Joachim Ledwig, Geschäftsführer von der Nahwärme Brigachschiene, steht am Donnerstagmorgen, 21. November, mit dem Handy am Ohr neben der Irmabrücke. Noch vor rund einem Tag stand entlang der Brücke, quer über die Brigach noch ein großes Baugerüst. Das ist komplett zusammengestürzt und liegt, von Wasser umspült, im Fluss.

Ledwig ist dabei, alles Notwendige zu organisieren, um den Vorfall zu regeln. Das Regierungspräsidium ist bereits mit an Bord, immerhin handelt es sich hier auch um eine wasserrechtliche Angelegenheit. Und irgendwie sollte das Gerüst auch geborgen werden.

Das Gerüst befindet sich komplett im Wasser. Zur Bergung ist ein Kran notwendig.
Das Gerüst befindet sich komplett im Wasser. Zur Bergung ist ein Kran notwendig. | Bild: Simon, Guy

Als es in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch regnete und stürmte, müssen mehrere große Äste in den Standbeinen des Baugerüstes hängen geblieben sein. Dann hat sich mehr und mehr Material angesammelt, das den Fluss entlangtrieb. Mit dem Druck durch das Wasser gab das Gerüst schließlich nach – und fiel in sich zusammen.

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Wofür ist das Gerüst überhaupt?

Das Nahwärmenetz Brigachschiene liefert Nahwärme für Teile der Innenstadt, entsprechend wurden auch Leitungen verlegt. Diese großen schwarzen Röhren sind unter der Irmabrücke deutlich zu erkennen.

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Die Enden der Leitungen ragen jeweils unter der Brücke hervor – und sind der UV-Strahlung der Sonne ausgesetzt: „Wir müssen die Leitung vor UV-Einwirkung schützen. Sie muss verkleidet werden“, erklärt Joachim Ledwig.

Die schwarzen Leitungen (links), die nicht von der Brücke überdacht werden, brauchen einen UV-Schutz. Deshalb wird auch das Gerüst ...
Die schwarzen Leitungen (links), die nicht von der Brücke überdacht werden, brauchen einen UV-Schutz. Deshalb wird auch das Gerüst gebraucht. | Bild: Simon, Guy

Eigentlich hätte man das schon lange erledigt, die Firmen seien allerdings nicht sofort verfügbar. So habe sich das lange gezogen. Jetzt stand das Gerüst, dann kam der Baum. „Jetzt haben wir ein Problem. Das Gerüst muss raus. Heute oder morgen wird es mit einem Greifer rausgeholt“, sagt Ledwig. Dazu ist auch eine verkehrsrechtliche Anordnung notwendig, die Straße muss halbseitig gesperrt werden.

Die Metallstandbeine des Baugerüstes ragen aus dem Brigachwasser.
Die Metallstandbeine des Baugerüstes ragen aus dem Brigachwasser. | Bild: Simon, Guy

Wie geht es weiter?

Für die Arbeiten an den Leitungen ist wieder ein Gerüst notwendig. Wie genau das aussehen wird, müsse sich allerdings noch klären: „Eventuell mittels Gelenkbühne“, sagt Ledwig.

Die könnte vom Ufer aus die Arbeiter zur Brücke hieven.