Ohne Einwände zeigten sich die Mitglieder des Fördervereins "Zukunft für Kinder in Uganda" bei ihrer jüngsten Zusammenkunft damit einverstanden, die Aktivitäten des Vereins nicht mehr allein auf Uganda zu beschränken, sondern auf den gesamten afrikanischen Kontinent auszudehnen. Einstimmig segneten die Anwesenden die von Vorstand vorgeschlagene Änderung der Satzung ab und stimmten auch der Umbenennung des Fördervereins in "Zukunft für Kinder in Afrika" zu.
Seit dem Jahre 1994 hatte sich der Verein ausschließlich dem Aufbau und dem Betrieb der St. Mauritiusschule von Dr. Katamba in Uganda angenommen und dabei stets das Ziel verfolgt, die Schule auf eigene Beinen zu stellen. Ob dieser Zeitpunkt nun gekommen sei, wisse man zwar nicht so genau, erklärte Vorsitzende Claudia Mogg. Doch vor dem Hintergrund, dass Dr. Katamba in den vergangenen anderthalb Jahren den Kontakt habe abreißen lassen und man deshalb keinerlei Informationen über den Stand in der St. Mauritiusschule habe, sagte Mogg: "Unser Kind ist entweder in der Pubertät oder hat den Sprung in die Selbständigkeit geschafft". Ihre Hoffnungen seien groß, dass die Schule die Reifezeit bereits überwunden habe und derzeit ihre Unabhängigkeit probe, sagte die Vorsitzende weiter. Zumal man – "zu unserer großen Erleichterung" – in Erfahrung gebracht habe, dass sich Dr. Katamba guter Gesundheit erfreue und es der Schule gut gehe.

"Wie alle Eltern würden wir in diesem Loslösungsprozess natürlich gerne mehr von unserem "Kind" wissen", sagte Claudia Mogg und zuckte mit den Schultern. Doch sollte man als gute Eltern aber auch geduldig warten, bis man erfahre, ob noch weitere Unterstützung gebraucht werde. Diese könne allerdings nur bei regelmäßiger Kommunikation und im partnerschaftlichen Austausch gewähren. Und auch wenn man stolz sein könne, dass die St. Mauritiusschule derzeit ohne Hilfe aus Stetten zurechtkomme, so sei die Not in Afrika eher größer als kleiner geworden: "Unsere Hilfe wird dringender gebraucht als je zuvor", betonte Claudia Mogg. Daher plane man, das Engagement des Vereins zu erweitern und Projekte in ganz Afrika zu unterstützen: "Erste konkrete Vorhaben werden wir bei der nächsten Mitgliederversammlung vorstellen", sicherte die Vorsitzende zu, nicht ohne allen Mitgliedern, Spendern, Sponsoren und Helfershelfern für ihr großes Engagement zu danken.
Dem Vize-Vorsitzenden Karl-Arthur Unger war es dann vorbehalten, der Versammlung die vorgeschlagene Satzungsänderungen im Detail vorzustellen, deren wichtigster Punkt bereits mit der Änderung des Vereinsnamens – nämlich in "Zukunft für Kinder in Afrika" – zum Ausdruck komme. Neben der Unterstützung der St. Mauritiusschule sollen zukünftig auch Projekte gefördert werden, "die einer nachhaltigen und zukunftsträchtigen Entwicklung von Kindern dienen". Gleichzeitig strebe man eine Ausdehnung der Aktivitäten auf die gesamte Seelsorgeeinheit "Heuberg St. Barbara" an. "Wir wollen mehr Leute erreichen und unsere Anstrengungen auch auf eine breitere Basis stellen", sagte Unger, weswegen man die früheren Pfarrgemeinden Schwenningen, Heinstetten und Hartheim gerne mit ins Boot hole.
Diskussion um fehlende Reaktion
Obwohl in der Diskussion heftig kritisiert wurde, dass sich Dr. Katamba einfach nicht mehr melde ("Er hat ja schließlich verdammt viel Geld von uns bekommen") war man sich einig, dass man mit der Hilfe aus Stetten sehr, sehr viel erreicht habe und kein einziger Cent in falsche Kanäle geflossen sei. "In Afrika gehen die Uhren einfach anders", warben beispielsweise Wilfried Neusch, Pfarrer Edwin Müller und Thomas Hahn um Verständnis, ehe die Mitglieder in großer Einigkeit die neue Satzung absegneten.
Nach einem detaillierten Einblick in die Vereinsfinanzen nutzen Bürgermeister Maik Lehn und Pfarrer Edwin Müller die Gelegenheit, den Verantwortlichen für ihr langjähriges Wirken zu danken. Mit einem symbolischen Präsent an den Vorstand, das den Leidensweg Jesu Christi versinnbildliche, brachte der Geistliche seine Hochachtung zum Ausdruck, dass das Team trotz aller Widrigkeiten immer an seiner Idee festgehalten habe, Kindern in Not eine Zukunft zu geben.
Verein
- Präambel: Die Hilfe für Menschen in Not ist nicht nur Aufgabe des einzelnen Christen, sondern gehört neben der Feier der Liturgie und der Verkündigung zu den unverzichtbaren Merkmalen christlicher Gemeinden. Caritas und Diakonie als helfende und heilende Zuwendung zu den Menschen machen die große Liebe Gottes sichtbar und erfahrbar.
- Ziel: Mit dieser Satzung will der Förderverein "Zukunft für Kinder in Afrika" die von Pfarrer Lothar Wiest ins Leben gerufene Unterstützung der "St. Mauritius Mixed Boarding Primary an Vocational School" in Kiganwa-Mityana (Uganda) auf andere Länder Afrikas ausweiten und grundsätzlich Projekte fördern, die einer nachhaltigen und zukunftsträchtigen Entwicklung der Kinder dienen.
- Eckdaten: Derzeit hat der Verein 204 Mitglieder. Der Beitrag beträgt 20 Euro, für Schüler und Studenten 10 Euro pro Jahr. Vorsitzende ist Claudia Mogg, Telefon 0 75 73/21 50, E-Mail: claudia@netteleute.net
- Spendenkonten: : Bei der Volksbank Ebingen mit IBAN: DE61 6539 0120 0067 0070 07, BIC: GENODES1EBI. Oder bei der Sparkasse Pfullendorf-Meßkirch mit IBAN: DE46 6905 1620 0000 5702 59, BIC: SOLADES1PFD.