Das Digestiv-Musical am Fürstenberg-Gymnasium ist nach Jahren der Pause wieder zurück und verwandelt die Aula in einen Raum voller Musik, Emotionen und mitreißender Darbietungen. Schüler, Lehrer, Eltern und Ehemalige sind gekommen, um dieses besondere Ereignis zu erleben, das längst zu einer festen Tradition der Schule geworden ist.
Plattform für junge Musiker
Das Digestiv-Musical ist weit mehr als nur ein Konzertabend. Es ist eine Plattform, auf der junge Musikerinnen und Musiker ihr Können unter Beweis stellen, sich ausprobieren und gemeinsam über Monate hinweg an einem musikalischen Programm feilen.
Was als schulinterne Veranstaltung begann, hat sich im Laufe der Jahre zu einem der musikalischen Höhepunkte am Fürstenberg-Gymnasium entwickelt. Hier kommen Klassik und Moderne, große Ensembles und intime Solodarbietungen, experimentelle Klänge und bekannte Melodien zusammen.
Das Besondere: Alles ist von Schülern gestaltet – von der Musik über die Moderation bis hin zur Organisation hinter den Kulissen.

Nach einer langen, pandemiebedingten Pause war die Rückkehr dieses Festivals nicht nur ein musikalischer, sondern auch ein emotionaler Meilenstein. „Musik bringt Menschen zusammen, und genau das erleben wir heute“, sagte Musiklehrer Christian Feierabend, der das Digestiv-Musical seit Jahren begleitet.
„Für viele hier auf der Bühne ist es das erste Mal, dass sie vor einem so großen Publikum stehen. Das braucht Mut – und den haben sie heute bewiesen.“ Corona habe den Musikern der Plattform geraubt, Bühnenerfahrung konnten die Jungmusiker kaum sammeln.
Proben seit November
Die intensive Probenzeit, die bereits im November begonnen hatte, zahlt sich aus. Auf der Bühne steht eine Generation junger Musiker, die jahrelang keine Möglichkeit hatte, vor Publikum zu spielen. Der Abend war geprägt von beeindruckenden solistischen Leistungen, mitreißenden Ensembles und musikalischen Experimenten, die für Überraschungen sorgten.

Kunst kann nicht unpolitisch sein, das spüre man in den heute angespannten Zeiten, so Feierabend. Die Auswahl der Chorstücke verdeutlicht das, ehemalige Partisanenlieder, Oppositionsstücke, welche ein damals wie heute ein Zeichen gegen Hass und Gewalt setzen. Mit der Liedauswahl setzt Feierabend ein Zeichen: Man singe für Frieden, für Freiheit, für das Recht, dass jeder glücklich sein darf.
Viel Lob für das Programm und die Darbietungen

Der Musiklehrer und Organisator Björn Sermersheim zeigte sich tief bewegt: „Es ist lange her, dass wir hier so einen Applaus gehört haben.“ Schließlich habe es auch lange keinen Applaus gegeben, schmunzelt er. Er lobt die Leistung der Musiker. „Sie standen davor kaum auf der Bühne, sie haben die Erfahrung kaum. Daher war es großartig“, so Sermersheim.
Auch Schulleiter Marco Musbacher war voller Lob: „Es ist großartig zu sehen, dass dieser Abend von den Schülern selbst gestaltet wurde. Ich konnte mich einfach zurücklehnen, zuhören, genießen – und stolz sein.“
Am Ende war die Bühne fast zu klein für all die Musiker, die in monatelanger Arbeit diesen Abend möglich gemacht hatten. Der Applaus wollte nicht enden. Ein Abend, der nachklingen wird.