Breite Zustimmung im Ortschaftsrat fand die von Andreas Langenbach vom Regierungspräsidium (RP) vorgestellte Neufassung der Landschaftsplanung im Zuge des Baus der zweiten Gauchachtalbrücke. Dies war durchaus nicht immer so, gravierende Meinungsverschiedenheiten zwischen RP und Gemeinderat über die Art und Weise der geforderten Ausgleichsmaßnahmen blockierten monatelang den Fortgang der Planungen, ehe mit Langenbach ein neuer Planer den nun vorgestellten Kompromissvorschlag erarbeitete. Entsprechend dankbar zeigten sich denn auch Bürgermeister Micha Bächle und Ortsvorsteher Dieter Fehrenbacher für das gezeigte Entgegenkommen, das nun eine zügige Aufnahme der Brückenarbeiten erwarten lässt.
„Diese Planung kommt unseren Vorstellungen wesentlich näher als die ursprüngliche Fassung“ lobte Bürgermeister Bächle die Arbeit des neuen Sachbearbeiters. „Wenn alles glatt läuft, ist mit einem Baubeginn im Herbst 2021 zu rechnen“, so die Prognose von Andreas Langenbach. Ungeachtet des eigentlichen Brückenbauwerks erfordert schon die Einrichtung der Baustelle mit einer Baustraße als Kernstück und die geforderten Umweltausgleichsmaßnahmen großen baubegleitenden Einsatz. Die aufgeschüttete Baustraße wird nach Ende der Baumaßnahmen nicht zurückgebaut, da diese durch das Gewicht der Aufschüttung der zusätzlichen Stabilisierung des Hanges dient. Auch eine feste Wasserzuleitung sieht die Logistikplanung vor.
Neuer Lebensraum für heimische Tierarten soll geschaffen werden
Bereits im Herbst diesen Jahres wird mit der Waldumwandlung entlang der Bahnlinie begonnen, die Einrichtung der Baustelle ist auf das Frühjahr kommenden Jahres terminiert. „Wir sind froh, dass die erste Ausgleichplanung vom Tisch ist, war die dort vorgesehene Schaffung dreier Baumschneisen doch forstwirtschaftlicher Unsinn“ freute sich auch Ortschaftsrat Rolf Schütz über die neue Planung. Der Magerrasen und der lichte Waldbestand biete vielen heimischen Tierarten jenen neuen Lebensraum, der durch den Brückenbau verloren gehe. Nistkästen für viele Vogelarten und für Fledermäuse sollen die Population der Fauna weiter unterstützen.
Die untere Naturschutzbehörde hat außerdem noch die Umwandlung des nördlichen Fichtenwaldes in einen Laubwald in Spiel gebracht, darüber soll zu einem späteren Zeitpunkt beraten werden. Ein zusätzliches Biotop wird auf der Erddeponie beim Deggenreuscher Wald dadurch geschaffen, dass rund 5000 Kubikmeter Aushub entnommen und in die Baustraße eingebaut werden. Dabei soll das Deponiegelände neu modelliert, umweltgerecht angesät und zur Beweidung präpariert werden.