In der Corona-Zeit sind die virtuellen Welten nicht mehr wegzudenken – sofern die Internetverbindung stabil ist. Doch dies sei in Donaueschingen nicht der Fall, beklagen die Brüder Simon und Lorenz Jung. Der Anbieter Vodafone habe mit Netzüberlastungen und technischen Schwierigkeiten aufgrund der gesteigerten Internetnutzung durch Heimarbeit und Heimunterricht zu kämpfen, erklären die 18-Jährigen.
„Für uns hat das große Folgen, denn wir stehen kurz vor dem Abitur“, sagen Simon und Lorenz Jung. Denn Klassenkameraden gehe es ähnlich, deshalb sei der Heimunterricht aufgrund von den Internetschwierigkeiten kaum möglich. Ihr scharfer Vorwurf: Die Schule leide unter einem Versagen von Vodafone, denn die 18-Jährigen könnten nicht auf die Lernplattformen zugreifen.
Die Schüler haben sich daher auch mit einer Anwältin in Verbindung gesetzt, um sich über einen Schadenersatz zu informieren. Denn der Internetanbieter stelle nicht genug Internetkapazität bereit und käme daher dem Vertrag nicht nach. Auf Rat der Anwältin haben die Brüder mit dem Vertragspartner Vodafone Kontakt aufgenommen, denn während Corona sei das Internet wegen schulischer Arbeit sowie sozialen Kontaktes „überlebenswichtig“.
„Wir möchten Druck machen“, denn das Verhalten von Vodafone sei nicht zufriedenstellend: „Wir wurden mit einer Entschuldigung und einem Rabatt abgespeist“, erzählt Lorenz Jung. Dies stehe nicht in Relation, denn an Knotenpunkten, wie in der Stadt, gebe es weiterhin technische Schwierigkeiten: „Es tut sich nichts, das Problem ist immer noch da“, sagt er.
„Seit Beginn der Corona-Krise ist der durchschnittliche Datenverkehr aufgrund von Homeoffice, Videokonferenzen, Heimunterricht, aber auch Video-Übertragungen deutlich angestiegen, was in Spitzenzeiten gewiss auch zu vereinzelten Engpässen führen kann“, bestätigt Beatrix Grüninger, Pressesprecherin der Stadt Donaueschingen. Die Stadtverwaltung selbst sei hinsichtlich der Netzqualität in Bezug auf ihre tägliche Arbeit zufrieden. Über die Netzauslastung, Stabilität und Reichweite insgesamt lägen der Stadtverwaltung jedoch keine Informationen vor, so Grüninger.
Vodafone nennt falsches Gerät im Gesamtnetz als möglichen Grund
Auf Nachfrage des SÜDKURIER erklärt eine Pressesprecherin von Vodafone, dass Anfang Februar 18 Kunden im Donaueschinger Vodafone-Kabelnetz von einer sogenannten Rückwegstörung betroffen gewesen seien. Dies habe Beeinträchtigungen des Fernseh- sowie Internetempfangs zufolge, so die Pressesprecherin, die erläutert: „Ein Rückwegstörer entsteht meist durch uralte, defekte oder illegal betriebene Geräte, die ein Kunde an das Kabelnetz anschließt.“ Dieses Gerät sende dann Störsignale, durch die der Fernseh- und Internetzugang in dem betroffenen Bereich des Kabelnetzes lokal eingeschränkt sei. Laut der Pressesprecherin wurde die Störquelle am 5. Februar lokalisiert, sodass die Störung behoben sei.