23 Kommunen in Baden-Württemberg dürfen aktuell eine Zusatzbezeichnung führen. Dafür wurde das Landesgesetz geändert. Seitdem darf etwa Bräunlingen offiziell Zähringerstadt auf die Ortsschilder schreiben. Und Donaueschingen die Bezeichnung „Donauquellstadt“. Doch ist das auch ein Alleinstellungsmerkmal? Immerhin dürfte es ja wohl nur eine Quelle der Donau geben.
In diesem Fall liegt die Sache jedoch etwas anders: Seit Februar 2022 stehen Schilder mit der Donauquell-Stadt-Bezeichnung auch am Ortseingang von Furtwangen. Dort sagt man, die mündungsfernste Quelle sei die korrekte. Die befindet sich im Furtwanger Breitenbrunnen.
Im März in Donaueschingen
Kurze Zeit nach Furtwangen hingen die Schilder auch in Donaueschingen: „Die Ortsschilder mit der Zusatzbezeichnung „Donauquellstadt“ wurden an sämtlichen Eingängen zur Kernstadt Anfang März 2022 angebracht“, sagt Rathaussprecherin Beatrix Grüninger.
Entscheidung zurücknehmen
Die Entscheidung über die Zuweisung der Zusatzbezeichnungen oblag dabei dem Innenministerium. Dass es damit den Streit umschiffen wollte, fand nicht jeder in Donaueschingen gut. So schrieben Bernhard Kaiser und Ernst Zimmermann an das Ministerium mit der Bitte, die Sache zu klären: „Man bitte daher, das der Stadt Furtwangen verliehene Prädikat Donauquellstadt wieder zurückzunehmen.“
Die Antwort, vom Ministerium mittlerweile schon mehrfach wiederholt: Der Quellenstreit sei ein Beispiel für das interessante und vielfältige Land. Der Wettstreit könne mit der Entscheidung „auch in den folgenden Generationen in angemessener Weise vor Ort weitergeführt werden.“
Es geht nicht weiter
Wenig zufriedenstellend für den früheren Bürgermeister Bernhard Kaiser, der auch angeregt hatte, für Furtwangen eine andere Lösung zu finden, etwa über die Bezeichnung Donauursprungsstadt. Seit dem bislang letzten Antwortschreiben aus dem Innenministerium hat Kaiser allerdings keine weiteren Bemühungen in der Sache unternommen. Und auch aus dem Donaueschinger Rathaus ist in dieser Sache nichts zu vernehmen: „Die Stadt Donaueschingen ist diesbezüglich nicht weiter aktiv geworden“, sagt Grüninger.
Es bleibt also erstmal bei zwei Quellstädten im Schwarzwald-Baar-Kreis.