Die Zitronenpresse, die Basilika, der Hahn: Scheinbar haben sie wenig Gemeinsamkeiten. Doch wer die Werke von Pietro Roccasalva betrachtet, der findet immer wieder Bezüge zu anderen Werken. Die Geschichte hört nicht bei einem Gemälde auf, sondern zieht sich weiter und greift auch auf andere Kunstformen über: Skulpturen, Installationen, Fotografien und Filme gehören ebenso zum Repertoire des italienischen Künstlers wie die Malerei, die bei ihm auch fotorealistische Züge annehmen und von einer großen handwerklichen Fähigkeit zeugen.

Ein Herzenswunsch für das Fürstenpaar

Bezüge gibt es auch außerhalb der Werke reichlich. Für das Erbprinzenpaar Christian und Jeannette war es nicht nur ein Herzenswunsch, dass Pietro Roccasalva in Donaueschingen ausstellt, weil sie einen gemeinsamen Italienbezug haben und sich mit dem Künstler in seiner Muttersprache austauschen können. „Er ist einer der ersten Künstler, die wir gesehen haben, als wir das Konzept für Fürstenberg Zeitgenössisch erarbeitet haben und wir fanden ihn schon immer toll“, blickt Christian Erbprinz zu Fürstenberg auf die Anfangszeit zurück.

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Begeisterung schon vor zehn Jahren

Obwohl die Beiden für Fürstenberg Zeitgenössisch auf der Suche nach jungen Künstlern waren, und sich Roccasalva damals schon in der Kunstwelt etabliert und einen Namen gemacht hatte, schafften es gleich bei der Grundsteinlegung für die Sammlung Werke von Roccasalva in den Besitz des Erbprinzenpaares. Und wie es bei Roccasalva so ist, finden sich in den aktuellen Ausstellungsstücken auch viele Bezüge zu den Werken, die das Erbprinzenpaar schon vor fast zehn Jahren begeistert haben.

Nila Weisser lüftet das Geheimnis: Hinter den Hinter den Bildern mit schwarzen Notitzbüchern verbergen sich bunte Zeichnungen.
Nila Weisser lüftet das Geheimnis: Hinter den Hinter den Bildern mit schwarzen Notitzbüchern verbergen sich bunte Zeichnungen. | Bild: Jakober, Stephanie

Einer der herausragendsten Maler

Doch das ist bei Weitem nicht der einzige Bezug. Der italienische Künstler, der bereits Einzelausstellungen in Amerika und den zentralen Häusern Europas hatte und aktuell zu den herausragendsten Malern Italiens, wenn nicht sogar Europa gehört, hat auch Bezüge zu einigen, die bereits ihre Werke schon in Donaueschingen gezeigt haben. Allen voran Victor Man, dessen Arbeiten 2017 in einer Zeitgenössisch-Einzelausstellung zu sehen waren und zu dem Roccasalva enge Verbindungen hat.

Inspiration für Stipendiaten

Und auch zwischen den jungen, aufstrebenden Künstler, die bei Fürstenberg Zeitgenössisch im Fokus stehen, und dem etablierten Pietro Roccasalva gibt es einen Bezug. „Unser Stipendiaten schauen zu ihm auf und er gehört zu denen, in dessen Fußstapfen die jungen Künstler auch einmal treten wollen“, erklärt der Erbprinz. Mit dessen Werken sie sich beschäftigen und von denen sie sich vielleicht auch einmal inspirieren lassen und so ganz andere Bezüge schaffen.

Nur auf den ersten Blick identisch

Einer davon ist vielleicht „Rear Window“: Zehn Bilder, die in Reihe hängen und alle auf den ersten Blick identisch erscheinen, denn sie zeigen zehn schwarze Moleskine-Notizbücher. Zu entdecken gibt es scheinbar nicht viel, denn es sind nur die Buchrücken zu sehen. Doch wenn das Bild von der Wand umgedreht wird, dann ist plötzlich ein farbiges Roccasalva-Werk zu sehen. Und wer länger hinsieht, kann auch noch andere Bezüge finden.