Bad Dürrheim – Auf der Gemarkung Bad Dürrheims schießen quasi die Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen wie Pilze aus dem Boden. Eine Entwicklung, die im Hinblick auf das Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2030 – nicht, wie andernorts erst 2040 – seitens der Kommune und Stadtverwaltung auch begrüßt wird. So reichte die Bürger-Energie Schwarzwald-Baar einen weiteren Antrag bei der Stadt ein, der vom neuen Gemeinderat in seiner ersten Sitzung Ende September bewilligt wurde.
Das neueste Projekt bezieht sich auf eine Freiflächen-PV-Anlage südlich des Recyclingzentrums und nördlich des alten beziehungsweise neuen Wasserwerks, an der alten B 27 gelegen. Vorhabenträger ist eben die Bürger-Energie Schwarzwald-Baar. Die Anlage soll der regenerativen Erzeugung von Strom dienen, um so den Verbrauch fossiler Energieträger zu reduzieren, was eben der CO2-Reduzierung und damit der Zielsetzung des Landesentwicklungsplanes dient. Das Vorhaben entspricht somit dem Ziel des von der Bundesregierung beschlossenen Solarpakets.
Teil des Vorhabens, im Sinne des erforderlichen und einzuhaltenden bürokratischen Ablaufs, ist eine Änderung des Bebauungs- und Nutzungsflächenplans – ein relativ umfangreiches, länger dauerndes Verfahren, das ohne die Zustimmung des Gemeinderates rein rechtlich nicht umgesetzt werden kann. Besser gesagt, der Gemeinderat muss diesen Ablauf beschließen und die Stadtverwaltung damit beauftragen. Und mit seinem Beschluss Ende September hat der neue Gemeinderat Bad Dürrheims in seiner ersten Sitzung der aktuellen Amtsperiode den Weg dafür auch freigemacht.
Fast 10.000 Quadratmeter Fläche
Die bebaubare Modulfläche für die geplante PV-Anlage umfasst etwa 0,88 Hektar (ein Hektar entspricht 10.000 Quadratmetern) und ist direkt an der alten Bundesstraße B27 gelegen. Die entsprechenden Grundstücke befinden sich in Privatbesitz.
Es sollen in etwa 3650 Quadratmeter PV-Module auf Metallständer montiert und über eine Trafo-Anlage im westlichen Teil des Grundstücks ans Netz der Naturenergie Netze (ehemals ED Netze) angeschlossen werden. Die Anordnung der Modultische erfolge, so die Planung, nach derzeitigem Stand vorläufig mit einem Modulreihenabstand von fünf Metern. Der Neigungswinkel der Module beträgt 20 Grad.
Wie schon bei anderen Vorhaben der Bürger-Energie werden die Kosten dieses Vorhabens von der Genossenschaft getragen. Der Stadt entstehen dadurch keine finanziellen Belastungen.
Der Gemeinderat gab dem Antrag der Bürger-Energie Bad Dürrheim statt und stimmte so der vorgelegten Vorhabensbeschreibung zu. Jetzt erfolgt die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans und die frühzeitige Unterrichtung der Öffentlichkeit in Form einer vierwöchentlichen Planauslage. Ebenso erfolgt parallel die 22. Änderung des bestehenden Flächennutzungsplanes als Teil des Vorgehens.