Es war ein Riesenspektakel, was die Akteure des Narrenvereines am Samstagabend in der Heuberghalle abzogen. Volle vier Stunden lang unterhielten die Wasserschöpfer über 600 Fastnachtsfreunde beim Zunftball. Der Höhepunkt der Schwenninger Fastnacht begann mit schmissigen Rhythmen der 40-köpfigen Gugge „Gib Alles“ unter Regie von Häuptling Jannick Reif. Es folgten der Einmarsch der Zunft und die Begrüßung mit einem dreifachen „Wasser- Schöpfer“ durch Zunftmeisterin Verena Horn. Beim Brauchtumstanz unter Regie von Jenny Haselmeier schöpfte Büttel Marcel Greber den Wasserschöpferinnen das begehrte Nass aus dem Dorfbrunnen.
Durch den Abend führte Thomas Knobel. Florian Scheuble ging gleich in die Bütt und sorgte in Reimform für viele Lacher. Recht unterhaltsam, teilweise auch frivol und deftig war die Duschshow der Narrendamen, die gekonnt die Unterschiede von Frau und Mann bei der Körperreinigung unter der Dusche zeigten. Viele Brüller und auch Tränen der Begeisterung flossen da in Schwenningens lustigem Wohnzimmer Heuberghalle. Nicht wegzudenken vom Zunftball sind die Damen der Gruppe „Jazz & Fitness“ vom Turnverein, die sich durchweg als Tina Turner verkleidet hatten und zur flotten Melodie von „Proud Mary“ über die Bühne flitzten.
Das Dorfgeschehen wurde aus aktuellem Anlass von den vier Bürgermeisterkandidaten Lessner (gespielt von Jonas Greber), Blazko (Valentin Gölz), Hoffmann (Robin Siber) und Wursthorn (Marcel Greber) zusammen mit Bürgermeisterin Beck (Adrian Stier) in Form einer Vorstellungsrunde präsentiert. Dabei bekamen viele Leute und Vereine ihr Fett ab. Ganz stark war das Gastspiel vom „Schwoba-Quartett“. Tanja Mattes, Steffi Mauz, Heidi Siber und an der Gitarre Gudrun Steidle sorgten mit schwäbischer Comedy gepaart mit sängerischer Glanzleistung für Furore. Eine brillante Show.
Fester Bestandteil jedes Zunftballs ist das Männerballett. Christine und Kathrin Siber hatten die neun Männer wochenlang tänzerisch trainiert, sodass die anfangs als Leoparden verkleideten, später im Freibadlook erschienenen Männer einen flotten Tanz präsentieren konnten. „Wir feiern das Leben“, so lautete der Sketch, den Rosi (Christine Kleiner) und Anna (Marina Biener) übers UFO, also dem unheimlich faulen Objekt, sprich Männer, vorführten.
Wieder genial war der letzte Auftritt der vierstündigen Show, den die Musikanten von der Gugge „Gib Alles“ einstudiert hatten. Keiner liest so unterhaltsam wie Max Stingel, sind sich die Schwenninger einig. Er erzählte diesmal die bekannte Sketch-Serie von Wilhelm Buschs „Max und Moritz“, welche die Trommler und Bläser der Gugge perfekt nachspielten. Max (Moritz Siber), Moritz (Florian Scheuble) und alle weiteren Rollen, wie das Hühnervieh, gespielt von den Mädels und Jungs der Gugge, können nicht nur fantastisch musizieren, sondern sind auch großartige Schauspieler. Die Zuseher heulten vor Spaß über die Bubengeschichten mit Witwe Bolte und ihrem Hund Spitz, Lehrer Lämpel oder Schneider Böck. Beim großen Finale kamen alle Mitwirkenden auf die Bühne.