Die Erschließung des Gewerbegebietes Niederwiesen II in Bräunlingen ist nach etwas über drei Monaten Bauzeit abgeschlossen und schon im Frühjahr 2018 können die ersten bauwilligen Firmen mit den Neubauten beginnen. "Das neue Gewerbegebiet Niederwiesen II ermöglicht eine gute Weiterentwicklung des Gewerbestandorts Bräunlingen", sagte Bürgermeister Jürgen Guse, der zusammen mit der Leiterin des Stadtbauamtes, Kerstin Milse, den Abschluss der Erschließung in Augenschein nahm.
"Die ganze Erschließung ist sehr schön geworden, worüber ich mich besonders freue", meinte Guse weiter. Neben dem reinen Straßenbau, bei dem das Höheniveau der Niederwiesenstraße erreicht wurde, wurden im Untergrund neben der Nahwärmeversorgung die Trink- und Abwasserleitungen verlegt, die Breitbandversorgung gesichert und auch die Leitungen für die Straßenbeleuchtung gelegt.
Derzeit sind 50 Prozent der Grundstücke von Niederwiesen II verkauft und für die andere Hälfte sind viele ernsthafte Interessenten vorhanden. Einige benachbarte Firmen nutzen die neu erschlossene Fläche für einen anschließenden Erweiterungsbau und tun damit einiges für ihre Standortsicherung. "Das gute Wetter hat für die Erschließung viele Vorteile gebracht, denn wir hatten keine Verzögerungstage während der Bauzeit", sagte Architekt Wolfgang Burgert, der sich mit dem Verlauf der Erschließung sehr zufrieden zeigte.

Die Zufahrt für das neue Gewerbegebiet führt über die Niederwiesenstraße, da eine direkte Zufahrt direkt von der Landesstraße 181 nicht genehmigt wurde. Das rund 2,5 Hektar große Gewerbegebiet hat eine Baufläche von rund zwei Hektar, bietet für ungefähr zehn Gewerbebauvorhaben unterschiedlicher Größe Platz und kostet annähernd eine Million Euro als Gesamtbetrag. In dieser Summe sind neben den Grundstückskäufen auch der ökologische Ausgleich, etliche weitere Ausgleichsmaßnahmen und auch die zukünftigen Pflegekosten der kommenden Jahre enthalten.
"Wir arbeiten für das Gewerbegebiet zum Selbstkostenpreis und machen keinen Gewinn", betonte Bürgermeister Jürgen Guse. Er wies auch auf die langen Vorlaufzeiten für Wohn- und Gewerbegebiet wegen der teilweise hohen Auflagen hin. Immer mehr Vorgaben, darunter der Ökopunkteausgleich, müssten erfüllt werden. Die in früheren Jahren oft thematisierte Hochwassergefahr betrifft das neue Gewerbegebiet nicht, da nach der Hochwassergefahrenkarte des Landes Niederwiesen II nicht durch ein einhundertjähriges Hochwasser gefährdet ist.
Bräunlingen ist mit vielen mittelständigen Betrieben und auch Großfirmen ein großer Gewerbestandort. Bei rund 5900 Einwohnern sowie rund 2500 Arbeitsplätzen fließen jährlich rund sieben Million Euro Gewerbesteuer in die Stadtkasse.
Weitere Gewerbegebiete sind in der Planung
Beim Gewerbebiet Gießnau II, das bei Gießnau I in Richtung Bruggen liegt, gehören inzwischen 80 Prozent der Grundstücke der Stadt Bräunlingen. Für einige Flächen des etwas über vier Hektar großen Gebietes, für die bisher kein Kaufvertrag zustande kam, wurde ein Umlegungsverfahren beim Landratsamt beantragt, das inzwischen von der Behörde bearbeitet wird. Nach den bisherigen Planungen soll Gießnau II im Jahre 2019 erschlossen werden, damit 2020 die ersten Gewerbebauten errichtet werden können. Das mit über fünf Hektar Größe geplante Gewerbegebiet oberhalb von Döggingen ist in den Flächennutzungsplan aufgenommen worden. Die Behörden werden in absehbarer Zeit prüfen, ob eine Notwendigkeit bestehe, das neue Gebiet zu erschließen. Dies ist der Fall, wenn andere Bräunlinger Gewerbeflächen für den Bedarf der kommenden Jahre nicht mehr ausreichen. (dm)