Es sollte ein lustiger Ausflug nach Achdorf werden, den neun Nachbarn und Freunde für Samstag, 10. August, ins Auge gefasst hatten. Am Ende waren die Ausflügler aus Immendingen dann auch zufrieden, ein unliebsames Erlebnis vom Vormittag hatten sie da weggesteckt.

Wer Wein trinkt, fährt ÖPNV

Eine GPS-geführte Weinwanderung: Das fand die Gruppe eine schräge und mutmaßlich höchst erheiternde Idee. „Und da man bei einer Weinwanderung ja Wein trinkt, haben wir die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln geplant“, erzählt eine der Teilnehmerinnen, Klara Grünwald.

Das könnte Sie auch interessieren

Gesagt, getan. Es gibt ja die passenden Verbindungen. Um 9.15 Uhr bestieg die Gruppe in Immendingen den Ringzug. Der brachte sie nach Blumberg-Zollhaus. Zehn Minuten später war die Welt nicht mehr in Ordnung. „Um 10.38 Uhr standen wir an der Bushaltestelle in Zollhaus“, erinnert sich Grünwald. Auch ein paar Minuten später dasselbe Bild. Denn der schon fast drei Stunden vorher bestellte Rufbus 914, der die Gruppe nach Achdorf bringen sollte, fand sich nicht ein.

Was tun? Man bittet telefonisch um Klärung. Nach einem längeren Aufenthalt in der Warteschleife schließlich die nicht unfreundlich übermittelte Erkenntnis: Das mit dem Rufbus wird nichts mehr: zumindest wenn man den in Achdorf gebuchten Start der Wanderung einhalten möchte.

Gruppe fährt im Großraumtaxi

„Wir haben noch eine Beschwerde formuliert“, ergänzt Grünwald. Doch das Problem blieb. Rettung bot ein Anruf bei einem Taxiunternehmen. Für 30 Euro im Großraumtaxi erreichte die Gruppe dann doch noch den Start ihrer Tour. Vom Weinlädele Bäurer aus ging es auf einer fünf Kilometer langen Strecke, um mittels GPS-Geräten Kisten zu finden, Aufgaben zu lösen und – na klar – das eine oder andere Glas Wein zu trinken.

Das könnte Sie auch interessieren

Von dieser Schnitzeljagd auf Erwachsenenart war die Gruppe dann begeistert. Das Vertrauen in den Personennahverkehr war allerdings getrübt. „Wir wollten eigentlich auch mit dem Rufbus von Achdorf zurück nach Blumberg“, sagte Grünwald. Stattdessen bemühten die Weinwanderer für den ersten Abschnitt der Rückreise erneut ein Taxi, um dann in den Ringzug nach Hause zu steigen.

Sprecher drückt Bedauern aus

Ist der Ärger nun abgehakt und in den Wind geschrieben? Keineswegs. Betreiberin der Linie 914 von Blumberg über Riedböhringen und Achdorf nach Aselfingen ist die Verkehrsgesellschaft Bregtal. Auf den Vorfall angesprochen, bedauerte Sprecher Frank Wiest, dass es zu den genannten Problemen gekommen sei.

Das könnte Sie auch interessieren

Die firmeninterne Klärung bedürfe allerdings noch etwas Zeit, weil der betreffende Fahrer jetzt im Urlaub sei. In der misslichen Situation hätte sich die Gruppe nochmals bei der Rufbuszentrale oder bei der im Kopf des Fahrplanaushangs vermerkten Notrufnummer melden können, um direkt an Ort und Stelle die Angelegenheit zu klären.

Dazu eine Aussage, die die Betroffenen wohl freuen dürfte: „Unabhängig davon sind wir bereit, die entstandenen Taxikosten gegen Zusendung der Quittung und der entsprechenden Bankverbindung zu übernehmen“, so der Sprecher.