Lutz Rademacher

Der Campingplatz Kirnbergsee präsentiert sich unter neuer Regie: Seit 11. Juli wird die Eigentümergemeinschaft durch Fabian Mattner vertreten. Volker Uhlmann ist auf eigenen Wunsch als Platzwart ausgeschieden, stattdessen trifft man auf alte Bekannte.

Fabian Mattner ist in Hüfingen aufgewachsen, hat ein Master-Studium in Naturwissenschaften absolviert und beginnt in der Nähe ein weiteres Studium in Management. Mattner wurde Mitte Juli von der Eigentümerversammlung zum Verwalter bestellt.

Fabian Mattner ist der neue ehrenamtliche Verwalter der Eigentümergemeinschaft Campingplatz Kirnbergsee.
Fabian Mattner ist der neue ehrenamtliche Verwalter der Eigentümergemeinschaft Campingplatz Kirnbergsee. | Bild: Lutz Rademacher

Zu diesem Zeitpunkt schied Michael Metsch aus. Fabian Mattner wird von einem Beirat – bestehend aus Thomas Mattner, Anita Krogmann, Joachim Singer, Werner Schlenker und Anita Zwochner – aus dem Kreis der Eigentümer unterstützt. Der Beirat übernimmt Teilaufgaben wie beispielsweise die Finanzbuchhaltung. Verwalter und Beirat arbeiten ehrenamtlich.

„Es ist ein großer Schritt von einer professionellen, fremd vergebenen Verwaltung zu einer Eigenverwaltung. Wir übernehmen damit eine große Verantwortung“, betont Fabian Mattner. Der Familie Mattner gehören die größten Eigentumsanteile am Campingplatz. Durch eine Verwaltung vor Ort erwartet er eine bessere Kommunikation.

Warum hat er das Amt übernommen? Er liebt den Kirnbergsee. Und er habe sich bereit gefühlt, sei jung, lerne gerne, und für ihn selbst sei es eine gute Erfahrung, er könne daraus nur gewinnen. Und Vater Thomas Mattner steht ihm als Beirat zur Seite. Das Projekt habe sehr viel Potenzial, jetzt müsse man schauen, dass man vorwärts komme.

Der Spielplatz am Campingplatz wird erneuert. Er war nicht mehr sicher. Es ist eine der ersten Maßnahmen der neuen Verwaltung.
Der Spielplatz am Campingplatz wird erneuert. Er war nicht mehr sicher. Es ist eine der ersten Maßnahmen der neuen Verwaltung. | Bild: Lutz Rademacher

Volker Uhlmann, Pächter des Strandcafés und seit 2012 Platzwart, möchte sich künftig mehr auf die Gastronomie konzentrieren. Ein überraschender Schritt, man hätte gerne mit ihm weitergearbeitet, so Mattner, doch er habe sich nicht umstimmen lassen. Uhlmann sagt dazu: „Meine Priorität liegt auf der Wirtschaft. Damit das Gelingen des Campingplatzes und des Projekts Kirnbergsee als Naherholungsgebiet verbessert werden kann, ist ein Kopf zu wenig.“

Als Nachfolger betreuen ab sofort Irene Pfennig und Dave Halsey den Platz, die Uhlmann bereits in den Sommermonaten 2012 bis 2014 unterstützt hatten. „Es war ein Glücksfall, dass die beiden gerade verfügbar waren“, freut sich Fabian Mattner, der sie von einem Campingplatz am Bodensee kannte und über Facebook kontaktiert hatte. „Wir waren in Portugal und haben nicht lange überlegt“, erzählt Irene Pfennig, die vor allem das tolle Verhältnis mit den Dauercampern in Unterbränd lobt.

Irene Pfennig und Dave Halsey: Die neuen und alten Platzwarte des Unterbränder Campingplatzes greifen auch einmal gerne in die Saiten, ...
Irene Pfennig und Dave Halsey: Die neuen und alten Platzwarte des Unterbränder Campingplatzes greifen auch einmal gerne in die Saiten, wenn kein Unterhalter zur Stelle ist. | Bild: Lutz Rademacher

Seit zwölf Jahren arbeiten sie und ihr Lebenspartner in der Saison bei verschiedenen Campingplatz-Eigentümer-Gesellschaften, die Winter verbrachten sie im Süden. Dieses Mal möchten sie länger bleiben. Es sei die erste saisonübergreifende Anstellung, eine ganz neue Erfahrung. Und so haben sie ihr Wohnmobil gegen die Wohnung auf dem Campingplatz getauscht.

Das könnte Sie auch interessieren

Schon vor etwas längerer Zeit hatte sich die Eigentümerstruktur geändert. Im vergangenen Jahr hat die Familie Huth alleihre Anteile verkauft. Die Mehrheit der Anteile liegt jetzt bei der Familie Mattner, allerdings verteilt über den ganzen Familienverbund. Es gibt keinen einzelnen Mehrheitseigner.

Derzeit wird mit viel Engagement in die 14 Ferienhäuschen auf dem Platz investiert, die mittlerweile auf neun Besitzer verteilt sind. Sie wurden in den vergangenen Jahren kaum genutzt und sind teilweise in einem schlechten Zustand, sind abgewohnt. Und auch im alten Teil des Platzes herrscht ein Investitionsstau.

Eigentümer wollen investieren

Hier werden von der neuen Verwaltung klare Prioritäten gesetzt: Sicherheit geht vor. So wurden in den vergangenen Wochen verschiedene Prüfungen wie ein Baumgutachten, eine Elektroprüfung und eine Wasserprüfung auf den Weg gebracht. Der Spielplatz wurde geschlossen und wird saniert.

Und auch im Brandschutz geht es vorwärts. Am großen Löschwassertank, der schon länger im Boden ist, wird demnächst der Einfüllstutzen geliefert. Parallel arbeitet man an Visionen, wie der Platz, vor allem der Eingangsbereich, schöner gestaltet werden kann. „Wir geben Gas“, darin sind sich Vater und Sohn Mattner einig. Und die Eigentümer seien bereit, zu investieren.