Donaueschingen – Kaspar Funke kann sich noch gut an die ersten Gespräche mit dem damaligen Oberbürgermeister Thorsten Frei erinnern: Im Mai 2005, als es um die Rettung der Donaueschinger Traditionsveranstaltung ging. "1986 war ich zum ersten Mal beim Donaueschinger Reitturnier. In mir schwelgten gewisse Erinnerungen", blickt er zurück. Und dann war er eben wieder 2005 bei der Veranstaltung im Schlosspark. Dass die Veranstaltung, die sich ihm dort bot, nichts mehr mit seinen Erinnerungen zu tun hatte, darüber schweigt der Turnierchef.
2006 dann die erste Veranstaltung unter der Leitung von Escon. "Einiges von dem, was wir hier sehen, konnten wir damals noch nicht erahnen", sagt Funke. Zehn Jahr sei nun keine "unendliche Zeit", sondern ein eher überschaubarer Zeitrahmen. Besonders mit Blick darauf, dass das Turnier in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag feiert. Doch in den vergangenen zehn Jahren hat sich auch vieles verändert: Die Dressur ist wieder ins Programm zurückgekehrt, die Vielfalt wurde ausgebaut. "Und mit dem Ausstellungsbereich haben wir peu à peu unser Ziel ausgebaut, der Veranstaltung auch Eventcharakter zu verleihen.
Auch der Aktionszirkel bietet den Besuchern Programm abseits des sportlichen Geschehens. Etwas, dass auch Oberbürgermeister Erik Pauly so unterschreibt: "Die Veranstaltung ist nicht nur etwas für Reitsportexperten, sondern deckt viele Bereiche ab und ist auch ein touristischer Höhepunkt", so das Donaueschinger Stadtoberhaupt.
Der Spagat zwischen Tradition und Neuerungen gelingt Springreiter Andreas Krieg: "Die Zeiten ändern sich und das Turnier hat sich mitverändert." Und so wird es in diesem Jahr wieder Neuerungen geben. Mehr in den Fokus rücken soll der morgige Donnerstag. Sowohl auf dem Spring- als auch auf dem Dressurplatz wird es spezielle Reitstunden geben, die den Zuschauern mit Moderation erklärt werden.
Das After-Work-Programm mit Musikvereinen und Chören aus der Region wurde erweitert und der ganze Tag unter das Motto "Welcome Day" gestellt. Zusätzlich wird die Dressur nun auch mit Flutlicht stattfinden, so dass auf dem Platz auch Abendprogramm geboten ist. Und der Freitagabend erhält mit dem Mannschaftsspringen und der Riders-Party einen weiteren Anreiz, in den Schlosspark zu kommen.
"Wir haben auch weitere Parkplätze und den Bus-Shuttle ausgebaut. Für die Donaueschinger ist es also noch leichter, bequem zum Reitturnier zu kommen", erklärt Niklas Droste von Escon. Der Bus-Shuttle-Service steht allen Besuchern von Freitag bis Sonntag konstenfrei zur Verfügung. Anstatt im 20-Minuten-Takt fahren die Busse nun alle zehn Minuten.
Neuer Reiter
Auf dem Springplatz war Johannes Bucher schon öfter zu sehen, schließlich fährt der Südstern-Bölle-Chef immer das Siegerauto über das Grün, das sonst für die Pferde reserviert ist. In diesem Jahr wird es allerdings etwas ganz Neues geben: Johannes Bucher wird hoch zu Pferd einreiten.
Zwar nimmt er nicht am Springen teil, aber als Zugmarschall der sechs Kavalleristen, die immer den Donaueschinger Fasnetsumzug anführen, wird er mit seinen Männern am Sonntag das 60. Reitturnier besonders krönen: "Wir werden mit dem Sieger einreiten", verrät er schon einmal. Selbstverständlich ganz würdevoll in Uniform.