Wolterdingen ist aktuell zweigeteilt. Nicht politisch, nicht geographisch, sondern unter der Erde. In dem Ortsteil sind aktuell Mitarbeiter der Donaueschinger Wasserwerke damit beschäftigt, Abschnitt für Abschnitt des Rohrnetzes durchzuspülen. Der Grund: bei mehreren Proben wurden im Wolterdinger Trinkwasser Kolibakterien und koliforme Bakterien entdeckt. Die gilt es zu beseitigen, und deren Quelle zu beseitigen.
Dazu wird das Netz nicht nur durchgespült und damit gesäubert. Es wird auch in verschiedene Abschnitte gegliedert, deren Wasserversorgung voneinander getrennt wird. Dabei sind etwa zwei große Abschnitte – simultan zu den zwei großen Hauptversorgungsleitungen in den Ortsteil entstanden: „Wolterdingen ist halbiert“, erklärt Baudis.

Für den Leiter der Wasserwerke und seine Mitarbeiter ist die Keimbekämpfung aktuell das beherrschende Thema. Mit dem Gesundheitsamt habe man sich bereits ausgetauscht. „Wo kann es herkommen? Da gibt es einen Riesenstrauß an theoretischen Möglichkeiten. Und darunter ist nichts, dass wir zu hundert Prozent ausschließen können“, sagt Baudis. Das Vorgehen gleiche der Suche nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen.
Schmutz rausspülen
Das Rohrnetz sei ein äußerst komplexes System, das in Wolterdingen zwei Hauptstränge besitzt: „Die Systematik ist jetzt, dass wir vom Hochbehälter angefangen das ganze Netz durchspülen“, so der Wasserwerk-Leiter. Dadurch soll das Schmutzwasser raus und mit frischem ersetzt werden. Dazu komme noch die aktuelle Chlorung, mit der man sich im Grenzwert befinde. Das sei notwendig, um den kompletten Ortsbereich abzudecken. „Chlor ist sehr flüchtig“, so Baudis.
Normal sei es positiv, wenn ein Rohrnetz besonders viele Vernetzungen habe. „Eigentlich möchte man das. Es ist nicht nur praktisch, sondern auch gut für die Hygiene.“ Aktuell mache es das Vorgehen der Suche schwieriger. „Daher haben wir einen Netzteil vom anderen getrennt. Wir haben die Hoffnung, den Bereich jetzt weiter eingrenzen zu können.“ Dafür sei man auch über das Wochenende im Einsatz, suche auch nach eventuellen Rohrbrüchen.
„Wir machen alles, was wir können, sind auch mit verschiedenen Profis im Gespräch“, sagt Baudis. Es sei jetzt auch die Frage, wie schnell das Netz auf die Spülungen reagiere: „Ich hoffe auf die nächste oder übernächste Probe.“ Es wäre toll, wenn das Problem dann schon beseitigt wäre, davon geht Baudis allerdings nicht aus. „Es ist auch denkbar, dass wir einen kontinuierlichen Eintrag haben. Wir können das nicht ausschließen.“ Dieses Szenario wäre der schlimmste anzunehmende Fall.
Was können die Wolterdinger tun?
„Es wäre sinnvoll, wenn die Leute ihre Hausanschlüsse durchspülen. Jedes Haus hat zudem einen Vorfilter. Der sollte gereinigt oder ausgetauscht werden“, sagt Baudis. Es sei nicht unwahrscheinlich, dass das Problem von einem Haushalt komme.
Hier gibt es die häufig gestellten Fragen und Antworten
Ansprechpartner
Der Eigenbetrieb Wasserwerk der Stadt Donaueschingen ist von Montag bis Donnerstag zwischen 7.30 und 16.15 Uhr sowie freitags von 7.30 bis 12 Uhr unter der Nummer 0771/857-230 sowie unter wasserwerk@donaueschingen.de für Fragen erreichbar.
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