Die Aasener Landwirte haben in den vergangenen Jahren viele Flächen verloren. "Es gibt sowieso schon Spannungen unter den Landwirten", sagt Ortsvorsteher Horst Hall. Und so sorgte das Vorhaben eines Investors nahe der Autobahn auf Aasener Gemarkung einen Photovoltaik-Anlage auf zustellen, für reichliche Diskussionen. Die Befürchtung: Die Preise, um eine landwirtschaftliche Fläche pachten oder kaufen zu können, könnten durch die Verknappung weiter steigen. "Und dann brauchen wir ja auch noch Reserven für ein Neubaugebiet", so Hall. Alles Gründe, die den Aasener Ortschaftsrat dazu bewogen haben, das Projekt auf den beiden größeren Flächen abzulehnen und eine Realisierung auf der kleinsten Fläche zu empfehlen.

Doch genau diese Fläche hält der Investor für zu klein, um dort eine wirtschaftliche Anlage aufstellen zu können. Er bevorzugt die größte Fläche, aber auch an der mittleren hätte er Interesse. Und da er nach eigenen Angaben eine moderne und neuartige Anlagenanordnung verwenden möchte, sei es auch nicht problematisch, vertraglich zu regeln, dass die Flächen weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden können. Denn im Gegensatz zu den üblichen Anlagen werden die Solarpaneelen nicht im Winkel aufgestellt, um die Mittagssonne einzufangen, sondern senkrecht, sodass die Morgen- und Abendsonne als Energielieferant dienen. Zwischen den Reihen wäre nach Angaben des Investors zehn bis 15 Meter Platz. Dieser könnte dann für landwirtschaftliche Zwecke genutzt werden – allerdings nicht für den Ackerbau, sondern für die Viehwirtschaft oder die Heugewinnung.

Das Pro und Contra abwiegend, kam der Technische Ausschuss zu einem Entschluss: Man könne sich nicht über die Meinung des Ortschaftsrates hinwegsetzen. "Wenn wir uns über das Votum des Ortschaftsrates hinwegsetzen, dann brauchen wir auch keinen Ortschaftsrat mehr", so CDU-Stadtrat Marcus Greiner. Ortsvorsteher Hall bot an, dass der Ortschaftsrat sich noch einmal mit dem Investor zusammensetzen könnte. Das soll nun auch so umgesetzt werden.