Eigentlich stand schon alles fest. Die Lieder waren einstudiert, entsprechend geprobt. Der Text für die Schauspielpassagen war gelernt, die Halle gemietet. Jetzt noch die Zuschauer – dann hätte das vierte selbst geschriebene Musical der Pfohren Pop Singers an den Start gehen können.
Frühjahr 2020
Wäre es nicht das Frühjahr 2020 gewesen, dann hätte das womöglich auch genauso funktioniert. Aber eben zu dieser Zeit wurden alle Pläne, Routinen und Vorhaben jäh Zerschlagen. Das Coronavirus breitete sich erstmals in Deutschland aus, der erste Lockdown ließ die Menschen zu Hause bleiben.
Etwas später
Nur eine Woche später – und alles hätte hingehauen, erklärt Urgestein und zweiter Vorsitzender der Pop Singers, Walter Kuttruff. Am Sonntag davor habe man mit dem Gesundheitsamt telefoniert: „Die haben uns das nicht verboten, aber gesagt, dass eine Absage wohl sinnvoller wäre“.
Auch der Kartenverkauf läuft zu diesem Zeitpunkt eher mäßig: „Die Leute waren da schon sehr skeptisch, ob das Musical überhaupt stattfinden kann.“ Und tatsächlich: es fällt ins Wasser. Der Termin wird verschoben. Bereits erworbene Karten behalten ihre Gültigkeit.
Kein Glück
Und das passiert noch öfter: „Die Versuche, eine Aufführung stattfinden zu lassen, die gab es. Aber es kam schließlich jedes Mal was dazwischen“, sagt Kuttruff. Für den Mai 2021 ist es angesetzt, auch daraus wird nichts. „Wir hatten ja teilweise auch gar keine Möglichkeit, das Probelokal zu nutzen. Wenn eine Probe möglich war, habe man das genutzt: „Wir waren immer die ersten, die probten. Das haben wir dann registermäßig gemacht“

Haus muss voll sein
Die Räume habe man eigens mit Luftfilteranlage ausgestattet, auch das Ordnungsamt habe sein „Okay“ gegeben. „Wir haben es immer wieder versucht. Aber schlussendlich muss es auch von den Leuten passen. Und die waren eben skeptisch. Dass es funktioniert, brauchen wir ein volles Haus – sonst brauchen wir nicht hin“, so Kuttruff.
Gruppe setzt auf den Mai
Und das es jetzt bald tatsächlich funktioniert, das zeichne sich ab: „Wir haben den Termin jetzt auf Anfang Mai gelegt und das Musical dann geplant.“ Bereits ab Mittwoch, 19. Januar, gehe es wieder mit den Proben los. Die finden in der Komminger Festhalle statt. Dort gebe es ausreichend Platz.

2GPlus in der Hüfinger Halle
Das Musical soll in der Hüfinger Festhalle aufgeführt werden. Und wer wird dann Zugang haben? „Ich gehe davon aus, dass es nur Geimpfte oder Genesene sein werden“, erklärt Kuttruff. Man müsse noch schauen, wie zu dem entsprechenden Zeitpunkt die geltenden Verordnungen aussehen: „Mit zu großen Abständen bekommen wir wieder nicht genug Leute dazu. Daher würden wir das Ganze schon gerne normal machen. Mit 2GPlus sehe ich kein Problem.“
Endlich wieder vor Publikum
Die Truppe sei auch schon heiß, das Erlernte auf die Bühne zu bringen. „Wir haben allerdings auch Verluste gehabt, zwei bis drei sind abgesprungen, dafür kamen wieder neue dazu“, so Kuttruff. Derzeit habe man einen leichten Damenüberschuss und sei noch auf der Suche nach weiteren Herren: „Aktuell sind wir lediglich drei Männer, die zur festen Besetzung gehören.“
Mit der Krankheit leben
Die meisten Mitglieder seien geimpft, jene ohne Impfung kämen auch nicht mehr. „Wir müssen lernen mit der Krankheit zu leben. Es wird regelmäßig im Herbst wieder zurückkommen“, sagt Kuttruff.
Er wünsche sich wieder so etwas wie Normalität: „Das hat aber auch damit zu tun, dass wir rücksichtsvoll sind. Klar werden Fehler gemacht, aber auch Politiker haben ein recht auf Fehler, solange es nicht zu viele sind.“ Das habe man verlernt: „Alles muss immer perfekt sein.“
„Es kommt alles schneller wieder, wie wenn man es neu lernen müsste.“Walter Kuttruff
Verlernt haben die Pfohren Pop Singers ihr neues Musical übrigens nicht. Etwas Übung sei allerdings ganz gut: „Es kommt alles schneller wieder, wie wenn man es neu lernen müsste.“ Man setze dafür auch auf ein anstehendes Probewochenende: „Das bringt immer sehr viel.“ Bleibt nur die Hoffnung, dass es dieses Mal auch wirklich klappt.
Und was wenn nicht?
„Wenn es jetzt nicht klappt, dann kappen wir das und zahlen das bereits bezahlte Geld für die Karten zurück“, sagt Kuttruff. Wenn etwas zu lange dauere, sei ein Schlussstrich notwendig. „Ich bin allerdings zuversichtlich, dass es dieses Mal klappt.“