Zur Steigerung der Lebensqualität und der Wettbewerbsfähigkeit in der Region durch Verbesserungen in der Versorgung mit Breitband-Infrastruktur haben sich über 40 Kommunen im Kreis Sigmaringen und aus angrenzenden Landkreisen mit in der BLS vereinigt. Telekommunikation spielt eine immer größere Rolle, vor allem in den strukturell benachteiligten Landgemeinden. Glasfasernetze können die wachsenden Anforderungen bezüglich Bandbreite, Zuverlässigkeit und Flexibilität am besten bewerkstelligen. Der Geschäftsführer der BLS, Diplomingenieur Andreas Gräfe war zur Ratssitzung gekommen, um über den aktuellen Sachstand der Situation in Schwenningen zu berichten. Der Förderantrag für die Gemeinde sei vom Innenministerium in Stuttgart noch nicht bewertet worden. Durch die derzeitigen Aktivitäten der Telekom müssen die bisherigen Planungen der BLS und der Gemeinde neu bewertet werden. Bürgermeisterin Roswitha Beck informierte, sie stehe in Kontakt mit der Bundesnetzagentur. Demnach habe die Telekom für Schwenningen zwei Kabelverzweiger angemeldet. Schwenningen würde also, wie viele andere Kommunen auch, sowohl von der Telekom als auch durch die BLS erschlossen und versorgt. Andreas Gräfe sagte dazu: „Kabelverzweiger der Telekom, welche durch Querkabel erschlossen sind, können und dürfen nicht durch Dritte – also Gemeinde oder BLS – erschlossen werden“. Die Telekom habe die Erschließung der vorgelagerten Kabelverzeiger (KVz) angekündigt. Damit bestehe keine Möglichkeit, die nachgelagerte KVz mit Glasfaserkabeln anzubinden.

Geschäftsführer Andreas Gräfe von der BLS zusammen mit Bürgermeisterin Roswitha Beck im Gemeinderat. Bild: Wilfried Koch
Geschäftsführer Andreas Gräfe von der BLS zusammen mit Bürgermeisterin Roswitha Beck im Gemeinderat. Bild: Wilfried Koch

Die Trassenplanung für das Glasfasernetz durch die BLS soll im Bereich des Gewerbegebietes Talstraße beibehalten werden, so dass dort die so genannte FttB-Planung (Glasfaserkabel bis zum Haus) durchgeführt werden könnte. Außerdem würden weitere Trassen neu betrachtet, wie die Fortführung von der Landesstraße 196 vom Abzweiger zum Industriegebiet Hausertal bis zur Hausertalstraße und dann bis zur Hangstraße im Bereich Weinhaus Siber oder die Strecke von der Einmüpdung der Jahnstraße beim Autohaus König bis zur Theodor-Groz-Straße mit der Firma GaLö. Trotz der geplanten Reduzierung der Trassenlänge ergebe sich eine höhere Investitionssumme aus der Grobkostenkalkulation aufgrund der Betrachtung der gestiegenen Baupreise, bedauerte Gräfe. Es wurde als weitere Vorgehensweise angeregt, zunächst der angepassten FTTC-Planung durch die Gemeinde zuzustimmen. Dann muss eine Änderungsmeldung zum Förderungsantrag an das Innenministerium erfolgen. Nach der Freigabe der Fördermittel können die Ausschreibung und die Vergabe sowie die Realisierung erfolgen. Durch den Netzbetreiber NetComBW können schließlich der Aufbau der aktiven Technik sowie die Inbetriebnahme umgesetzt werden. Als weiteren Schritt stünde der Gemeinderatsbeschluss in Abhängigkeit von den finanziellen Mitteln über das weitere Vergehen zum FTTB-Ausbau (Glasfaserkabelanschluss bis zum Haus).

Auf die Frage von Ratsherr Vinzenz Greber, ob auch Privathäuser, die an einer Firmenstrecke liegen, einen Glasfaseranschluss beantragen könnten, antwortete Gräfe, dies sei möglich. In diesem Fall müssten diese aber bereits in die neue Planung aufgenommen werden. Hansjörg Friedrich fragte nach den Kosten für Privatleute. Hier gibt es nach Aussage des BLS-Geschäftsführers einen Pauschalbetrag von 952 Euro. Friedrich stellte fest, dass man wegen der Telekom jetzt eine völlig neue Lage habe. Grad meinte: „Es brennt lichterloh“. Der Vorteil der BLS sei aber das Glasfaserkabel. Der Fachmann der BLS dazu: Die Alternative der Telekom sei, dass das Glasfaserkabel nur bis zum Verteilerkasten gelegt werde, was der Telekom die Möglichkeit gebe, den Einwohnern höhere Geschwindigkeiten anzubieten.

 

BLS

Die Breitbandversorgungsgesellschaft im Landkreis Sigmaringen mbH Co. KG, kurz BLS, ist der Zusammenschluss einzelner Kommunen aus den Landkreisen Biberach, Sigmaringen, Reutlingen, Tuttlingen und Konstanz zur Schaffung einer Breitband-Infrastruktur. Seit 2010 verlegt die BLS ein Glasfasernetz, um Haushalte, Gewerbe- und Industriebetriebe mit einem blitzschnellen Internetanschluss versorgen zu können. Die in der BLS zusammengeschlossenen Kommunen haben sich das Ziel gesetzt, mit der Errichtung von Glasfasernetzen die Versorgung von Gewerbebetrieben, Privathaushalten und sonstiger Nutzern mit Breitbanddiensten, wie dem schnellem Internet zu sichern. Mit der NetCom BW wurde der Partner für den Netzbetrieb gefunden.

 

Informationen im Internet: http://www.gschwindnet.de