Bad Dürrheim Die Aufgaben einer Feuerwehr sind vielfältig – und reichen weit über das Löschen von Bränden hinaus. Von der Tierrettung über Einsätze bei Sturm- und Unwetterereignissen bis hin zu Drehleiterrettung aus Notlagen berichtete Kommandant Volker Heppler bei der Hauptversammlung der Gesamtwehr Bad Dürrheim. Dazu kamen über 38 Alarmierungen zu technischen Hilfeleistungen.

Zu 13 Türöffnungen und einem Gefahrstoffeinsatz rückte die Feuerwehr aus. „Der Gefahrstoffeinsatz stellte sich glücklicher Weise als ausgelaufene Milch im Gewässer heraus“, so Heppler. Und: „Es gab keinen Großbrand, zu dem wir ausrücken mussten.“ Brennende Mülleimer und Papierstapel, ein abgeflammtes Wespennest sowie ein Containerbrand zählten zu den Klein- bis Mittelbränden. 47 Fehlalarme hatte Heppler in seiner Einsatzstatistik, verursacht durch Brandmeldeanlagen sowie Falscheinschätzungen, in denen keine Notlage bestand. „Leider war auch ein böswilliger Fehlalarm darunter“, sagte Heppler. Wasser in Gebäuden, Nachkontrollen und Alarmierungen ihm Rahmen der Führungsgruppe C ordnete Heppler den 25 sonstigen Einsätzen zu. „Wir haben bei den 120 Einsätzen zwölf Menschen retten können, drei konnten leider nur tot geborgen werden“, so der Kommandant.

Was die Feuerwehrkameradinnen und -kameraden neben den vielen Proben und Einsätzen noch alles ehrenamtlich leisteten, machte der ausführliche Bericht vom stellvertretenden Kommandanten Johann Merkel deutlich. Rund 400 Atemschutzgeräte mussten nach Einsätzen und Proben gereinigt, desinfiziert und geprüft werden, ebenso 358 Lungenautomaten und 98 Pressluftatemgeräte. Sämtliche Leitern und Elektrogeräte müssen überprüft werden, Kleinreparaturen stehen immer wieder an und Einsatzkleidungen müssen gereinigt werden.

Neben den regelmäßigen Proben haben Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen hohe Priorität bei der Feuerwehr, um die Einsatzbereitschaft an 365 Tagen zur jeder Tages- und Nachtzeit gewährleisten zu können. Dazu zählen auch die Erfolge bei den Leistungsabzeichen in Bronze und Gold.

Die Vorbereitung auf die Aufgaben in der Feuerwehr beginnt schon bei den Jüngsten, die Jugendfeuerwehrwart Marvin Rottler mit seinem Team betreut. An 46 Abenden haben die 60 Mitglieder der Jugendfeuerwehr pro Abteilung durchschnittlich eineinhalb Stunden Dienst geleistet. Bei der Aktion saubere Landschaft ist die Jugendfeuerwehr mit dabei, ebenso wenn es gilt, den Kindern beim Sommerferienprogramm einen Einblick in die Feuerwehr zu geben. „Die Jugendarbeit in der Feuerwehr ist für die Kinder und Jugendlichen eine gute Freizeitbeschäftigung und ich hoffe, dass viele davon den Weg in den aktiven Dienst finden“, sagte Kreisbrandmeister Florian Vetter.

Vetter unterstrich in seinem Grußwort, dass Ausbildung und ständige Weiterbildungen sehr wichtig sind. „Es wird von uns allen erwartet, dass wir schnell und qualitativ helfen“, so Vetter. Der Werkzeugkasten der Feuerwehr sei groß geworden. Er appellierte, die Kursangebote des Landkreises wahrzunehmen. „Im letzten Jahr ist ein Kurs verloren gegangen, weil dieser nicht mit Teilnehmern besetzt werden konnte“, bedauerte Vetter. Die schwankenden Mitgliederzahlen der Feuerwehr Bad Dürrheim zwischen 170 und 180 Aktiven seien noch in Ordnung. „Dennoch ist es für uns alle in den nächsten Jahren eine Herausforderung, Menschen für das Ehrenamt, insbesondere bei der Freiwilligen Feuerwehr, zu gewinnen“, so der Kreisbrandmeister.

Einen Überblick über die 20 Feuerwehren im Kreis verschafft sich gerade Andreas Schirm als neuer Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes auf seiner Vorstellungstour. „Was mich bei all den Berichten besonders freut, ist, dass es keine verletzten Einsatzkräfte gab“, so Schirm. Es sei wichtig, alle gesund aus dem Einsatz nach Hause zu bringen. Die rund 140.000 Euro, die die Stadt Bad Dürrheim im letzten Jahr in die Feuerwehr investiert hat, seien gut angelegtes Geld. Es diene dem Schutz der Bevölkerung.

Der stellvertretende Bürgermeister Klaus Götz bestätigte angesichts der Finanzlage der Stadt: „Die Investitionen in die Feuerwehr sind der letzte Punkt, wo man mit dem Sparen anfangen sollte.“ Es sei unbeschreiblich, was hinter den Aktivitäten der Feuerwehr stecke. „Man sollte sich regelmäßig vor Augen halten, welch‘ großes Engagement hier geleistet wird“, würdigt Götz.