Die junge Lehrerin, die an den Gewerblichen Schulen Religion unterrichtet, hat sich an ihr Studium in Freiburg erinnert. Damals arbeitete sie in der Bahnhofsmission, wo es ein schöner Brauch war, im Advent von Decken über Jacken, Schals und Handschuhen alles Mögliche abzugeben, was armen Menschen durch den Winter hilft.

Diesen Ansatz wollte Mattes nach Donaueschingen bringen. Weil es hier aber keine Bahnhofsmission gibt, machte sie mit dem Tafelladen im Mehrgenerationehaus als Ziel aus Wärme zu spenden. „Schließlich brauchen die Menschen nicht nur was zum Essen, sondern auch etwas Warmes zum Anziehen.“

Marga Konn schafft den Kontakt

„Meine Mutter hat mir den Kontakt zu Mathilde Duelli vom Mehrgenerationenhaus verschafft“, berichtet die 28-Jährige. Und weil auch ihre Mutter Marga Konn als Vorsitzende des Pfarrgemeinderats der Seelsorgeeinheit in kirchlichen Dingen stark engagiert ist, war gleich auch das Gemeindeteam Donaueschingen mit im Boot.

Jetzt wird gestrickt, was die Nadeln hergeben. Die Initiatorin hat in ihrem Bekanntenkreis Werbung getrieben. Viele waren ob der Idee, dem Heiligen Nikolaus in Sachen Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe nachzueifern, echt von den Socken. „Die ersten Exemplare sind schon in der Mache“, gibt die Lehrerin erste Rückmeldungen wieder. Sie strickt zwar selbst, räumt aber ein, dass sich ihre Fertigkeiten mit Nadeln und Wolle gegenwärtig auf Schals und Stirnbänder beschränkt.

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Nun sind also warmherzige Menschen gefragt, die das besser können. Willkommen sind paarweise Socken aller Farben und Größen: von der knallbunten Kindersocke bis zur Herrensocke in gedeckten Tönen. Nur neu oder zumindest ungebraucht sollten die kuscheligen Fußwärmer sein. Sollte jemand einfach ein paar alte Socken entsorgen wollen, wäre er fehl am Platz.

Eine Frage des Platzes

Aber warum werden nur Socken gespendet? Das sei eine berechtigte Frage, antwortet Mattes mit einem Lächeln. Es ist einfach eine Platzfrage. Socken lassen sich zunächst mal leichter in Schachteln und Kisten im Tafelladen aufbewahren. Sollte sich aber ein unstillbarer Wunsch nach Schals oder Handschuhen einstellen, könnte man aber eine weitere Aktion auf die Beine stellen.

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Das gemeinsame textile Werken verknüpft sich mit der deutschlandweiten Aktion Tat.Ort.Nikolaus des Bonifatiuswerks. „Gutes tun kann jeder“, heißt der Slogan, wenn ab Dienstag, 10. Dezember die Verteilung des Strickwerks beginnt.

Ann-Kathrin Mattes lädt zum Stricken für einen guten Zweck ein. Die fertigen Socken können im Schwalbenweg 18 abgeben oder an die ...
Ann-Kathrin Mattes lädt zum Stricken für einen guten Zweck ein. Die fertigen Socken können im Schwalbenweg 18 abgeben oder an die Türklinke gehängt werden. | Bild: Wursthorn, Jens

Wer mitmachen möchte, findet in Donauschingen im Schwalbenweg 18 die Anlaufstelle für seine kuschelige Spende. Hier wohnt Ann-Kathrin Mattes. Einfach klingeln. Ist sie nicht zuhause, dürfen die Socken gerne an die Türklinke gehängt oder abgestellt werden. Und keine Sorge: Niemand muss die Stricknadeln zu schnell tanzen lassen. Die Benefizaktion läuft durch den ganzen Winter.