Betrübte Gesichter bei der CDU und der SPD, große Freude bei den Grünen: Donaueschingen hat gewählt und die Weichen für die kommenden fünf Jahre gestellt. Die Karten sind neu gemischt und neben etlichen neuen Stadträten, die zukünftig in der Donaueschinger Kommunalpolitik mitmischen wollen, wurden zwei amtierende Stadträte jedoch nicht wiedergewählt: Der CDU-Mann Mario Mosbacher und der Sozialdemokrat Michael Böhm sind nicht mehr dabei.
- CDU: Dass es etliche neue Gesichter in den Reihen der Christdemokraten geben wird, war schon vor der Wahl klar. Schließlich sind fünf der bis dahin 13 Stadträte nicht mehr angetreten und die Christdemokraten läuteten den Generationenwechsel ein. So viel neue Stadträte sind es dann doch nicht, denn plötzlich fehlen drei Sitze. Und dann haben nicht einmal alle amtierenden Stadträte den Sprung in den Gemeinderat geschafft. Denn Ortsvorsteher Horst Hall hat Schulleiter Mario Mosbacher verdrängt und wird zukünftig den Sitz für Aasen wahrnehmen. Doch die anderen sind wieder mit dabei: Marcus Greiner, Karin Stocker-Werb, Ralf Rösch, der in der vergangenen Legislaturperiode als Nachrücker in den Rat einzog, Andreas Willmann, Hermann Widmann und Irmtraud Wesle. Doch Stimmenkönig ist keiner der amtierenden Stadträte geworden. Denn für Marcus Greiner, der über 1000 Stimmen im Vergleich zu 2014 einbüßt, hat es nicht gereicht. Der Mediziner Eike Walter schaffte aus dem Stand heraus 4005 Stimmen. Neu sind neben Hall und Walter auch der CDU-Chef Martin Lienhard und Ramona Vogelbacher, die aus Wolterdingen stammt.
- FDP und Freie Wähler: Großer Jubel bei den Liberalen. Sie haben den Generationenwechsel schon 2014 eingeläutet und können mit Bertolt Wagner, Niko Reith, Markus Kuttruff, Achim Durler und den beiden Erndle-Brüdern Roland und Jürgen alle amtierenden Stadträte wieder ins Gremium bringen. Mit den beiden Neustadträten Rainer Hall aus Aasen und Holger Lind aus Grüningen haben die Liberalen auch ihre Ortsteilpräsenz ausgebaut – bislang war nämlich der Wolterdinger Achim Durler der einzige Ortsteil-Stadtrat in ihren Reihen. Und wer nach dem absoluten Stimmenkönig sucht, der wird hier fündig. Roland Erndle konnte seine Position nicht nur verteidigen, sondern auch um 985 Stimmen ausbauen und lässt mit nun 5707 Stimmen alle anderen weit hinter sich. Auch Bruder Jürgen, der Zweitplatzierte, erzielt mit 4406 Stimmen immer noch mehr als mancher Stimmenkönig der anderen Listen.
- Grüne: Mit vier alten und zwei neuen Gesichtern präsentieren sich die Grünen. Mit dabei sind wieder Michael Blaurock, der mit 4433 Stimmen an der Spitze der Grünen steht, Christian Kaiser, Annie Bronner und Uwe Kaminski. Neu dabei sind die 35-jährige Lucia Djuric, die Erzieherin und Tagesmutter ist und sich im Naturkindergarten engagiert, und der 41-jährige Diplom-Forstwirt Andreas Oliver, der für die Grünen bereits im Vorstand des Ortsverband Südbaar sitzt.
- SPD: Michael Böhm hat es nicht geschafft. Den Grüninger, der in der vergangenen Legislaturperiode für Hans-Jürgen Buller nachrückte, trifft der Sitzeverlust der SPD. Ansonsten gibt es in den Reihen der Sozialdemokraten jedoch wenig Veränderung: Mit Gottfried Vetter, Peter Rögele, Jens Reinbolz, Martina Wiemer und Sigrid Zwetschke sind wieder alle amtierenden Stadträte mit dabei. Stimmenkönig bleibt zwar Peter Rögele mit 4269 Stimmen, doch den kräftigsten Zuwachs legt Jens Reinbolz hin. In der vergangenen Legislaturperiode durch das Ausscheiden von Wolfgang Karrer nachgerückt, legt er um 1409 Stimmen zu und belegt bei den Sozialdemokraten 2692 Stimmen den zweiten Platz.
- GUB: Zwei neue Stadträte präsentiert die GUB. Nachdem Philipp Janosch nicht mehr kandiert hatte und Nachrücker Martin Auer eigentlich auch gar nicht weitermachen wollte, werden zukünftig der 29-jährige Tobias Mauz, Wirtschaftswissenschaftler und seit eineinhalb Jahren GUB-Chef, und der 47-jährige Augenoptikermeister Markus Milbradt in den Reihen der GUB zu finden sein. Claudia Weishaar, Alexandra Riedmaier und Franz Wild wurden wiedergewählt. Wobei der Allmendshofer nach dem kommunalpolitischen Aus von Claudia Jarsumbek nun der Wählerliebling in den GUB-Reihen ist. Er führt mit 3383 Stimmen.