Im Raum Blumberg ist es das größte Projekt im kirchlich-sozialen Bereich: die Entwicklung der Seelsorgeeinheit Blumberg. Mit fast 4700 Gläubigen umfasst die Seelsorgeeinheit fast die Hälfte der gut 10 000 Blumberger Einwohner. Federführend ist Stadtpfarrer Karlheinz Brandl, Stück für Stück entwickelt er zusammen mit dem Pfarrgemeinderat den gemeinsamen Weg aller Pfarreien in die Zukunft.

Dieses bunte Bild entstand bei der ersten Wallfahrt der Seelsorgeeinheit Blumberg voriges Jahr: Die Ministranten, die Kreuz und Fahne ...
Dieses bunte Bild entstand bei der ersten Wallfahrt der Seelsorgeeinheit Blumberg voriges Jahr: Die Ministranten, die Kreuz und Fahne tragen, führen den Zug an. Bild: Sarah Greif | Bild: Sarah Greif

In unserem letzten Bericht im Juni 2017 ging es um die großen Aufgaben der Seelsorgeeinheit im Baubereich. Nun gehe es darum, ein Leitbild zusammen mit der Pastoralkonzeption und dem pastoralen Gebäudekonzept zu erstellen, schildern Pfarrer Brandl und der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Ekkehard Faller im Gespräch mit dem SÜDKURIER.

  • Visitation: Ein Mosaikstein dazu war die Visitation Ende Oktober vorigen Jahres. Ein Selbstbewertungsteam hatte dafür Vorschläge für den pastoralen Prozess an den Pfarrgemeinderat erarbeitet. Zum Beispiel sollte der Bereich Familien-, Jugend- und junge Erwachsenenarbeit neu aufgestellt werden. Und Dekan Josef Fischer betonte in seinem Bericht zum Nachdenken für die Weiterarbeit: "Es wurde schon viel erreicht. Wir empfehlen, die bisherigen Aktivitäten und Aktionen nicht zu vermehren, sondern zu pflegen, zu stabilisieren und das Wachstum zu unterstützen."
  • Klausur: Anfang Februar berieten der Pfarrer und der Pfarrgemeinderat, wie die Entwicklung der Seelsorgeeinheit weitergehen soll. Nächstes Ziel ist nun das Entwickeln eines Leitbildes im Rahmen der Pastoralkonzeption sowie das Erstellen der Pastoralkonzeption und der pastoralen Gebäudekonzeption, weil man mit dem Erstellen der Konzeption überlege, "Was brauchen wir für Gebäude dafür", schildert Pfarrer Brandl.
  • Das Leitbild soll die Vision der Seelsorgeeinheit beinhalten, "unseren Auftrag und unsere Werte." Und es soll sagen, auf welchen Füßen der lithurgische Bereich steht. Derzeit hätten sie viele ältere Menschen, die die Kirche in der Vergangenheit getragen haben, erklärt Pfarrer Brandl. Doch die Verantwortlichen der Seelsorgeeinheit wollen möglichst alle Mitglieder erreichen. Ein Entwurf für das Leitbild soll noch vor Ostern von einem Werkstatt-Team erarbeitet werden.
  • Die Pastoralkonzeption wird Grundlage der pastoralen Arbeit. Das Erarbeiten beginnt mit einer Bestandsanalyse, der strategischen Planung, konkreten Maßnahmen, einer transparenten Umsetzung und einem nachhaltigen Überprüfen. Die pastorale Arbeit umfasst den gesamten lithurgischen Auftrag der Kirche: die Verkündigung, Diakonie und Caritas sowie die Gemeinschaft. Sie ist auf drei Jahre ausgelegt.
  • Chance: In der Erzdiözese hat die Seelsorgeeinheit Blumberg wie jede andere Seelsorgeeinheit mit ihren Pfarrern die Möglichkeit, ihre eigene Vision zu entwickeln und umzusetzen. Dabei, so erläutert Pfarrer Brandl, gelte es zu berücksichtigen, "dass die Situation vor Ort in den einzelnen Pfarreien sehr unterschiedlich sein kann."
  • Vision: Als Grundlage nennt Pfarrer Brandl drei Punkte. Der Auftrag: Was möchten wir erhalten? Der Abschied: wovon verabschieden wir uns? Und der Aufbruch: Was wollen wir Neues auf den Weg bringen?
  • Der Weg: Für Pfarrer Brandl und den Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Ekkehard Faller steht eines fest: "Wir brauchen in der Kirche eine Begeisterung. Wir müssen in den Herzen anfangen, schauen, dass das Feuer in den Herzen brennt." "Lebendiger Christ sein", nennt der Pfarrer dieses Ziel. Und Brandl fügt hinzu: "Das Ganze ist ein spiritueller Prozess, es muss aus der Begegnung mit Jesus Christus kommen." Die jährliche Wallfahrt gehöre ebenso dazu wie die Aktion "24 Stunden für Gott" vor zwei Wochen.
  • Der Pfarrgemeinderatsvorsitzende sieht das Gremium auf einem guten Weg. "Die Zusammenarbeit funktioniert. Wichtig ist, dass die Pfarreien vor Ort erhalten geblieben sind und damit auch das Leben vor Ort."

Zahl der Gläubigen

St. Andreas Blumberg: 2116

St. Nikolaus Achdorf: 310

St. Gallus Epfenhofen: 167

St. Vitus Fützen: 437

St. Martin Hondingen: 389

St. Cyriak Kommingen: 177

St. Genesius Riedböhringen: 661

St. Martin Riedöschingen: 439

Gesamt: 4696

Der Saal unter der Kirche bleibt weiter in Betrieb

Die Seelsorgeeinheit Blumberg entstand im Sommer 2015 durch das Zusammenlegen der beiden Seelsorgeeinheiten Blumberg und Blumberg-Riedböhringen, die zuvor aus acht Pfarreien entstanden waren.

  • Pfarrer: Verantwortlich ist seit 2010 Pfarrer Karlheinz Brandl, Er folgte Edgar Wunsch, unter dem die erste Seelsorgeeinheit Blumberg begann, zunächst durch das Zusammenlegen der Pfarreien Fützen und Epfenhofen mit Blumberg.
  • Gebäudekonzeption: Für die Außensanierung der St. Andreaskirche in Blumberg und den Neubau des Glockenstuhls sind Mittel im Haushalt, sagt Pfarrer Brandl. die Konzeption und Ausführung erfolgt zusammen mit dem erzbischöflichen Bauamt in Konstanz, Architekt Ewald Gut und dem Glockenbauer: der Firma Schneider in Schonach. Für den Neubau des Pfarrsaals gibt es einen Entwurf, "aber um damit weiterarbeiten zu können brauchen wir die pastorale Gebäudekonzeption", erklärt Pfarrer Brandl. Einstweilen werde der Saal unter der Kirche weiter genutzt, auch an Fastnacht.
  • Wallfahrten: Damit die Seelsorgeeinheit weiter zusammen wächst, findet nun jährlich eine Wallfahrt statt. Die erste Wallfahrt war am 17. September, sie führte mit vier Stationen von Blumberg nach Riedböhringen, dem Heimatort von Kardinal Bea. (blu)