Der Gemeinderat befasste sich ausführlich mit der Thematik Sanierung von defekten Kanälen. Hintergrund war die Vorstellung des Allgemeinen Kanalisationsplanes (AKP) der Gemeinde Schwenningen durch das Büro Kovacic Ingenieure aus Sigmaringen. Felix Grüning trug die Ergebnisse seiner Recherchen fundiert vor und stellte auch Lösungsmöglichkeiten zur Diskussion.

Fachmann listet Defizite auf

Eingangs eröffnete Grüning sein Referat mit der Vorstellung der Ergebnisse der Kanalhydraulik. Der Bestand in Schwenningen zeige derzeit eine zweijährige Überflutungshäufigkeit durch Starkregen, was durch künftige Planungen in eine dreijährige Überflutungshäufigkeit verbessert werde. Berücksichtigt werden müsse neben dem Bestand auch der zusätzliche künftige Ausbau im Ort. Felix Grüning nahm eine Grobeinteilung in drei Entwässerungsgebiete vor, um die einzelnen Defizite zusammenfassen zu können. Im ersten Bereich ging es um die Kanäle von Bergstraße, Kirchweg und Alter Pfarrstraße, wobei letztere den ältesten (etwa 70 Jahre alten) und dringend zur Sanierung anstehenden Kanal aufweist. Aus den 60er Jahren stammt der Kanal der Rundstraße, der sich die ebenfalls problematische Situation in der Hausertalstraße anschließt. Dort sei für die 8,6 Hektar große Fläche der Kanal zu klein dimensioniert. Dritter Defizitbereich sei der Bereich der Talstraße, an die das komplette Neubaugebiet „Horn“ mit Buchenweg, Horemer Weg, Fliederstraße, Nelkenstraße und der Straße „Am Horn“ angeschlossen ist, in denen schon viele kleinere Sanierungen im Netz durchgeführt wurden.

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Aus Kostengründen über Alternativen nachdenken

Gemeinderat Vinzenz Greber fragte den Ingenieur, ob in seinen Berechnungen die künftigen Bebauungen dieses Areals berücksichtigt seien. „Ja, das ist drin“, antwortete Grüning. „Eigentlich wäre die Aufdimensionierung der Hauptsammler Am Horn und in der Talstraße über die komplette Länge notwendig“, so der Fachmann. Aber man müsse hier aus Kostengründen über Alternativen wie Bypässe, Entsiegelungen, Notüberläufe oder Rückhaltemaßnahmen nachdenken. Was die Problematik in der Alten Pfarrstraße angeht, so steht die totale Sanierung demnächst bevor. Und zum Thema Sanierung der Rundstraße ab der Kreuzung in die Dornbühlstraße bis zum Ende der Hausertalstraße (beim früheren Landhaus Müller) sah der Fachmann vom Büro Kovacic eine Folgeproblematik. Denn durch die Umschlüsse und Sanierungen gelange bedeutend mehr Wasser in die Hauptstraße, so dass dort am Ortseingang von Hausen im Tal kommend eine Abflussverbesserung notwendig wird.

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Wichtige Maßnahmen schon in Planung

Als Fazit seines Vortrages stellte Grüning fest, dass große und komplexe Entwässerungsaufgaben auf die Gemeinde zukommen werden. Wichtige Maßnahmen seien schon in Planung wie der Sammlerneubau in der Alten Pfarrstraße. Ziel sei eine erhebliche Verbesserung des Entwässerungskomforts für den Südwesten des Ortes. Durch den Neubau des Sammlers Hausertalstraße können Kosteneinsparungen durch Synergieeffekte erreicht werden. Schließlich müsse eine Kosten-Nutzen-Abwägung der verschiedenen Varianten vorgenommen werden.