Autofahrer werden in Donaueschingen derzeit von einem neuen Blitzer überwacht. Gesichtet wurde das Gerät erstmals in der Friedrich-Ebert-Straße, stadtauswärts in Richtung Hochstraße nach Hüfingen. Ein grauer Kasten mit Aufsatz, eckig, vom Aussehen her wie ein kleiner Container, jedoch mit Kameras in beide Fahrtrichtungen ausgestattet. Das war vor den Pfingstferien. Aktuell steht er in Mühlenstraße stadtauswärts.

Aber warum grau?

Viele Autofahrer in Donaueschingen dürften sich an noch an ein schwarzes Modell erinnern, das dem neuen Blitzer mehr als nur ähnelte. Dieses hatte die Verwaltung Ende Oktober 2021 von einer Firma aus Mettmann in Nordrhein-Westfalen für drei Monate gemietet. Der mobile Blitzer trug ein ME-Kennzeichen, welches auch dem neuen, grauen Blitzer anhaftet.

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Eine Nachfrage ergab nun, dass die Stadtverwaltung dieses Gerät erneut für die Dauer eines Monats von dieser Firma angemietet hat. „Er wird derzeit an mehreren Standorten im Stadtgebiet eingesetzt“, so Rathaussprecherin Jennifer Schwörer.

Warum dieses Modell jetzt grau daherkommt, ist dagegen unbekannt. „Die Stadt geht davon aus, dass das Gerät einfach eine andere Farbe hat und die Firma im Laufe der Zeit die Mietgeräte auch austauscht“, fügt Verwaltungssprecherin Beatrix Grüninger hinzu.

Diesen Blitzer – gleiches Modell nur in anderer Farbe – hatte die Stadt 2021 angemietet. Prompt wurde es beim Einsatz in Wolterdingen ...
Diesen Blitzer – gleiches Modell nur in anderer Farbe – hatte die Stadt 2021 angemietet. Prompt wurde es beim Einsatz in Wolterdingen mit Farbe beschmiert. | Bild: dox 25 do wolt blitzer.jpg

Warum mieten und nicht kaufen?

Die Verwaltung wollte damals mit dem gemieteten Gerät prüfen, inwieweit ein weiterer Ausbau von stationären Anlagen durch den Einsatz einer semistationären Anlage abgelöst werden könnte. Man erhoffte sich Vorteile darin, auf örtlich unterschiedliche Geschwindigkeitsübertretungen sowie Beschwerden von Anwohnern flexibler reagieren zu können.

Außerdem sollte die angemietete Anlage mit den Messeinschüben der vorhandenen städtischen Anlagen kompatibel sein. 2022 wurden in der mittelfristigen Finanzplanung für 2024 Haushaltsmittel für die Anschaffung einer semistationären Geschwindigkeitsmessanlage eingestellt. Doch es kam anders. „Im Rahmen der Haushaltsberatung 2023 für den Haushalt 2024 hat der Gemeinderat die vorgesehenen Mittel für den Kauf einer semistationären Geschwindigkeitsmessanlage gestrichen“, erklärt Verwaltungssprecherin Beatrix Grüninger.

Die Kosten für die Monatsmiete belaufen sich laut Beatrix Grüninger auf 10.000 Euro. Ein Kauf würde die Verwaltung Stand 2023 rund 300.000 Euro kosten.

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Wie es beim Blitzer-Ausbau weitergeht

Die gute Nachricht für alle Autofahrer ist, dass derzeit kein weiterer Ausbau von stationären Anlagen in Donaueschingen vorgesehen ist. „Die Stadt ist mit den Erwartungen im Zusammenhang mit dem Einsatz der semistationären Geschwindigkeitsmessanlage zufrieden“, so Grüninger.

Deshalb erfolge weiterhin die Anmietung einer entsprechenden Anlage, zweimal im Jahr, so sei es bislang vorgesehen.

Sieht aus wie ein kleiner Container, kann aber kostspielige Fotos von zu schnellen Fahrzeugen machen: Der neue, semistationäre Blitzer, ...
Sieht aus wie ein kleiner Container, kann aber kostspielige Fotos von zu schnellen Fahrzeugen machen: Der neue, semistationäre Blitzer, den die Stadt für einen Monat angemietet hat. | Bild: Fröhlich, Jens

Lohnt sich der Einsatz finanziell?

Welche Einnahmen mit dem gemieteten Gerät erzielt werden, könne nicht beantwortet werden, so die Sprecherin. Einnahmen zu erzielen, sei aber auch nicht Ziel und Zweck einer solchen Anlage. Geschwindigkeitsüberschreitungen würden in Deutschland zu den Hauptgründen von Unfällen gehören. Dies gelte auch in Donaueschingen.

„Gezielte Verkehrsüberwachung ist ein unabdingbarer Bestandteil erfolgreicher Verkehrssicherheitsarbeit, die schwere Unfälle verhindert und damit die Menschen vor schwerem Leid bewahrt“, erklärt Beatrix Grüninger.

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Durch den Einsatz von stationären, semistationären und mobilen Geschwindigkeitsmessungen werde versucht, Gefahrensituationen durch zu hohe Geschwindigkeiten zu vermeiden und somit die Sicherheit der Personen im öffentlichen Verkehr zu bewahren.