Das große Jubiläumswochenende der Hexenzünfte begann mit dem Besenstellen auf dem Rathausplatz. Zahlreiche Schaulustige versammelten sich, um diesem feierlichen Spektakel beizuwohnen.
Mit routinierten Handgriffen – und vermutlich einer Extraportion Zauberei – wurde der Besen aufgestellt. Damit war die zweitägige Hexensause offiziell eröffnet, mit der die Schellen-, Stadt- und Rebberghexen ihr jeweils 50-jähriges Bestehen feierten.
Alle drei Hexenzünfte zeigten von Anfang an eindrucksvoll ihre Präsenz. Die Baaremer Luusbuäba sorgten mit schwungvoller Musik für ausgelassene Stimmung, indem sie kurzerhand einen Sattelschlepper zur mobilen Konzertbühne umfunktionierten. Den ganzen Tag über zog dieser durch die Stadt und machte regelmäßig Halt für energiegeladene Auftritte der Band – ein Angebot, das bestens ankam.

Hexen-Nachwuchs zeigt sich
Der Nachmittag stand dann ganz im Zeichen des Narrensamens, also der jüngsten Narren, mit dem Kinderumzug. Auf einer verkürzten Umzugsstrecke hinter den Donauhallen zogen die 30 teilnehmenden Zünfte im Karree, bevor sie wieder zum Ausgangspunkt zurückkehrten.
Danach strömten die Besucher ins Narrendorf, das mit zahlreichen Verpflegungsständen und Zeltangeboten der Zünfte bestens für das leibliche Wohl sorgte. Hier zeigte sich, dass eine Mischung aus gutem Essen, Getränken und geselliger Atmosphäre der wahre Zaubertrank jeder gelungenen Fastnachtsfeier ist.
Während die Kinder im Bartoksaal ihre eigene Party feierten, verweilten die zahlreichen Narren im Narrendorf, um die Zeit bis zum bevorstehenden Nachtumzug auf gewohnt feuchtfröhliche Weise zu überbrücken.
Nachts wird‘s richtig gruselig
Ein schaurig schönes Spektakel bot sich den Zuschauern dann beim Nachtumzug mit 29 Gruppen.
Anschließend zog es viele Besucher zurück ins Narrendorf, während sich der alte Festhallenplatz immer weiter füllte. Dort stand die traditionelle Winteraustreibung mit dem großen Hexenfeuer auf dem Programm – ein Höhepunkt der Hexensause.
Feuerwehreinsatz sorgt für Verzögerung
Doch plötzlich machte die Feuerwehr dem Ganzen (fast) einen Strich durch die Rechnung. Ein externer Einsatz verzögerte das Spektakel kurzzeitig. Glücklicherweise konnten die Floriansjünger zügig zurückkehren, sodass das Hexenfeuer nur zehn Minuten später als geplant entfacht wurde.
Ein imposantes 15-minütiges Feuerwerk, das einer Silvestershow in nichts nachstand, läutete den spektakulären Sprung der Hexen mit ihren Besen über die lodernden Flammen ein.
Ein besonders emotionaler Moment entstand, als drei besonders laute Raketen in den Donaueschinger Nachthimmel geschossen wurden. Gezündet von Gaby Spinello-Eckert, der Ehefrau des kürzlich überraschend verstorbenen Gregorio Spinello. Er sollte am Samstag beim Brauchtumsabend als Gründungsmitglied der Stadthexen geehrt werden, und so war dieser Moment eine bewegende Hommage an ihn.
Drei Stunden Programm begeistern Besucher
Der Brauchtumsabend selbst war restlos ausverkauft. Ein abwechslungsreiches Programm aus Musik, Showtänzen und Akrobatik sorgte drei Stunden lang für beste Unterhaltung. Die Besucher ließen sich von der ausgelassenen Stimmung mitreißen.

„Die Bar ist voll“, hieß es bereits vor dem offiziellen Ende des Abends. Ein klares Zeichen dafür, dass die Feierlaune ihren Höhepunkt erreicht hatte und kaum noch Platz zum Durchkommen war.
Den krönenden Abschluss bildete der große Festumzug am Sonntag, an dem 51 Gruppen teilnahmen. Auf der Strecke durch die Innenstadt wurden die Hästräger von begeisterten Zuschauern gefeiert.
Nach dem Umzug zog es viele Besucher ein letztes Mal ins Narrendorf, um die unvergessliche Jubiläumsfeier gebührend ausklingen zu lassen. Es war eine wahrlich imposante Feier zum dreimal 50-jährigen Bestehen der Schellenberg-, Stadt- und Rebberghexen aus Grüningen.

Einziger Wermutstropfen, am diesjährigen Fastnachtsfreitag wird es ungewohnt ruhig um die Donauhallen und den alten Festhallenplatz bleiben – denn nach diesem Spektakel geht es erst 2026 wieder im gewohnten Turnus weiter. Bis dahin bleibt nur eins, sich mit Vorfreude auf das nächste große Hexentreiben einzustimmen.
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