Blumberg – Unser gestriger Bericht über den Notarzt-Standort Blumberg sorgt für Diskussion. Und für Ärger. Für Ärger vor allem, weil der künftige Notarztstandort wohl endgültig am Längehaus bei Riedöschingen sein soll, also acht Kilometer außerhalb Blumbergs Richtung Geisingen, um Geisingen offiziell mit zu versorgen.

Das könnte Sie auch interessieren

Der Blumberger Arzt Rainer Holzke macht im Jahr allein 300 Tage Notarztdienst, voriges Jahr seien die Blumberger Notärzte rund 450 Einsätze gefahren, sagt sein Kollege Martin Humbach. Notarzt Holzke hat einen genauen Überblick über die Fahrten und betont: Es sei nicht verständlich, weshalb nicht ein Notarzt-Standort in Blumberg Geisingen mitversorgen könne, wie dies bisher schon häufig die Praxis wäre.

Fünf Einsätze an einem Tag

Allein am Mittwoch habe er fünf Notarzteinsätze geleistet. „Wir haben Verträge bis zum 31. Dezember 2020“, schildert Holzke und betont: „Wir sind genauso schnell in Geisingen und Kirchen-Hausen wie der RTW von Tuttlingen.

Kritik äußert Notarzt Holzke auch an Bumbergs Bürgermeister Markus Keller. Der Bürgermeister interessiere sich nach seiner Wahrnehmung kaum für den Rettungsstandort Blumberg. Bürgermeister Markus Keller weist die Kritik prompt zurück: „Ich glaube nicht, dass Herr Dr. Holzke meine Arbeit in dieser Sache beurteilen kann.“ Wichtig sei, so erläutert Keller, die Gespräche mit den richtigen Leuten zu führen.

Das könnte Sie auch interessieren

Doch daran hapert es offensichtlich auch für den Bürgermeister, und zwar nicht, weil er sich nicht engagieren würde oder kein Interesse am Notarzt-Standort hätte. Keller macht seinem Herzen Luft: „Schade finde ich, dass ich das endgültige Ergebnis jetzt so erfahre.“ Nach seinem Kenntnisstand „waren auch noch andere Standorte im Gespräch, zum Beispiel Zollhaus.“ Keller ist gespannt, „wann und in welcher Form wir informiert werden.“

Noch andere Standorte im Gespräch

Ein Satz, der auf den zuständigen Bereichsausschuss gemünzt ist. „Wenn das alles schon fix ist, hätte ich mir als Bürgermeister der Standortgemeinde eine andere Informationspolitik des Bereichsausschusses gewünscht.“ Vom Bereichsausschuss war gestern nach den Aussagen des Bürgermeisters keine Stellungnahme mehr zu erhalten.