Die Fußball-Europameisterschaft ist in vollem Gange und auch die deutsche Mannschaft ist noch im Turnier. Im Schwarzwald-Baar-Kreis ist Donaueschingen bei dieser Meisterschaft besonders nah dran. Warum?
Weil die spanische Nationalmannschaft seit Juni ihr Quartier im Hotel Öschberghof aufgeschlagen hat. Das wird besonders spannend, weil am Freitag, 5. Juli, die Spanier im Turnier auf die deutsche Mannschaft treffen.
„Es wäre gelogen, wenn ich nicht sagen würde, dass in meiner Brust zwei Herzen schlagen“, erklärt Michael Artner, General Manager des Fünf-Sterne-Hotels Öschberghof. „Wir sind hier dennoch Gastgeber für Spanien und bleiben professionell“, erklärt er. Der spanische Fußballverband hat das komplette Hotel exklusiv für die spanischen Spieler samt Entourage belegt.
Dafür waren schon im Vorfeld einige Veränderungen notwendig. Das Restaurant Esszimmer im Öschberghof wurde zu einer Art Freizeitzentrum für die Spanier umgestaltet. Hier gibt es Darts und die Möglichkeit, sich mit Spielkonsolen zu entspannen. Auch einen eigenen Koch haben die Spanier mitgebracht. Die Köche des Öschberghofs helfen nach Anweisungen des spanischen Küchenchefs, die spezielle Kost für die Profi-Sportler zuzubereiten.
Im Hotel gute Grundlagen geschaffen
Die Stimmung im Hotel sei ausgezeichnet, sagt Artner: „Es ist toll. Die Mannschaft hat hier bei uns mit allen ein neues Miteinander geschaffen.“ Das habe sicher auch damit zu tun, dass die Mannschaft im Turnier bislang äußerst gut abschneide: „Ich denke, wir haben hier im Hotel auch gute Grundlagen dafür geschaffen, dass das so ist. Die Stimmung ist sehr gut“, so Artner weiter.
Entsprechend jubelt auch das Hotel-Personal, wenn die Spanier nach gewonnenem Spiel wieder zurück in den Öschberghof kommen: „Wir bejubeln und feiern sie. Sie werden von uns verpflegt und versorgt.“ Allerdings, so betont Artner, sei das ein Service, der auch anderen Gästen zuteilwird: „Wir haben auch Stammgäste, die entsprechend verabschiedet oder begrüßt werden. Wir machen da keinen Unterschied.“
Rund um den Aufenthalt der spanischen Mannschaft im Öschberghof hat es in den vergangenen Tagen Diskussionen in den sozialen Medien gegeben. Im Bereich der Einfahrt zum Öschberghof-Resort stand bis vor Kurzem ein großer roter Stier über dem Hotel-Schriftzug. Der ist mittlerweile allerdings von dort verschwunden. Spekulationen wurden laut, die Spanier seien bereits abgereist.
„Das ist nicht der Fall“, schmunzelt Michael Artner. Der rote Stier befinde sich nur mittlerweile im Hotel. Das hat damit zu tun, dass die spanische Mannschaft sich auf dem künstlichen Tier mit ihren Unterschriften verewigt hat. Was mit dem Stier nach der Europameisterschaft passiert? „Wir werden uns etwas einfallen lassen“, sagt Artner.
Das Hotel als Zuhause
Die Spanier erlebt der General Manager als „sehr, sehr konzentriert.“ Es mache natürlich etwas aus, wenn die Mannschaft gut spiele. Man begegne sich im Hotel „sehr angenehm und wertschätzend“. Das geben die Spanier etwa auch an ihre Medien von Zuhause aus weiter. Dort wurde der Öschberghof etwa als das Zuhause bezeichnet: „Ja, sie wohnen hier in der Zeit und natürlich begegnet man sich dann auch auf anderer Ebene“, so Artner.
Auch die Fußballstars scheinen sich in dem Hotel wohlzufühlen: „Wir sind an einem privilegierten Ort. Wir haben eine Ruhe, die nur wenige Mannschaften haben“, erklärt der spanische Mittelfeldspieler Dani Olmo auf einer Pressekonferenz Mitte Juni.
Die EM-Trophäe in Donaueschingen?
Je nachdem wie das Turnier weiter verläuft, bleibt auch immer noch die Hoffnung, bei einem Sieg könne der Pokal auch zu einem Besuch in den Öschberghof kommen: „So genau wissen wir das aber nicht, ob sie in dem Fall nochmal hierherkommen würden“, erklärt Artner.
Darüber mache man sich vorerst auch keine Gedanken, denn Langeweile komme im Öschberghof derzeit nicht auf: „Wir haben Gäste zu begeistern, die Restaurants Öventhütte und der Hexenweiher sind weiter geöffnet und letzte Woche hatten wir ein ProAM-Golfturnier“, so Artner.