„Gefühlt gab es in unserem Gerätehaus im vergangenen Jahr nie Ruhe“. Mit diesen Worten fasste Abteilungs-Kommandant und stellvertretender Gesamtkommandant Thorsten Gulde seinen Bericht bei der Hauptversammlung der Feuerwehrabteilung Stetten im Gasthaus Zum Kreuz zusammen. Satte 43 Einsätze, und damit rund 30 Prozent mehr als in den Vorjahren, hatten die Blauröcke im wahrsten Sinne des Wortes auf Trapp gehalten. Darüber hinaus gab es im organisatorischen Bereich – insbesondere für das Kommando – diverse Herausforderungen: „Die großen Brocken waren der Bedarfsplan, die Beschaffung des neuen Einsatzleitwagens (ELW) und die Restanschaffung der neuen Uniformen“, führte der Kommandant am Freitagabend nur die wesentlichen Punkte ins Feld. Freilich hätten auch der Jahresausflug nach Dresden sowie die Alteisensammlung einiges an Nerven gekostet, zumal der Wehr ein Dieb die Freude an der Sammlung ordentlich verdorben hatte.

Das gesamte Einsatzspektrum, das den Wehrleuten neben 19 Übungen zu schaffen machte, rief Schriftführer Peter Klett noch einmal in Erinnerung. Aus seinem Bericht ging hervor, dass die Blauröcke neben 14 Brandeinsätzen auch zu 25 technischen Hilfeleistungen ausrücken mussten, wobei es alleine acht Mal um die Rettung von Personen gegangen war. Auch die Wetterkapriolen machen sich in der Einsatzstatistik zunehmend bemerkbar. So mussten Keller genauso leer gepumpt werden, wie umgestürzte Bäume auf Straßen oder auch auf einem Gebäude zu beseitigen waren. Alles in allem zeigte sich Thorsten Gulde aber dennoch erfreut, „dass es auf unserem Gemeindegebiet zu keinen Großschadensereignissen gekommen“ war. Fakt bleibe allerdings, dass am „Üben, üben und noch mal üben“ kein Weg vorbei gehe, um das gesamte Spektrum der Feuerwehrarbeit unfall- und fehlerfrei absolvieren zu können. Obwohl viele Kameraden an den angesetzten Übungen teilgenommen hätten, gäbe es in den Reihen der Wehr „leider auch einige „Probenschlamper“, bei denen das Kommando inzwischen über eine Beendigung ihrer Dienstverhältnisse nachdenke.

Mit den absolvierten Ausbildungen zeigte sich Thorsten Gulde durchaus zufrieden. „Vorhandene Kenntnislücken konnten wieder geschlossen werden“, unterstrich er, dass Übungen und Einsätze „auf unserem gewohnt hohen Niveau“ abliefen. Nach erfolgreich absolvierten Lehrgängen an der Landesfeuerwehrschule stünde der Stettener Wehr nun wieder ein Team mit drei Grundausbildern zur Verfügung. Gulde machte deutlich, dass das Kommando die Digitalisierung in den vergangenen Jahren enorm vorangetrieben habe. Als eine der ersten Wehren im Landkreis sei Stetten mit dem Digitalfunk ausgestattet worden. Nach Einführung der Verwaltungssoftware für Personal, Material, Fortbildung und Einsätze liege der Schwerpunkt nun auf der Führungssoftware „Fireboard“, die ab sofort bei Übungen genutzt werde: „Wir bereiten uns damit auf die Auslieferung unseren neuen ELW (Einsatzleitwagen) vor“, sagte Gulde in der Hoffnung, dass der Wehr das neue Fahrzeug hoffentlich in den nächsten zwei Jahren zur Verfügung stehe.

Diesbezüglich sei Bürgermeister Maik Lehn in seinem Grußwort „guter Hoffnung“. Die Auswertung der Ausschreibung für den ELW sei derzeit am Laufen, sodass die Vergabe durch den Gemeinderat im Februar erfolgen könne. Lehn nutzte die Gelegenheit, den Blauröcken für ihre Einsatzbereitschaft und ihr ganzjähriges Engagement im Namen der gesamten Bevölkerung herzlich zu danken. Auch Gesamt-Kommandant Thomas Straub dankte für den Rückhalt den er und seine Führungsmannschaft von den Einsatzkräften erhalten: „Es macht Spaß, Chef von so einem geilen Haufen zu sein.“ Mit einem dicken Lob und kleinen Präsenten für diejenigen, die keine Übung ausgelassen hatten, sowie der Verabschiedung einiger langgedienter Wehrmänner in die Altersabteilung endete der offizielle Versammlungsteil.