Im Rahmen der Umsetzung der Ergebnisse der Eigenkontrollverordnung steht eine Sanierung eines Abwasserkanals ganz vorne in der Prioritätenliste. Die Alte Pfarrstraße muss dringend mit einer neuen Kanalisation versehen werden. Der etwa 70 Jahre alte Kanal ist völlig defekt und bietet sich auch wegen der Dimension seines Querschnittes auch nicht für eine alternative Rohrsanierung, dem sogenannten Inlinerverfahren an.
Straße soll durchgängig 4,50 Meter breit werden
Diplom-Ingenieur Jürgen Schwochow von der Geschäftsführung des Ingenieurbüros Kovacic GmbH aus Sigmaringen stellte das Sanierungskonzept kürzlich dem Gemeinderat vor. Er hält geringfügigen Grunderwerb von Anliegern für notwendig, damit die Straße durchgängig 4,50 Meter breit wird. „Nur so kann gewährleistet werden, dass ein Begegnungsverkehr sowie eine problemlose Räumung im Rahmen des Winterdienstes des gemeindlichen Bauhofes machbar sein wird“, erklärte der Fachmann. Wie bisher schon sollte auch künftig auf die Anbringung eines Gehweges verzichtet werden, weil die Straße dafür einfach nicht breit genug ist. Er plant einen klassischen Asphaltaufbau der Straße mit beidseitigen Granitrandsteinen.

Keine Beiträge für Anlieger für Straßensanierung und Abwasserkanal
Neben dem Abwasserkanal sollten auch die Wasserleitung erneuert und DSL-Leerrohre eingelegt werden. Jürgen Schwochow regte an, mit dem Energieversorger Netze BW Gespräche aufzunehmen, so dass auch die Stromleitungen von den Dächern herunter in die Straße verlegt werden können. Gemeinderat Vinzenz Greber erinnerte daran, dass es einen Gemeinderatsbeschluss bei Erneuerungen der Wasserleitungen durch die Gemeinde gibt. Demnach werden neue Wasserleitungsanschlussleitungen durch die Anlieger gefordert. Ingenieur Jürgen Schochow errechnete die Kosten für 2800 m² Straßenfläche sowie 300 bis 500 m² Hoffläche mit rund 526 000 Euro. Nimmt man die Kosten für die Kanalsanierung, der Wasserleitung, der 30 Hausanschlüsse, der Straßenbeleuchtung sowie für DSL-Rohre hinzu, so ergibt sich eine Summe von rund 1,7 Millionen Euro. Die Gemeinde kann die Anlieger nicht mit Beiträgen in der Finanzierung der Sanierung der Straße und des Abwasserkanales beteiligen. Die Kosten können nun in die Aufstellung des Haushaltsplanes 2022 eingestellt werden.
Tempobegrenzung im Gespräch
Bürgermeisterin Roswitha Beck brachte auch das Thema Tempobegrenzung für Fahrzeuge ins Gespräch. Sie könnte sich auch 30 km/h oder 40 km/h vorstellen. Sie stellte die Sanierung der Alten Pfarrstraße als dringende Maßnahme der Gemeinde in das Aufgabenfeld des Gemeinderats.