Die Nacht von Montag auf Dienstag werden Edeltraud Katein und Peter Möller wohl nicht so schnell vergessen. Kurz vor 2 Uhr morgens wurden die Storzinger durch einen lauten Krach aus dem Schlaf gerissen, dem kurze Zeit später noch ein zweiter Knall folgte.
Der Winterorkan hatte eine am Steilhang hinter dem Haus stehende, 30 Meter hohe und entsprechend mächtige Fichte entwurzelt. Der Baumstamm fiel krachend auf das Haus in der Schneckenbergstraße.Wie die Polizei in ihrem offiziellen Bericht vermerkt, löste sich bei dem Aufprall die Baumspitze. Sie flog weiter und wurde erst auf der gegenüberliegenden Straßenseite von drei dort geparkten Autos abgefangen. Die Fahrzeuge wurden bei dem Vorfall teilweise erheblich beschädigt. Florian Röck, Abteilungskommandant der Storzinger Feuerwehr, sagte zum Schadensumfang: „Umherfliegende Teile des Baumes beschädigten sogar die außenstehende Luftwärmepumpe auf einem Nachbargrundstück.“

Die beiden Hausbewohner kamen mit dem Schrecken davon. An Schlaf war in dieser Nacht allerdings nicht mehr zu denken, wie Peter Möller erzählte. Ein großes Lob formulierte er an die Adresse der Feuerwehr. Die Helfer seien in sehr kurzer Zeit vor Ort gewesen. Im Einsatz waren 15 Kräfte der Feuerwehrabteilung Storzingen. Sechs weitere Feuerwehrleute aus dem Kernort Stetten bildeten die Verstärkung. Der Einsatz gestaltete sich nicht einfach, wie Kommandant Röck berichtete: „Wir konnten den schweren Baumstamm nicht vom Dach holen.“
Fachfirma muss anrücken
Das Haus steht unmittelbar am Steilhang. Zum einen sei die Wehr für den Umgang mit so mächtigen Baustämmen nicht ausgerüstet, zum anderen war der Stamm unweit der elektrischen Leitungen in das Dachgestühl gestürzt. Die Helfer mussten sich deshalb damit begnügen, die Baumteile von der Straße zu räumen und die lockeren Teile des beschädigten Daches zu entfernen. Erst im Laufe des Dienstags konnte der Stamm von einer Fachfirma geborgen werden, nachdem der Energieversorger den Stromfluss unterbrochen hatte.
Hausbesitzer muss für Beseitigung der Äste und Zweige selbst aufkommen
Noch am Unglückstag war der Sachverständige der Versicherung in Storzingen. Er hatte für Möller eine eher schlechte Nachricht. Der 30 Jahre alte Versicherungsvertrag beinhalte, so erfuhr der Storzinger, nicht die Beseitigung der vielen Äste und Zweige, die die Fichte auf dem Grundstück hinterlassen hat. Dafür müsse der Hausbesitzer selbst aufkommen. Obwohl die Versicherung den Schaden an sich bezahlt, ärgert sich der 72 Jahre alte Rentner darüber.
Für Peter Möller ist der Vorfall auch noch aus einem anderen Grund ärgerlich, wie er erzählte: „Ich bin erst vor Kurzem mit der kompletten Innensanierung des Hauses fertig geworden. Jetzt kann ich von vorn anfangen.“ Wie hoch der Schaden ist, ließ sich am Dienstag noch nicht sagen. Durch das große Loch im Dach konnte Regen ungehindert in das Gebäude eindringen. Zwei der beschädigten Autos gehören zum Haushalt von Peter Möller und Edeltraud Katein.