Nun ist es amtlich. Der Gewerbeverein „Blumberg Vereint“ e.V. wird sich zum Jahresende auflösen. In einer außerordentlicher Mitgliederversammlung wurde der ehemalige Vorsitzende Bodo Schreiber per Akklamation zum Liquidator bestellt. Die offizielle Auflösung des Werbeverbundes wird nach Ablauf der Regularien mit einer Sondersitzung am Dienstag, 20. Dezember erfolgen.
Die geringe Resonanz bei der Versammlung, wo neben sechs Vorstandsmitglieder nur ein Vertreter, der aktuell noch insgesamt 42 Mitglieder anwesend war, spiegelt die Interessenslosigkeit der Gewerbetreibenden wider.
Ein letzter Versuch
Für die letzte Vorsitzende Tanja Kaiser, die mit großem persönlichem Einsatz in vielen direkten Gesprächen den Gewerbeverein am Leben erhalten wollte, ist diese Auflösung eine große Enttäuschung: „Auch nach zahlreichen Kontakten mit verschiedenen Geschäftsleuten konnte für die Zukunft keine Vorstandschaft mehr gefunden werden“, so ihre nüchterne Bilanz. „Wir wollten nicht kampflos das Handtuch schmeißen, es fehlte aber an der nötigen Solidarität“, so Kaiser weiter.
Auch für den langjährigen Vorsitzenden Bodo Schreiber war die mangelnde Bereitschaft, die Stärkung des Standorts Blumberg aufrecht zu erhalten für die Zukunft keine gute Botschaft. „Nach erfolgreichen Jahren mit vielen gelungenen Veranstaltungen, wie dem Ostermarkt, Gewerbeschauen oder dem Street-Art-Festival tut diese Entwicklung in der Seele weh“, ist ihm deutlicher Frust nachzuspüren.

Bei der Leuchtturmveranstaltung Street- Art-Festival wird die Stadt Blumberg in Zukunft in der alleinigen Verantwortung stehen. Bodo Schreiber verspricht, hier mit seinem ehemaligen Team dieses Event weiterhin in der Organisation zu unterstützen. Auch die finanzielle Abwicklung der Weihnachtsbeleuchtung wird an die Stadtverwaltung übergeben. Dazu soll das Gewinnspiel mit den Stempelkarten in den Geschäften noch bis Anfang Dezember weiter laufen. Die letzte Verlosung wird dann am 6. Dezember im Rahmen der Nikolausstiefelaktion erfolgen.
Kassierer Patrick Leismann informierte über gute Rücklagen, die beim Street-Art Festival erwirtschaftet wurden. Diese werden nach der Liquidation für diese besondere Verwendung an die Stadtkasse fließen. Aufgrund der Pandemie wurden in den beiden vergangenen Jahren keine Beiträge erhoben. Auch im letzten Geschäftsjahr will man auf diese verzichten.
Die Auflösung
Nach Satzung hätten zur sofortigen Auflösung des Vereines 75 Prozent der Mitlieder anwesend sein müssen. Nach gesetzlicher Vorgabe konnte aber diese Auflage auf Beschluss der Versammlung sowie der Wahl eines Liquidators relativiert werden. Die Auflösung muss innerhalb von 14 Tagen an die Mitglieder bekannt gegeben werden. In einer letzten Versammlung kann dann der Gewerbeverein „Blumberg Vereint“ endgültig aufgelöst werden.
Für Bürgermeister Markus Keller ist das Ende dieser Ära ebenfalls bedauerlich. „Im Verbund haben wir in der Vergangenheit viel auf die Beine gestellt. Gewerbeschauen, Ostermärkte sowie das Street-Art-Festival sind hier die besten Beispiele. Zusammen mit den bisher verantwortlichen Personen werden wir auch ohne diese Vereinsstruktur den großen Treff der mahlenden Straßenkünstler gemeinsam weiter führen.“