Wer im Hotel Concorde, angesiedelt zwischen B 27 und Flugplatz, ein Zimmer buchen möchte, der kann das nur noch bis Ende Januar. Der Februar ist im Online-Buchungssystem in roter Farbe markiert und als „nicht verfügbar“ gekennzeichnet. Der Grund: Das Hotel wird schließen.

Das Schicksal von Hotel und Gastronomie ist es, sich ständig nach dem auszurichten, was die Besucher und Gäste wollen. Funktioniert ein bestimmtes Angebot nicht mehr, dann ist es notwendig, umzudenken und die Sache mit einem neuen Konzept anzugehen.

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Schweren Herzens

Das will Karl Heinz Müller, Geschäftsführer der Hotel Concorde GmbH und Co. KG, allerdings nicht mehr. Daher wird der Betrieb eingestellt. Den Schritt geht nicht nur Müller schweren Herzens, der mit seiner Familie seit 1994 den Betrieb des Hotels gesichert hat. „Diese Entscheidung ist uns mit Blick auf unsere engagierten Mitarbeiter, die das Haus verlassen werden, nicht leichtgefallen“, erklärt der Geschäftsführer. Momentan sind im Concorde noch 19 Vollzeit-, sowie Teilzeit- und geringfügig Beschäftigte angestellt. Es sei sowohl für Mitarbeiter wie die Geschäftsführung nicht leicht gewesen. Positiv sei hier allerdings die Situation am Arbeitsmarkt: „Da der Arbeitsmarkt in der Region derzeit gute Beschäftigungsmöglichkeiten bietet, erhoffen wir uns gleichwohl, dass unsere Mitarbeiter wieder gute Anstellungen finden werden. Wir werden dabei auch behilflich sein“, so Müller.

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Aber wieso muss das Hotel verkauft werden?

Die Marktverhältnisse im Raum Donaueschingen haben sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert, erklärt Müller. Veränderungen hat das Hotel schon früher erlebt. Damals noch unter dem Namen „Carlton“ änderte das Haus zwischen Flugplatz und B 27 im Jahr 2014 sein Betreiberkonzept. Ende Mai 2014 verließ das Concorde seine Mitgliedschaft in der international mit etlichen Adressen vertretenen Hotel-Kooperation „Parkside“ und wurde wieder als unabhängiges Unternehmen geführt. Das beinhaltete damals die Wiedereröffnung des geschlossenen Restaurants mit siebzig Sitzplätzen, Veranstaltungsräumen und Terrasse. Der bisherige Geschäftsführer Hichem Ben Amor verließ Donaueschingen und die aktuelle Hoteldirektorin Alexandrea Sell übernahm die Regie in dem Haus.

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Investitionen erforderlich

„Für eine konzeptionelle Neuausrichtung sind erhebliche Investitionen erforderlich, die von unserer Betriebsgesellschaft, auch angesichts meiner näher rückenden Altersgrenze, nicht mehr übernommen werden können“, sagt der 62-jährige Geschäftsführer. „Das Hotel muss strategisch neu ausgerichtet werden. Das muss jemand richtig rangehen“, erklärt er. Ins Spiel komme da dann durchaus ein Millionenbetrag. „Wir werden das nicht mehr machen. Wer investiert, betreibt ja auch nachhaltig das Konzept wieder weiter.“ Laut Müllers Einschätzung wäre das etwa ein Wandel hin zur einer Ausrichtung im Economy-Bereich, also für Gäste günstiger. „Wir waren immer im höherwertigen Segment angesiedelt“, so Müller.

Wie geht es nun weiter?

Man habe sich dazu entschlossen, den Betrieb des Hauses noch bis zum 31. Januar weiterzuführen. „Dann werden noch die restlichen Aufträge abgewickelt“, sagt Müller. Er ergänzt: „Wir haben es soweit betrieben, wie wir das wollten. Jetzt können wir in Ruhe schauen, wie es weitergeht.“ Interessenten gebe es dabei, mit denen man sich auch in Verhandlungen befinde. Die gestalten sich jedoch wohl schwierig und ziehen sich hin. Bereits seit einem Jahr. „Die Verhandlungen haben sich als zäh erwiesen. Wir haben so lange verhandelt und uns davor eine Frist gesetzt. Jetzt sind wir bis zum Jahresende gekommen“, so Müller. Er geht davon aus, dass es in irgendeiner Art und Weise im April oder Mai weitergehen könnte. Wie genau, das steht in den Sternen. Wie viele es dann werden, wer weiß.