Der Klimawandel bringt vieles durcheinander. Er sorgt für Naturkatastrophen, die auch in der Region spürbar werden. Man denke nur an die zunehmenden Starkregen-Ereignisse. Innerhalb kurzer Zeit prasseln 50 Liter pro Quadratmeter auf die Erde und bringen Kanäle zum Über- und Keller zum Volllaufen. Und dann noch die Hitze. Temperaturen schießen in nie gekannte Höhen.
Das birgt weiteres Gefahrenpotenzial, besonders für Ältere und Jüngere. Hier muss die Stadt nun in einem anderen Bereich Vorsorge treffen, wie Kai Baudis, Leiter der Donaueschinger Wasserwerke erklärt: „Seit 2023 sind Kommunen dazu verpflichtet, öffentliche Trinkbrunnen zur Verfügung zu stellen.“ Unklar sei nur, wie viele genau.
Aber gibt es in der Stadt denn nicht ausreichend Brunnen?
Wer dabei etwa an den Musikantenbrunnen vor dem Rathaus denkt, der irrt. Er ist nicht als Trinkwasserbrunnen geeignet: „Trinkwasserbrunnen sind nicht nach ästhetischen, sondern nach technischen Gesichtspunkten gestaltet“, sagt Baudis. Das Ganze, verbunden mit „einem ganzen Haufen an Anforderungen.“ So müsse eine monatliche Beprobung stattfinden, wöchentlich eine Reinigung durch Fachleute. Was das an Kosten ausmacht? „Je nach Ausführung des Brunnens kostet er zwischen 10.000 und 20.000 Euro. Der Unterhalt etwa 3000 Euro pro Jahr“, erklärt Baudis.

In Donaueschingen gebe es 23 Brunnen, von den acht in der Kernstadt seien zwei als Trinkbrunnen geeignet: „Das ist jener beim Irmapark und der neue beim Donauzusammenfluss.“ Die anderen sind eher als Zierbrunnen zu betrachten. Seitens der Wasserwerke gibt es nun den Vorschlag, in begrenztem Umfang Trinkwasserbrunnen in der Stadt aufzubauen. „Zehn Brunnen wären eine Investition von etwa 200.000 Euro“, sagt Baudis. Hinzu käme eine halbe Personalstelle für die Pflege. Vorstellen könnte man sich etwa Standorte wie am Lamm- oder Rathausplatz, beim Hanselbrunnen und direkt bei den Wasserwerken. Ein Thema, über das man im Rat grundsätzlich diskutieren müsse, so Oberbürgermeister Erik Pauly.
CDU-Stadträtin Irmtraud Wesle bat darum, auch für die Ortsteile zu prüfen, wo solche Brunnen zum Einsatz kommen könnten: „Wir sollten prüfen, wo es notwendig ist.“ Sie denke dabei etwa an den Radweg in Pfohren.
Es gibt ausreichend Möglichkeiten
„Man wundert sich, wofür die Kommune alles zuständig sein soll“, sagte FDP/FW-Stadtrat Roland Erndle. Man solle die Sache „so klein halten, wie möglich.“ Man habe in der Stadt Kaffees, Bäckereien und Lebensmittelhändler, „wer Durst hat, ist selbst schuld.“ Erndle findet es übertrieben: „Besonders, wenn man die Kosten sieht. Es gibt in der Stadt für jeden die Möglichkeit, seinen Durst zu stillen.“
Grünen-Fraktionssprecher Michael Blaurock kenne indes mehrere Kindergarten-Gruppen, „die am Irmapark trinken.“ Auch für die SPD sei die Sache ein „spannendes Thema“, so Fraktionssprecher Jens Reinbolz.
Es wird immer wichtiger
„Wasser im öffentlichen Raum wird durch den Klimawandel immer wichtiger“, sagte SPD-Stadträtin Martina Wiemer. Sie verwies auf die ungarische Partnerstadt Vác: „Dort werden Wasserbögen zum Durchgehen angeboten, um sich bei Hitze zu befeuchten.“ Gerade Ältere und Kinder merken nicht, dass sie Wasser bräuchten. Wiemer sehe die Stadt in der Pflicht, Wasser anzubieten. Sie fände es etwa am Lammplatz besonders wichtig. Auch die GUB finde die Idee gut: „Wir sind gespannt, was sich entwickelt. Auch was das Aussehen der Brunnen betrifft.“