In den vergangenen Tagen zogen die Sternsinger durch die Straßen und brachten die frohe Botschaft des Weihnachtsfestes und den Segen fürs neue Jahr in die Häuser. Die Aktion Dreikönigssingen des Kindermissionswerks ist die weltweit größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder.
Spenden werden für Hilfsprojekte gesammelt
Als „Heilige Drei Könige“ gekleidet ziehen Sternsinger von Haus zu Haus und sammeln Spenden nicht nur für das Beispielland, sondern die Spenden fließen unabhängig davon in Hilfsprojekte für Kinder in rund 100 Ländern weltweit. In diesem Jahr steht der Kinderschutz im Fokus der Aktion unter dem Motto „Kinder stärken, Kinder schützen – in Indonesien und weltweit“. Der SÜDKURIER fragte nach, was in Wald rund um die Hausbesuche noch geschieht.
Segen und Aussendung
In der Kirchengemeinden St. Bernhard in Wald und St. Gallus in Walbertsweiler wurden die Sternsinger am Dreikönigstag bei einem gemeinsamen Gottesdienst ausgesandt. „Ihr seid heute wie Könige unterwegs“, unterstrich Vikar Francesco Durante und segnete sowohl Sternsinger als auch die Kreide, mit dem der Segensspruch an die Tür geschrieben wird. Zentrale Anlaufstelle, von der die Walder Sternsinger-Gruppen sternförmig in die Ortsteile hinausziehen und wieder zu festgelegten Zeiten zusammentreffen, ist für einige Tage das Walder Pfarrheim. Bei einem gemeinsamen Sternsingertag haben sich die Jungen und Mädchen im Vorfeld der Aktion vorbereitet, lernten das Beispielland und die Situation der Kinder dort kennen. Sie bildeten die einzelnen Sternsingergruppen, kleideten sich ein, lernten die Lieder und Texte, die bei den Hausbesuchen aufgesagt werden und erörterten, welche Rechte Kindern zustehen.

Im Zwiebellook ziehen die Kinder von Haus zu Haus
Die Sternsinger kleiden sich entweder zu Hause oder im Pfarrheim an. Der Wetterlage entsprechend tragen sie unter den Gewändern Kleidung im Zwiebellook. In diesem Jahr sind die Temperaturen relativ mild, aber die Sternsinger trotzten in den Vorjahren auch widrigem Winterwetter mit Schnee, Eis und Wind. Neben den Heiligen Drei Königen gehört zu jeder Gruppe ein Sternträger und eine Begleitperson, eine Aufgabe, die meist „ältere“ oder ehemalige Ministranten oder Elternteile gerne übernehmen.
Das gemeinsame Mittagessen ist wichtig
Die Gemeinde Wald ist eine Flächengemeinde mit zehn Ortsteilen sowie etwa 50 Einzellagen. Dorthin werden die Sternsinger mit dem Auto gefahren, weil die Wege sehr weit sind. Die Sternsinger besuchen nicht nur Wohnhäuser, sondern auch die Bewohner und Mitarbeiter im Pflegeheim St. Bernhard und die Schwestern im Walder Konvent. Um die Mittagszeit treffen sich die Sternsinger im Pfarrheim, um sich beim Mittagessen gemeinsam zu stärken, aufzuwärmen, etwas zu erholen oder vielleicht noch ein Spiel zu spielen. Diese Auszeit stärkt auch den Zusammenhalt untereinander.
Wraps, Spaghetti und leckere Pizza
Die gelernte Köchin Claudia Stoll aus Steckeln bereitet an einem Tag für die lebhafte Truppe gefüllte Wraps und Pizzabrötchen zu. Am Nachfolgetag freuen sich die Sternsinger über Spaghetti mit Tomatensoße, die von Ministrantenbetreuerin Susanne Kuhn gekocht werden. Den Abschluss der Aktion feiern die Sternsinger mit Pizza, denn immerhin haben Jungen und Mädchen zwei Tage ihrer Weihnachtsferien für das Dreikönigssingen investiert.

Warum die Kinder ihre Ferien investieren
Jana (10 Jahre) geht als Sternsinger, um Kindern etwas spenden zu können. Samuel (10) engagiert sich, damit Kinder sich über die Spenden freuen und fröhlicher sein können. Laura (10) findet, dass es den anderen Kindern in der Welt „genauso gut gehen soll, wie uns“. Für Alexander Seiberth (18 Jahre) ist das Sternsingen Tradition. Er kann sich damit für etwas Gutes einsetzen.

Süßigkeiten als kleines Dankeschön
Ein Höhepunkt für jede Sternsinger-Gruppe ist das abendliche Aufteilen der Süßigkeiten, die sie bei ihren Sternsingerbesuchen als kleine Anerkennung für ihr Engagement geschenkt bekommen.
Segen wird an die Tür geschrieben
Beim Schriftzug „20*C+M+B*23“ handelt es sich nicht um die Anfangsbuchstaben von Caspar, Melchior und Balthasar. Er bedeutet „Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus“. Nicht alle Ministranten beteiligen sich an der Aktion Dreikönigssingen. In Großschönach beispielsweise unterstützten auch sieben weitere Kinder, darunter auch evangelische Kinder, die Ministranten bei dieser weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder. Das ist gelebte Ökumene.