Michael Quetting fühlte sich wie Nils Holgersohn, als er an einem schönem Junimorgen von Staringen aus mit seinem Ultraleichtflugzeug nach oben startete. Denn er war nicht allein. Zum ersten Mal flog er zusammen mit sieben Graugänsekindern, die er vom Ei bis zum Ausgewachsensein großgezogen hatte. Für die Gänse war es das erste Mal in ihrem Leben überhaupt, dass sie flogen.

Fasziniert beobachtete Michael Quetting die Graugänse im Formationsflug.
Fasziniert beobachtete Michael Quetting die Graugänse im Formationsflug. | Bild: Michael Quetting
Das könnte Sie auch interessieren

Die Freude war groß, doch was ihren „Papa“ am meisten faszinierte: „Die Gänse haben sofort instinktiv den Formationsflug eingenommen, ohne dass ich ihnen dies je gezeigt hätte.“ Die Gänse sparen durch den Formationsflug, bei dem sie sich abwechseln, Energie, erläutert der Vogelexperte.

Michael Quetting
Michael Quetting | Bild: Lutz, Bernhard

Fünf Jahre ist das nun her, die drei Monate gemeinsam mit ihnen haben auch den Papa geprägt. Er vermisst die Gänse: „Von den Gänsen kann man lernen, dass man am besten alles zusammen macht und dass jeder für jeden da ist, gerade in Coronazeiten wo eine tiefe Spaltung in der Gesellschaft stattindet. Als Mitglied der Naturschutzinitiative setzt Quetting sich für den Erhalt und Schutz der Landschaft ein.

Graugänse fliegen instinktiv in Formation.
Graugänse fliegen instinktiv in Formation. | Bild: Michael Quetting