Guy Simon und Jens Wursthorn

Schönstes Frühlingswetter und Kontaktbeschränkungen wegen des Coronavirus: Welche Folgen hat diese Kombination für das Verhalten über die Feiertage? Regelübertretungen blieben größtenteils aus. Im Städtedreieck loben die Verantwortlichen die Disziplin der Bürger. Es blieb bei wenigen Ausnahmen.

Kontrollgänge mit eigenen Kräften

„Es ist auffällig, dass eher die ältere Generation zu Unvorsichtigkeiten neigt“, bilanziert Vera Moßbrucker von der Pressestelle der Stadt Donaueschingen die Kontrollen über die Feiertage.In der Zeit von Karfreitag bis Ostermontag wurden zwei Kontrollgänge durchgeführt. Hierbei wurden besonders Kinderspielplätze und Grillhütten kontrolliert. Für diese Kontrollen war jeweils eine Doppelstreife, bestehend aus eigenen Mitarbeitern unterwegs.

Das könnte Sie auch interessieren

Getätigt wurden drei Anzeigen wegen Verstößen gegen Vorschriften der Corona-Verordnung des Landes. Dabei wurden nicht eingehaltener Abstand im öffentlichen Raum und der verbotene Aufenthalt auf einem Kinderspielplatz beanstandet. Beobachtet wurde gleichwohl, dass auf dem Donauradweg vermehrt Personen unterwegs waren. Was absolut den Regeln entsprach, so Moßbrucker.

Kontrollen gehen in den Ferien weiter

Auch wenn man „im Allgemeinen beobachten konnte, dass sich der Großteil der Bevölkerung an die Sicherheitsmaßnahmen hält“, würden die Kontrollen in der Ferienzeit wie bisher im alltäglichen Geschäft weitergeführt, kündigte Moßbrucker an.

Das könnte Sie auch interessieren

Zwei kleine Ordnungswidrigkeiten: Das waren die Highlights am Kontrollwochenende aus Sicht von Thomas Knörr, Leiter des Polizeireviers Donaueschingen. Es hätten sich eine Handvoll Personen getroffen, die sich beim Abstandsgebot zunächst uneinsichtig zeigten. „Wir haben nicht hochgerüstet, waren aber unterwegs mit allem, was wir haben“, so die Feiertagsbilanz von Thomas Knörr. Wegen des angekündigten schönen Wetters sei man skeptisch gewesen, doch „der Bürger hält sich an die Vorgaben.“

Das könnte Sie auch interessieren

Insbesondere das Abstandhalten sei kein Problem mehr, so das Lob von Knörr. Natürlich gebe es den einen oder anderen Unbelehrbaren, doch „Wiederholungstäter, die uns das Leben schwer machen, gibt es zum Glück nicht“. Wie lange es beim „minimalen“ Aufwand bezüglich Corona bleibt, weiß Knörr natürlich nicht. Er meint aber, je länger die Restriktionen dauern, desto eher lasse das Verständnis bezüglich der Einhaltung nach.

Mündliche Verwarnungen am Riedsee

„Da gab es keine großen Dinge, die nicht funktioniert haben“, bilanziert Hauptamtsleiter Horst Vetter die Kontrolleinsätze über die Feiertage. Zu den Kleinigkeiten, die er aufführt, gehörten beispielsweise zwei Fahrzeuge, die sich trotz einer bestehenden Absperrung über die Kreisstraße dem Riedsee genähert hätten. Bußgelder seien verhängt worden. Zwei Personen, die sich im gegenwärtig gesperrten Badebereich am Riedsee aufgehalten haben, wurden mündlich verwarnt und aufgefordert, den Uferbereich zu verlassen.

Das könnte Sie auch interessieren

Der reguläre Gemeindevollzugsbedienstete wird inzwischen durch eine Hilfskraft unterstützt: eine Verstärkung, die in den Sommermonaten mit Blick auf die Freizeitaktivitäten am Riedsee bereits die Regel ist, wie Vetter betont. Bereits in der ersten Ferienwoche waren beide Kräfte jeden Tag zu unterschiedlichen Tageszeiten unterwegs, an den Osterfeiertagen jeweils den ganzen Tag. Die Kontrollen erfolgen jeweils allein, was den Aktionsradius eindeutig erhöhe. Zum Einsatzgebiet gehört die ganze Stadt, die Uferbereiche von Kofenweiher und Riedsee, aber auch beliebte Treffpunkte wie etwa die Baarblickhütte. „Im Großen und Ganzen lief das sehr ruhig ab“, lobt Vetter die Bereitwilligkeit, unter der die Corona-Bestimmungen eingehalten würden.

Bäckereien irritiert

Die Regeln seien bekannt. Irritiationen gebe es allerdings bei kurzfristig angesetzten Verschärfungen. „Das Verbot des Sonntagsverkaufs an Ostern traf die Bäckereien sehr überraschend“, hätte sich Vetter eine frühere Information gewünscht. Auskünfte gab es an Gründonnerstag auf dem kurzen Dienstweg. Die Rechtsverordnung des Landes wurde kopiert und in den Bäckereien verteilt.

Das könnte Sie auch interessieren

Auch in Bräunlingen sei es über die Osterfeiertage nicht zu besonderen Vorkommnissen gekommen, sagt Yvonne Roth, stellvertretende Hauptamtsleiterin im Bräunlinger Rathaus: „Wir haben recht wenig mitbekommen, auch im Nachgang hat sich nichts getan“, erklärt sie. Über das Ordnungsamt seien etwa seitens der Polizei keine Meldungen bekommen: „Bei mir ist gar nichts eingegangen“, erklärt Roth.

Augenmerk auf den Kirnbergsee

Vor den Feiertagen habe man die Bürger nochmals explizit auf die geltenden Verordnungen hingewiesen. Besonderes Augenmerk galt dabei etwa dem Kirnbergsee bei Unterbränd. Sollte an Feiertagen das Wetter passenden, tummeln sich hier hunderte Besucher.

Corona in Bräunlingen: Innenstadt Zähringerstraße Elektro Ketterer
Corona in Bräunlingen: Innenstadt Zähringerstraße Elektro Ketterer | Bild: Roland Sigwart

„Wir haben hier betont darauf hingewiesen, hier die Abstandsregeln einzuhalten“, so Roth. Als Fazit stehe über dem Osterwochenende eine positive Note: „Wir freuen uns, dass die Leute verinnerlicht haben, worauf es zu achten gilt.“