Der Schätzle-Tag ist auf dem besten Weg zu einer schönen Tradition: Zum zweiten Mal hatte der Bad Dürrheimer Mineralbrunnen jetzt dazu eingeladen. Die Veranstaltung stellt den Startschuss für die Abfüllung eines Getränks aus der Region für die Region dar. Hier werden Äpfel aus regionalen Streuobstwiesen verarbeitet. Der Saft soll für deren Erhalt sorgen und somit Umwelt- und Naturschutzgedanken fokussieren.
Schon vor dem offiziellen Start um elf Uhr strömten die Menschenmassen zum Betriebsgelände. Flankiert von sauber geputzten Lastwagen, kam man über den Food Truck-Platz, wo es an sechs Ständen Leckereien gab, in die Lager- und Produktionshallen von Mineralbrunnen.

Vor der Musikbühne luden eine Vielzahl von Sitzgarnituren zum Verweilen ein. Hier konnte man sich stärken und von den Musikkapellen aus Hochemmingen, Weilersbach und Bad Dürrheim unterhalten lassen. Den Rundgang durch das Leergutlager und die Abfülleinrichtungen sowohl im Glas- als auch im Kunststoffbereich konnte jeder Besucher im eigenen Tempo durchlaufen.
Spannender Weg der Flaschen
Spannend fanden es die Kinder, von den Eltern im Obergeschoss des Bürobereiches an die Glasscheiben gehalten zu werden und den Weg etlicher aneinandergereihter Flaschen auf den Transportbändern zu beobachten. In den Abfüllanlagen standen die Mitarbeiter für Fragen bereit.
Wie Nadine Gorber von der Marketingabteilung berichtet, war das Interesse im vergangenen Jahr ohne Öffnung der Produktionshallen so groß, dass man beschlossen habe, dies nachzuholen. Der Tenor der Besucher war durchweg positiv und man freute sich über Einblicke in die Abläufe.

Jordan Clemens, der in einem Löffinger Getränkemarkt beschäftigt ist, kam mit seiner Schwester Monika und genoss die Sonderführung von Lagerleiter Jürgen Götz ins Herzstück. „Maximal können 750.000 Flaschen pro Tag im Mehrschichtbetrieb abgefüllt werden“, berichtet dieser und verwiest auf 144 Mitarbeiter.

Sobald ein Staplerfahrer den Fahrweg kreuzte, wurde sicherheitshalber abgesperrt. Zum Thema Sicherheit war auch das Rote Kreuz mit drei Mann rund um Bereitschaftsleiterin Janine Marzahn vor Ort. Sie postierte sich gut sichtbar mit ihrem Team, das ständig Kontrollgänge durchnahm.
Der Gastgeber hatte mit 2000 Besuchern gerechnet, was allerdings übertroffen wurde. Dies war auch bei dem Ansturm auf die Kuchen der Landfrauen von Unterbaldingen zu spüren: 20 Frauen halfen hier mit und von den 60 Kuchen blieben am Ende nur wenige Krümel übrig, was der Vorsitzenden Jasmin Grüterin ein Strahlen ins Gesicht brachte.

Nicht weniger freudig waren die Kinder auf der Hüpfburg und am großen Maltisch zugange. Mit vier Auftritten zog Dieter Sirringhaus beim Kasperletheater die Kinderaugen auf das freche Kasperle und seinen Hund Bello. Alle wollten mitsingen, doch gegen die lauten Maschinengeräusche war das Ansingen fast unmöglich.
Verkostungs- und Informationsstände luden zum Verweilen. Michael Hetzel kam mit seiner Familie aus Fluorn-Winzeln und wollte mit dem Besuch seinen Kindern Unterhaltung bieten. Bei der Biomanufaktur Schneider aus Dauchingen probierte er Honigsorten und schloss seine Probiereinheit mit einem Vitamincocktail aus Pollen ab. Irene und Hubert Schneider verarbeiten ungespritzte Apfelsorten und produzieren Außergewöhnliches. „Beim normalen Honig werden wir mit Preisen im Handel verglichen, wo wir als Familienbetrieb nicht mithalten können“, sagt Irene Schneider.

Am Stand vom Bodensee-Obst bot Apfelkönigin Emelie Witzigmann mit ihren Prinzessinnen Marlene Löhle und Lara Baur Kostproben an. Als Apfelkönigin müsse man Grundwissen mitbringen, berichten die drei und weisen auf die Vorzüge der relativ neuen Apfelsorte „Fräulein“ hin.
Auch die Vorträge locken viele Zuhörer
Alkoholhaltige Edelbrände aus Obst gab es bei Barths Hüsli, wo Pino Ferreri mit seiner Begleiterin Diana Werner ein Gläschen probierte. „Es ist toll, was hier aufgezogen wird“, lobt der Mann aus Schwenningen. Kurzvorträge zu den Themen „Chancen und Risiken für einen zukunftsfähigen Streuobstanbau“ von Markus Zehnder, „Streuobstwiesenanbau im Schwarzwald Baar Kreis“ vom Forstingenieur Stefan Walther und „Wasser ist Leben“ vom Wasser-Sommelier Karl-Heinz Grießhaber ergänzten das Angebot.