Die Heuberggemeinde trauert um Erich Sieber, der am Sonntag, 29. Juni, im Alter von 87 Jahren im Krankenhaus in Sigmaringen verstorben ist. Erich Sieber hat sich nicht nur als langjähriger Gemeinderat und stellvertretender Bürgermeister um seine Heimatgemeinde verdient gemacht. Auch in der CDU und im Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband (BLHV) hat er jahrzehntelang die Interessen der Gemeinde und seines Berufsstandes vertreten.

In Stetten geboren

Der Verstorbene erblickte am 8. August 1937 in Stetten a.k.M. das Licht der Welt. Gegen den Willen seines Vaters erlernte er nach dem Besuch der Schule im Raum Bodensee den Beruf des Landwirts. Danach bei Singen/Hilzingen auf einem großen Bauernhof als Geselle tätig, ereilte ihn im April 1957 der Ruf des Vaterlandes, als er zu Ableistung des Wehrdienstes nach Murnau/ Oberbayern einberufen wurde. Nach dem Wehrdienst in die Heimat zurückgekehrt, arbeitete er rund zehn Jahre als LKW-Fahrer beim Sägewerk Braun.

Aufbau der Landwirtschaft

Klein fing er in jenen Jahren auch in der Landwirtschaft an, übernahm durch die Heirat seiner Ehefrau Cäcilie 1960 deren elterlichen Hof und baute diesen kontinuierlich aus. 1977 fiel die Entscheidung, voll in die Landwirtschaft einzusteigen. Gemeinsam mit der Frau erweiterte Sieber wieder und wieder den Hof, passte die Strukturen den Anforderungen der Zeit an, bis sie 1993 schließlich gemeinsam mit ihrer Tochter und dem Schwiegersohn eine letzte große Investition tätigten und ihren Bauernhof in Richtung Steighöfe aussiedelten.

Spitzenergebnisse bei den Wahlen

Breit gestreut waren die Felder der Aktivitäten, die Sieber – trotz seiner starken beruflichen Beanspruchung – nebenbei beackerte. Alle zu erwähnen, würde den Rahmen sprengen, doch sei daran erinnert, dass Sieber 20 Jahre dem Stettener Gemeinderat angehörte. Mit seiner klaren politischen Linie, seinem eindeutigen Profil mit Ecken und Kanten fuhr er bei den jeweiligen Wahlen Spitzenergebnisse ein, stand den Bürgermeistern Horst Lupfer und Gregor Hipp zehn Jahre als Stellvertreter zur Seite. An der Seite der damaligen Abgeordneten und Minister Dr. Hermann Schwörer und Dietmar Schlee verschaffte sich Sieber in der CDU ebenso stimmgewaltig Gehör, wie er für die Belange seines Berufsstandes und seiner Heimatgemeinde auf allen Ebenen mit Beharrlichkeit und viel Geschick eintrat.

Im Aufsichtsrat der Volksbank

Auch im Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband hat sich Sieber jahrzehntelang mit großem Engagement und Herzblut für die Interessen der Landwirte eingesetzt, so wie er rund vier Jahrzehnte auch in der Arbeitsgemeinschaft für Höhenlandwirtschaft als aktiver Kämpfer für die Belange der betroffenen Kommunen und Kollegen das Wort ergriff. Bei der früher noch eigenständigen Volksbank Stetten a.k.M. war er bis zu deren Fusion lange Jahre im Aufsichtsrat und engagierte sich in Sachen Flurbereinigung als Vorstand der Teilnehmergemeinschaft.

Ein Freund der Blasmusik

Dass er neben all diesen Aktivitäten noch über 20 Jahre hinweg die Zeit fand, in der Stettener Feuerwehrkapelle und der früheren Bauernkapelle aktiv mitzuspielen, daran erinnerte sich der Verstorbene bis zuletzt noch gern. Kein Fest und kein Konzert der Kapelle fanden ohne ihn statt. Schließlich gehörte sein Herz neben der Landwirtschaft immer der Blasmusik, deren Klängen er sich immer gern hingab.

Trauerfeier am 9. Juli

Auch wenn der Verstorbene und seine Ehefrau Cäcilie den Mühlgassenhof schon vor vielen Jahren übergeben hatten, so haben sie sich noch lange nicht aufs Altenteil zurückgezogen. Bis zuletzt verging kaum ein Tag, an dem Erich Sieber nicht auf seinem Traktor saß und die Dinge erledigte, die ihm noch möglich waren. Die Trauerfeier findet am Mittwoch, 9. Juli, um 14 Uhr in der Kirche St. Mauritius in Stetten a.k.M. statt. Anschließend Urnenbeisetzung auf dem Friedhof.