Im Hindenburgpark gab es jetzt eine Eisbaden-Spendenaktion. Die Idee dazu hatte die Kur- und Bäder GmbH (Kubä). Das Echo auf diese Aktion war riesig.
So hat das Ganze funktioniert: Für jede erbadete Minute und pro Person im Eiszuber gab es 100 Euro. Der Erlös ist für die Tannheimer Nachsorgeklinik bestimmt. Groß in die Aktion eingestiegen ist der SV Zimmern mit elf Personen. Und auch Thomas Müller, der Geschäftsführer der Nachsorgeklinik, legte sich in den eiskalten Zuber.

Überzeugt hatte Müller ein Patientenvater. Der hatte nämlich zu ihm gesagt: „Wenn Sie in den Zuber steigen, zahle ich 1000 Euro.“
Müller erzählte davon, während er in Badeshorts gekleidet, auf seinen kalten Einstieg wartete. „Da konnte ich ja nun wirklich nicht Nein sagen.“ Ein bisschen aufgeregt wäre er schon, für ihn sei es nämlich das erste Mal überhaupt, dass er ein Eisbad nehme.
Nur 1,6 Grad im großen Zuber
Auch die zahlreichen anderen Personen waren zum größten Teil Erstbader. Aber sie wurden vom Kubä-Team fachlich angeleitet und begleitet. Der kleine Badezuber mit Platz für eine Person hatte 3,6 Grad Celsius Wassertemperatur, der große sogar nur 1,6 Grad Celsius. In diesem hatten bis zu fünf Personen Platz.
Für jedes neue Bad wurden große Beutel mit Eiswürfeln hineingeschüttet. Aufgebaut wurde das ganze übrigens schon Freitagmittag. Die Aktion dauerte von 10 Uhr morgens bis 15 Uhr mittags und wurde mit fetziger Musik begleitet. Auch für die Kinderunterhaltung war gesorgt.
Dann zählt jede eiskalte Minute
Und dann ging er los, der Kampf um die Minuten. Vor und nach dem Bad gab es Aufwärmübungen nach Wim Hof, dem bekannten Biohacking-Verfechter, auf dessen Grundlagen die Kubä eben auch das ganze Jahr über Eisbaden anbietet. Mit Bezug auf Hof war auch der Biohacking-Kongress ins Leben gerufen und bereits zwei Mal veranstaltet worden.
So sind eisige Wassertemperaturen auszuhalten
Wichtig dabei: Man darf nur ins Wasser, wenn der Körper selbst warm ist. Die Rosskur ist mit einer speziellen Atemtechnik auszuhalten. Manche der Teilnehmer saßen total entspannt im Wasser, als befänden sie sich in einem Whirlpool, andere wiederum hatten da schon ein bisschen zu kämpfen. Manche hielten es wenige Minuten aus, andere dagegen bis zu 20 Minuten. Nichts für Warmduscher!

Zuerst würden die Zehen und Finger anfangen weh zu tun, erklärte Martin Strobel aus Zimmern, der in seinen Alltag die Wim-Hof-Grundsätze einbindet. Mit der Zeit werde das schon recht heftig, so Strobel. Er hatte, wie die Fußballer aus Zimmern über die sozialen Medien von der Aktion erfahren, erzählt er. Auch seine Söhne haben sich beteiligt.
Wie viel Spendengeld kommt zusammen?
Der Erfolg war durchschlagend: 52 Teilnehmer haben insgesamt 237 Minuten im Eiswasser gebadet, der Rekord lag bei 20 Minuten. Das gab Kathrin-Anna Ziegler, die Ideengeberin und Organisatorin der Kubä bekannt. Unterstützt wurde sie von Sarah Hildebrand. Beide hätten eine persönliche Verbindung zur Nachsorgeklinik, so Hildebrand.
Insgesamt sind es 23.700 Euro mit denen die Nachsorgeklinik Tannheim jetzt rechnen darf. Mit diesem Erfolg hatte keiner gerechnet. Gesponsert wurde die Aktion von elf Geldgebern. Wegen der unerwartet hohen Summe werden nun weitere Sponsoren gesucht.