Glückliche Gesichter, Menschen in Feierlaune, ausgelassen tanzend und singend. Und obendrein ein Wetter, wie es nicht hätte besser sein können – das war die Sommersinnfonie 2022. Angesprochen wurde mit den diesjährigen Konzerten eher das ältere Publikum.
Etwa 5000 Besucher kamen zur Sommersinnfonie, wobei die Zahlen am Mittwoch und Sonntag nur geschätzt werden können, weil hier der Eintritt jeweils frei war. Nichtsdestotrotz: der Rathausplatz war voll.
Die 17. Auflage kam freilich nicht an manch frühere Besucherzahlen heran – auf dem Rathausplatz sind bis zu 2500 Besucher erlaubt –, was jedoch dem Erfolg der Konzertreihe und der Stimmung rein gar keinen Abbruch tat.

100 Helfer der Kur- und Bäder GmbH waren in diesen Tagen nonstop im Dauereinsatz, um für eine unvergessliche Sommersinnfonie 2022 zu sorgen.
Los geht‘s mit schmissigen Bläsern
Den Auftakt machte wie immer das Blasorchester Bad Dürrheim mit seinem neuen Dirigenten Julian König aus Rottweil. Schmissig und flott zeigten die Bad Dürrheimer Musiker, dass sie nicht eingerostet sind. Sie warteten über zwei Stunden hinweg mit einem bunt gemischten Repertoire auf. Die neun Stücke ließen keine Publikumswünsche aus.
Und plötzlich ist der Fendrich still
Charmant mit typisch Wiener Schmäh und all seinen alten Hits von „Macho, Macho“, über „Schickeria“ bis zu „Es lebe der Sport“ eroberte Rainhard Fendrich die Herzen der Konzertbesucher.

Doch kaum hatte der 67-Jährige angefangen zu singen, blieb ihm im übertragenen Sinne die Stimme weg – Komplettausfall der gesamten Anlage, das Mikrofon war tot. Die für die Bühnentechnik zuständigen Elektriker kamen ins Schwitzen.

Fendrich nahm das ganze locker und verkündete nach 20 Minuten Wartezeit gelassen: „Wir waren‘s nicht!“. Auch nachdenklich gab sich der österreichische Songwriter und sang sein 2016 verfasstes Lied „Frieden“. Zum Konzert des Österreichers kamen 800 Besucher.
Mit dem Klappstuhl zu den Söhnen
Das bestbesuchte Konzert war der Abend mit den Söhnen Mannheims. Hier verzeichnete die Kur- und Bäder GmbH 1400 zahlende Konzertbesucher. Eine riesige Zahl an Zuhörern hatte sich mit Decken, Klappstühlen und Kühlboxen rund ums Festivalgelände verteilt. Wie auch in den vergangenen Jahren bewirtete die Kur- und Bäder GmbH im Hindenburgpark, wo ebenfalls alle Tische besetzt waren.

Die zehn Musiker brauchten nicht mal eine Minute, um den im Publikum glühenden Funken zu einer lodernden Flamme zu entfachen. Rockig und eingängig der Rhythmus, anspruchsvoll die Texte, friedlich die Botschaft.
Das Publikum ging sofort voll mit, sang und klatschte begeistert – und bereits nach einer halben Stunde schwangen alle einträchtig Feuerzeuge oder Handylampen.
Ohne diese Hits geht niemand heim
Am letzten Abend mit der Münchener Freiheit, Altbarden des Rock, haben sich auf dem Rathausplatz 1100 Besucher eingefunden. Wie auch bei den Söhnen Mannheims saßen außen um das Open-Air-Gelände herum unzählige Zaungäste, die es sich gemütlich gemacht haben.

Jedes noch so winzige Plätzchen, das eine Sitzmöglichkeit bot, wurde genutzt. Die im Oktober 1980 gegründete Band packte einen alten Hit nach dem anderen aus. Wer erinnert sich nicht an die gelebten Träume, sang nicht „Tausendmal du“ und ging „Ohne dich“ nicht nach Hause.

Joe-Williams-Band geht auf Streifzug
Der Sonntag war heiß. Zum Abschluss rockte wieder einmal die Joe-Williams-Band zum ausgedehnten Frühschoppen den Rathausplatz – ein inzwischen mehr als lieb gewordener Abschluss der Sommersinnfonie.

Es wurde geschwoft, was das Zeug hält, auch wenn Sonne und Hitze den Schweiß in Strömen fließen ließen. Der Streifzug durch sämtliche Genres des Rock und Pop reißt nach wie vor Jung und Alt mit.

Weitere Impressionen

