Mit dem sogenannten akademischen Viertel Verspätung startete die Narrenzunft Bad Dürrheim just an dem Tag, als sie genau vor 94 Jahren in die Vereinigung schwäbisch-alemannischer Narrenzünfte (VSAN) aufgenommen wurde, in ihre Jahreshauptversammlung. Auch wenn man kein Gründungsmitglied der VSAN sei, sei man doch stolz auf diese Zeit der Zugehörigkeit, erklärte Zunftmeister Volker Martin. Und übrigens – große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus – steht die Narrenzunft im Jahre 2025 selbst vor einem großen Jubiläumsfest anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens.

Die Berichte des Zunftschreibers Maximilian Maier, des Säckelmeisters Benedikt Martin und der Vertreter der einzelnen Abteilungen zeigten ein ereignisreiches Jahr auf und wie gut die Narrenzunft aufgestellt ist. Nach langen Jahren erfolgte die Fastnachtseröffnung am 6. Januar umständehalber wieder einmal in der Zunftstube anstatt im Haus des Bürgers. Die Resonanz war durchweg positiv, daher wolle man das beibehalten.

Bei den Auswärtsterminen in Villingen, Möhringen und Sigmaringen wurden die Narren vom Blasorchester Bad Dürrheim und vom Musikverein Unterbaldingen begleitet, wofür man sehr dankbar ist. Beide Vereine haben für die jetzige Fastnachtssaison wieder ihre Mitwirkung zugesagt. So wird man die Bad Dürrheimer Narren anlässlich der Jubiläumsfeier zum 100-jährigen Bestehen der VSAN zum Beispiel beim Narrentreffen in Weingarten finden. Auch der Besuch des Narrentreffens in Wellendingen steht im Kalender.

Als Erfolge wurden auch Aktionen wie „Nachhaltige Narrenzunft 2025“ mit 90 Teilnehmern, die Nachwuchsarbeit, die Teilnahme an der großen Gewerbeschau in Bad Dürrheim und der Familientag gewertet. Überall war und ist das Interesse groß. Die kleine Tanzgruppe wird dieses Jahr erstmals mit 20 Kindern beim Fastnachtsball auf der Bühne stehen. Die Salzsieder haben bei mehreren Veranstaltungen die Kunst der Salzherstellung präsentiert und zwei Lehrbuben in die Reihe der Aktiven aufgenommen. Zwei neue Anträge liegen vor. Die Zunftwieber haben die Kleiderkammer auf Vordermann gebracht, auch wenn sich eine Digitalisierung bislang nicht umsetzen ließ und man – so Melanie Wildgruber – noch „old school“ unterwegs sei.

Die „Nachhaltigkeit“ der Zunft stellte Michael Rebholz, der bisherige Sprecher der Narros mit einem närrischen Seitenhieb an den Pranger. Es könne wohl nicht angehen, dass man nachhaltig sein wolle, aber immer noch im Wald einen Narrenbaum schlägt und diesen aufstellt. Die Narros würden eine also einen recycelten Baum fordern. Michael Rebholz und Joachim Limberger haben sich übrigens aus der vordersten Front zurückgezogen. Lukas Himmelsbach und Jonas Fruh sind hier die neuen Beisitzer. Zu erfahren war noch, dass bei der Sommersinnfonie dieses Jahres 130 Mitglieder der Narrenzunft 900 Arbeitsstunden leisteten und der monatliche Zunftstammtisch rege besucht wird. Im Durchschnitt gehen 55 Essen über die Theke.

Große Zufriedenheit herrscht angesichts der Mitgliederentwicklung auch beim Fanfarenzug. Michael Terner berichtete von inzwischen 36 Aktiven. Zwei neue Stücke wurden einstudiert, die dann an der Fasnet zu hören sein werden. Hanselmutter Gina Bucelli wies noch auf die Hopsproben hin.

Wiedergewählt wurden Zunftmeister Volker Martin, Säckelmeister Benedikt Martin und Zeremonienmeister Maximilian Fritz.

Die von den jeweiligen Gruppen gewählten Vertreter wurden ebenfalls bestätigt. Neuer Kassenprüfer ist Romäus Retzbach.