Mit einer Überraschung startete Achdorfs Ortsvorsteher Hans-Peter Mess am Montag im Ortschaftsrat. Sie hätten nichtöffentlich, und in geheimer Abstimmung, beschlossen, das Rathaus in Achdorf zu verkaufen, wenn das neue Feuerwehr- und Vereinshaus fertig ist.
Gottfried Mogels besonderer Bezug zum Rathaus
Gottfried Mogel, der zu den rund 20 Zuhörern zählte, hat zum Rathaus einen besonderen Bezug. Als langjähriger früherer Zunftmeister des Narrenvereins Obertalemer Blindschießer oblag es ihm, am Schmutzigen Donnerstag den Ortsvorsteher zu entmachten und den Rathausschlüssel zu übernehmen.
Das Rathaus dient allen Vereinen
Das Rathaus kennt der 52-jährige gelernte Schreiner und Vater, der sich für die Gemeinschaft vielfältig engagiert, bestens, dort lagere die Vereinsgemeinschaft ihre Utensilien sowie die Beschallungsanlage und die Fastnachtsdekoration für das Haus des Gastes und die Fritteuse für Feste. Dass das Rathaus verkauft werden soll, findet er richtig. An dem Gebäude sei lange nichts mehr gemacht worden, Achdorf erhalte mit dem Feuerwehr- und Vereinshaus einen Ersatz.
Um das Feuerwehr- und Vereinshaus ging es anschließend. Nachdem der Blumberger Gemeinderat am 27. September mangels nötiger Zuschüsse eine abgespeckte Variante beschlossen hatte, informierte nun Ortsvorsteher Mess die Talbevölkerung. Die Zuschussanträge für das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) und den Ausgleichsstock wurden abgelehnt, so Mess.
Jetzt werde nochmals versucht, für den Bereich Feuerwehr Zuschüsse aus dem Ausgleichsstock zu erhalten, da die Zuschusszusage aus dem Feuerwehrprogramm (Z feu) vorliege. Da circa 500 000 Euro Zuschüsse fehlten, habe man den rechten Flügel des Feuerwehrhauses (rund 57 Quadratmeter) gestrichen, um die Kosten für die Stadt in Grenzen zu halten.
Raumverteilung geändert
Dadurch gab es eine neue Raumverteilung: "Jeder musste einen Teil abgeben." So könnten den Probenraum des Musikvereins alle Vereine nutzen, das Büro des Ortsvorstehers wird kleiner und mit der Abteilungsfeuerwehr gemeinsam genutzt.
Die Treppen werden breiter
Entgegen der ersten Planung seien die Treppen des zweigeschossigen Gebäudes nun breiter, in der Mitte sei ein "Loch", und damit Platz für den nachträglichen Einbau eines Fahrstuhls oder eines Treppenliftes.
Der Ortschaftsrat will alles tun, damit so schnell wie möglich gebaut werden kann. Vorige Woche gab es schon ein Treffen mit den Vereinen, die die neuen Pläne hätten. Aktuell bereite die Stadtverwaltung die Ausschreibung vor. Die vierwöchige Ausschreibung solle im November erfolgen und die Vergabe vom Rohbau im Dezember oder im Januar.
Die prognostizierten Kosten liegen nun bei 1,265 Millionen Euro, ursprünglich waren es 1,36 Millionen Euro. Bürgermeister Markus Keller hatte im Gemeinderat am 27. September erklärt, diesem neuen Betrag liege eine „seriöse Kostenrechnung“ zugrunde, die eine jährliche Preissteigerung von fünf bis sechs Prozent einschließe.