Eine Reise über 2500 Kilometer, teils durch ein Land, in dem Krieg herrscht: Das steht einem Feuerwehrauto bevor, das bisher Jahrzehnte in Donaueschingen in Dienst stand. Das bisherige Wolterdinger Feuerwehrauto wird künftig in der Ukraine eingesetzt – als Geschenk der Stadt Donaueschingen.

Zielort bleibt geheim

Wo genau dieses Geschenk dann seine sinnvolle Arbeit verrichten wird, bleibt geheim. Die Ortsangabe Ostukraine müsse dabei reichen, um den Transport nicht zu gefährden. Das sagte Detlev Dillmann bei der offiziellen Schlüsselübergabe beim Feuerwehrgerätehaus an der Dürrheimer Straße. Der Riedböhringer hat sich seit Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine schon mehrfach als Organisator und Fahrer von Hilfstransporten verdient gemacht. 

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Dillmann bestreitet mit zwei Kollegen und mit einem Begleitfahrzeug den ersten Teil der Strecke von Donaueschingen bis Görlitz an der Grenze Deutschland-Polen. Dort wird der Katastrophenschutz Polen die zweite Etappe bis nach Medyka an der Grenze von Polen zur Ukraine übernehmen. Ab dort übernimmt die Feuerwehr der Ukraine den Weitertransport bis zum Zielort, wo das Fahrzeug dringend gebraucht wird.

dox do schlüsselübergabe Video: Johann Müller Albrecht

Dillmann übernahm den Fahrzeugschlüssel und startet die vermutlich 60 Stunden lange Fahrt in die Ukraine. Er ergänzte, dass die Malteser die Risiken des Transports in die Ukraine schwer einschätzen könnten, „am Zielort aber ist der Kriegszustand alltäglich“.

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In einer kurzen Ansprache hob Niko Reith, Gemeinderat FDP/FW, hervor, dass die Entscheidung für die Weiterverwendung des Feuerwehrfahrzeugs in der Ukraine durch den Gemeinderat einhellig gefallen ist. „Man gibt es dorthin, wo es dringend gebraucht wird“, so Reith.

Detlev Willmann (von links), Niko Reith, Benjamin Crain und Rainer Kühl vor dem Feuerwehrfahrzeug, das in die Ukraine überführt wird.
Detlev Willmann (von links), Niko Reith, Benjamin Crain und Rainer Kühl vor dem Feuerwehrfahrzeug, das in die Ukraine überführt wird. | Bild: Johann Müller-Albrecht

Für die rasche Organisation der Übergabe in nicht einmal vier Wochen dankte er allen Beteiligten. Für die Vorbereitung des Fahrzeuges zur Weiterverwendung dankte er der Feuerwehr in Donaueschingen, die bei der Übergabe durch den Kommandanten Gerd Wimmer vertreten war. „Besonderer Dank gilt der Auslandshilfe und der regionalen Dienststelle der Malteser, die den Transport bis in die Ukraine organisieren“, so Reith.

Bürgermeister Severin Graf übergab seitens der Stadt Donaueschingen die Schlüssel und Dokumente an die Vertreter der Malteser, Benjamin Crain, Stadtbeauftragter, und Rainer Kühl, Dienststellenleiter Schwarzwald-Baar-Kreis. Mit dieser Übergabe, so Graf, wisse man, dass man Gutes und Sinnvolles tue. „Ein Feuerwehrfahrzeug löscht Brände und ich hoffe, dass auch der große Brand bald gelöscht werden kann“, fügte er hinzu.