Die Ortsumfahrungen Blumberg-Zollhaus und Blumberg-Randen der B 27 verzögern sich weiter. Grund ist der personelle Aderlass beim Regierungspräsidium Freiburg. Zum Jahreswechsel 2020/21 wechselten von der Straßenbauverwaltung des Regierungspräsidiums Freiburg 170 Mitarbeiter in die neu gegründete Autobahngesellschaft des Bundes, für die Planung Randen gibt es „eine komplett neue Projektmannschaft“, hatte es im Dezember bei der Freiburger Behörde auf Anfrage geheißen.

Das Regierungspräsidium Freiburg teilte auf Anfrage mit: „Infolge der Personalabgänge zur Autobahn GmbH des Bundes wurde das Projekt B 27 Ortsumfahrung Randen zur weiteren Bearbeitung an den Dienstsitz Singen übergeben.“

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Weiter heißt es: „Eine kontinuierliche Bearbeitung konnte so sichergestellt werden“, gleichwohl musste die Zeitschiene im Projekt angepasst werden. Die Ortsumfahrung Blumberg-Randen befindet sich gegenwärtig in der Entwurfs­planung (Leistungsphase 3). Derzeit werde hierfür die mittlerweile angepasste Umweltplanung erstellt, mit deren Fertigstellung etwa Ende 2022 zu rechnen ist.

Die Entwurfsplanung werde dann dem Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg und dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur zur Genehmigung vorgelegt. Nach erfolgter Zustimmung der Ministerien könne mit der Genehmigungsplanung (Leistungs­phase 4) voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2023 begonnen werden.

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Im Mai 2019 hatte es im Blumberger Gemeinderat geheißen, noch im selben Jahr sollte die technische Planung eigentlich so weit sein, „dass sie den Trägern öffentlicher Belange vorgestellt werden kann“. Doch dann wurden die Karten neu gemischt.

Enttäuschung in Randen

Der 74-jährige Ewald Weh aus Randen ist enttäuscht: „Seit ich denken kann, haben sich die Politiker und die Behörden schon mehrfach über die Umgehung Gedanken gemacht.“ Jahrzehnte vergingen, Ewald Weh hatte mit seiner Frau Maria Weh kürzlich Goldene Hochzeit. Doch so richtig daran glauben, dass der Bagger tatsächlich einmal für die Umfahrung in den Boden greift, kann er immer noch nicht. „Ich glaube daran, wenn sie mit dem Bagger beginnen.“ Wahrscheinlich, so sinniert er, fahre er dann gar nicht mehr selbst Auto, sondern sei mit dem Rollator unterwegs.

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Sorge, dass das Geld ausgeht

Ewald Weh hat auch noch aus einem anderen Grund Zweifel, wie er sagt: Wenn er aus Richtung Villingen nach Randen fahre, stehe bei der Anschlussstelle Donaueschingen-Mitte auf einem Schild, dass die Strecke noch dieses Jahr fertig werde. Er mag daran noch nicht glauben. Seine Sorge: Wenn die Straßenbauer mit dem Ausbau-Abschnitt von Donaueschingen-Mitte bis zur Abzweigung auf die B 31 am Hüfinger Wasserturm fertig sind, haben die gar kein Geld mehr, um weiterzumachen.“

Der Ausbau der B 27

Die B 27 ist eine viel befahrene Nord-Süd-Transitachse parallel zur Autobahn 81 Stuttgart-Singen. Auf der Südbaar läuft zurzeit der Ausbau bis zur Schweizer Grenze. Bereits fertig ist die Umfahrung von Hüfingen-Behla, gerade gebaut wird der Abschnitt von Donaueschingen-Mitte bis zur Abzweigung auf die B 31 am Hüfinger Wasserturm. Danach fehlen noch die Umfahrungen von Blumberg-Zollhaus und Randen. Für Blumberg Randen soll die Umweltplanung bis Ende 2022 fertig sein. Der Planungsbeginn für die Ortsumfahrung Blumberg-Zollhaus sei aktuell für 2022 vorgesehen, heißt es.