Das Bangen hat ein Ende: Vor zwei Jahren kaufte der russische Investor SCP die Warenhauskette Real dem Metro-Konzern ab. Bei 290 Märkten hing plötzlich das virtuelle Verkaufsschild an der Tür. Für gut zwei Drittel der Häuser zeichnete sich bis Ende 2021 eine Übernahme-Lösung ab.
Insbesondere die Ketten Kaufland und Globus sowie Edeka bauten mit Real-Übernahmen ihre eigene Marktstellung aus. Und der Real-Markt in Donaueschingen? Der blieb in den stets von der Entscheidung des Bundeskartellamtes abhängigen Übernahme-Meldungen außen vor.
2021 strapazierte auch die Nachricht, der Real-Markt in Villingen-Schwenningen werde ohne Nachfolgereglung bleiben, die Nervenkostüme der rund 70 Mitarbeiter in Donaueschingen.
Die letzten 57 Standorte werden übernommen
Nun jedoch kam die überraschende Wende, denn SCP Retail Investments S.A. veräußert nun die Real GmbH mit rund 60 Standorten an Family Office der Unternehmerfamilie Tischendorf. So sollen die restlichen 57 verbliebenen Standorte gesichert werden, ebenso wie auch die rund 5000 Arbeitsplätze. Zu diesen Standorten gehört auch die Filiale in Donaueschingen. Stichtag der Übernahme ist der 1. Juli.
Man sei von Beginn an bestrebt gewesen, die bestmögliche Lösung für die sowie Standorte zu finden, heißt es in einer Pressemitteilung der Real GmbH. Der Verkauf sei ein weiterer Meilenstein auf diesem Weg, gehen die Ausführungen weiter.
„Mit der langjährigen Expertise des Real-Management-Teams sowie der unternehmerischen Erfahrung von Sven und Annett Tischendorf hat Real eine langfristige und sehr gute Perspektive“, wird Patrick Kaudewitz, Verwaltungsratsvorsitzender der SCP Retail Investments S.A., in der Pressmitteilung zitiert.
Marica Schaulies ist vorsichtig optimistisch
Marica Schaulies, Betriebsratsvorsitzende beim Donaueschinger Real, freut sich über die aktuelle Entwicklung. „Dies sind wichtige Signale für die Belegschaft, nach der nun fast zweijährigen Hängepartie, wie es für uns weiter gehen soll“, sagt Schaulies und fügt hinzu: „Die Mitarbeiter sind aktuell ruhig und zufrieden, und wir hoffen, dass alles so kommt, wie momentan beschrieben.“
Bundeskartellamt muss noch entscheiden
Der Vollzug der Übernahmen steht derzeit noch unter dem Vorbehalt des Eintritts verschiedener Bedingungen, insbesondere der Zustimmung des Bundeskartellamtes. „Diese ist für den 30. Juni 2022 vorgesehen“, heißt es in der offiziellen Pressemitteilung.