In den vergangenen acht Jahren sind laut Landesregierung rund 2,9 Milliarden Euro an Fördermitteln vom Land in den Breitbandausbau geflossen. Zu gleichen Zeit förderte der Bund das schnelle Internet in Baden-Württemberg mit knapp 6,4 Milliarden Euro. Auch die Gemeinde Sauldorf kommt in den Genuss der Förderung, die teilweise bis zu 90 Prozent beträgt. Der Glasfaserausbau komme in der Gemeinde gut voran, das Projekt „weiße Flecken“ befinde sich in den Endzügen, heißt aus der Verwaltung. Mit „weißen Flecken“ sind die Bereiche mit Haushalten gemeint, die bisher über einen Internetnanschluss mit unter 30 Mbit/Sekunde verfügen. Bei den „grauen Flecken – also Anschlüssen mit über 30 aber unter 100 Mbit/Sekunde – ist die Planung laut Verwaltung bereits in „vollem Gange“.
Vorschlag der BLS
Im Rahmen des Breitbandausbaus bekommen die meisten Haushalte den Anschluss von der Straße bis zur Übergabe im Keller praktisch zum Nulltarif. Umso ärgerlicher ist es, wenn das eigene Haus nicht zu den geförderten Anschlüssen gehört, weil aus verschiedenen Gründen die Förderung nicht greift. Bürgermeister Severin Rommeler hat im Gemeinderat einen Vorschlag der Breitbandversorgungsgesellschaft im Landkreis Sigmaringen (BLS) präsentiert, wie mit den Haushalten verfahren werden könnte, die keine kostenlosen Hausanschluss erhalten. Die BLS verlegt in der Region im Auftrag der Kommunen das Glasfasernetz.
Zeitlich begrenzte Regelung
Nach dem von Rommeler vorgestellten Vorschlag sollen private Haushalte ohne Förderung für einen Pauschalbetrag von 952 Euro das schnelle Internet bis ins Haus gelegt bekommen. Die Regelung gilt allerdings nur, solange die Bauarbeiten für den Breitbandausbau in diesem Gebiet noch nicht abgeschlossen sind. Nach Abschluss der Bauarbeiten sind die vollen Kosten für den Anschluss zu tragen. Auch für Gebäude, die nicht zu Wohnzwecken dienen, sind die Anschlusskosten vollständig zu bezahlen. Bei der Erschließung von Neubaugebieten soll der Glasfaseranschluss für Privathaushalte gemeinsam mit den Leitungen für Strom und Wasser verlegt werden. Genauso wie für die andere Infrastruktur werden die Kosten für den Breitbandanschluss am Ende in den Kaufpreis für das Grundstück eingerechnet. Für gewerbliche Anschlüsse sieht die Regelung individuelle Vereinbarungen nach Rücksprache mit der Gemeinde vor. Die Regelung wird laut Rommeler nochmal im Aufsichtsrat der BLS beraten, bevor sie in den Kommunen zum Beschluss vorgelegt werden soll.