Blumberg Zwei Wochen vor Ende der Badesaison kann Uwe Setzer als Betriebsleiter im Panoramabad in Blumberg etwas aus dem Nähkästchen plaudern. Der gelernte Fachangestellte für Bädertechnik macht diese Arbeit in Blumberg schon seit fünf Jahren und ist über die Firma Pooltrend angestellt. Zusammen mit seinen anderen Freibadkollegen und den freiwilligen Helfern der DLRG ist er für die Sicherheit der Gäste zuständig und kümmert sich auch um die Wasserqualität der Becken.
Zudem können bei ihm auch die unterschiedlichen Schwimmauszeichnungen wie Seepferdchen, Totenkopf oder auch das bronzene, silberne oder goldene Schwimmabzeichen abgenommen werden. Vor allem das neue, inoffizielle Ausdauerabzeichen „Totenkopf“ ist für Schwimmer jeden Alters gemacht, die einen weiteren sportlichen Anreiz suchen. So muss man beim Bronze-Totenkopf eine Stunde, beim Silber-Totenkopf 1,5 Stunden und beim Gold-Totenkopf zwei Stunden ohne Pause schwimmen. Dabei ist der Schwimmstil egal.
Bisher haben Uwe Setzer und seine Kollegen im Freibad in Blumberg in den letzten fünf Jahren 120 Abzeichen abgenommen, darunter etwa. 70 Seepferdchen. Die aktuelle Besucherzahl 2025 liegt bei 28.000, was dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre entspricht. „Zu Beginn der Ferien nehmen die Besucher ab, da viele in den Urlaub fahren“, so der Bademeister. „Und die Gesichter ändern sich auch, da viele Feriengäste ins Freibad kommen und auch jedes Jahr Pfadfindergruppen ihren Badetag im Panoramabad abhalten“, so Setzer weiter. Dennoch gibt es in Blumberg auch viele Stammgäste, die mit ihrer Jahreskarte bei fast jedem Wetter kommen. Und dann sind da auch die Frühschwimmer mit einer Anzahl von 15 bis 20 Personen, die ebenfalls immer ihre Bahnen ziehen.
Und mit der neuen Wassertemperatur im Schwimmerbecken von konstanten 25 Grad fällt das Schwimmen auch nicht schwer. Für dieses warme Wasser bekommt Uwe Setzer nur positive Resonanz. Die vergangenen Jahre war das Wasser auf 23 Grad beheizt, was vielen Besuchern zu kalt war. So hat die Stadtverwaltung dieses Jahr 25 Grad eingeführt. Auch der Sportunterricht wird im Sommer in Blumberg ins Freibad verlegt. So sind in der Schulzeit täglich ein bis zwei Schulklassen im Freibad, um zu schwimmen.
Dass Schwimmen aber nicht selbstverständlich ist, zeigt sich dann. „In jeder Klasse von fünf bis zehn gibt es drei bis vier Jugendliche, die nicht schwimmen können“, so Uwe Setzer. Diesen könne man während der Betreuung aller Kinder einer Klasse im Sportunterricht kaum das Schwimmen beibringen. Zudem müssten die Sportlehrer seit Anfang 2024 eine Zusatzqualifikation als Rettungsschwimmer haben, damit sie überhaupt mit ihrer Klasse ins Freibad gehen dürfen.
Uwe Setzer betont, wie wichtig es ist, dass die Kinder schwimmen können. Erst vor ein paar Wochen hatten er und sein Team einen Rettungseinsatz bei den Sprungtürmen, als sich ein Zwölfjähriger überschätzt hatte und vom Drei-Meter-Turm sprang, ohne schwimmen zu können. Nur durch einen beherzten Sprung des Bademeisters konnte der Junge vor dem Ertrinken gerettet werden.
Ein weiteres Thema in Freibädern ist die Gewaltbereitschaft der Badegäste. „Gerade, wenn es sehr heiß ist, sind die Badegäste zum Teil schnell aggressiv. Wenn sich 1300 Gäste im Bad aufhalten, sind die Becken sehr voll. Dann muss man schauen, dass die Baderegeln eingehalten werden und es zu keinen Streitigkeiten kommt“, so Setzer. Er und sein Team setzen dann auf Dialog statt Verbot. Damit sind sie bisher gut gefahren. Vorerst möchte man im Blumberger Bad keine Security einsetzen.
Damit es im Panoramabad nicht langweilig wird, sind die Firma Pooltrend und die Stadt Blumberg immer auf der Suche nach neuen Attraktionen. Schwimmkurse, Wassergymnastik, der Kindernachmittag sowie die Picknickkonzerte und das Mitternachtsschwimmen sind nur einige Besonderheiten. Für 2026 ist ein 24-Stunden-Schwimmen geplant, allerdings fehlt es noch an Sponsoren.
Derzeit brennen dem Freibadteam zwei Themen unter den Nägeln: Zum einen der Kioskbetrieb, der mit fehlenden Arbeitskräften und mangelnder Motivation einiger Mitarbeiter manchmal zäh läuft, zum anderen die schwierige Parkplatzsituation. „Da müssen neue Ideen her, um das Freibad weiter attraktiv zu halten“, so Uwe Setzer.