Roger Müller

Der aus Blumberg-Hondingen stammende Fußballer hat sich über die Jahre einen beachtlichen Namen als Fußball-Freestyler geschaffen. Sogar beim Deutschen Fußballbund war er schon in einem Werbespot zu sehen. Auch den 26-Jährigen trafen die Corona-Pandemie und die daraus resultierenden Auflagen mit voller Wucht. „Keine Veranstaltungen, keine Auftritte, keine Einnahmen“, so beschreibt es der Freestyle-Profi. Etwas Licht am Horizont sieht er wenigstens dank seiner Fußballcamps wie aktuell auf dem Gelände der DJK Donaueschingen, wo er Kinder und Jugendliche für die Akrobatik mit dem Ball begeistern möchte.

Einer der Tricks, den er den Nachwuchskickern näher bringen möchte, ist der sogenannte Crossover. „Da dies mein Lieblingstrick ist, machte ich mich einfach mal kundig, was es in dieser Disziplin für Weltrekorde gibt“, erklärt der Freestyler. Patrick Bäurer stieß auf den norwegischen Fußball-Freestyle-Weltmeister Tobias Brandal Bust, der den Rekord mit 101 Crossover seit Ende 2018 innehat. Das Ganze findet im Sitzen statt. Mit dem rechten Fuß spielt man den Ball in die Höhe, der linke Fuß kreist um den Ball und der rechte Fuß fängt ihn wieder auf“, erklärt Bäurer.

Übergabe des Mikrofons an Erik Pauly (Dritter von links) vom Jugendleiter der DJK, Michael Jäckle. Pauly verkündet gleich den ...
Übergabe des Mikrofons an Erik Pauly (Dritter von links) vom Jugendleiter der DJK, Michael Jäckle. Pauly verkündet gleich den erfolgreichen Versuch für die Besucher. Armin Stoll (links) und Tobias Hummler (Zweiter von rechts) sind die Fußballexperten. Patrick Bäurer (Zweiter von links) kann es noch nicht glauben, den Weltrekord eingestellt zu haben. | Bild: Roger Müller

Nach der offiziellen Eingabe des Rekordversuchs vor einem Jahr gab es im Frühjahr grünes Licht, und er entschied sich, den Versuch im Rahmen des Freestyle-Camps bei der DJK Donaueschingen zu versuchen. „Seit fast zwei Monaten trainiere ich dreimal täglich den Weltrekordversuch, habe die 101 schon überboten“, so der sympathische Kicker. „Doch vor Publikum und einer großen Bühne ist das noch einmal eine andere Hausnummer.“

Oberbürgermeister Erik Pauly und Bundestagsabgeordneter Thorsten Frei fungierten zählend als Zeugen für das Vorhaben. Die Experten mit Trainerlizenzen, Tobias Hummler und Armin Stoll, begutachteten die technische Ausführung. Mit Benedikt und Lukas Fleig sowie Silas Haselberger standen drei Schiedsrichter parat, die die Minute genau stoppten.

Groß ist beim erfolgreichen Weltrekordversuch von Fußball-Freestyler Patrick Bäurer auch die Unterstützung vom heimischen Fußballclub ...
Groß ist beim erfolgreichen Weltrekordversuch von Fußball-Freestyler Patrick Bäurer auch die Unterstützung vom heimischen Fußballclub aus Hondingen. | Bild: Roger Müller

Und dann ging es los, unter dem Jubel der Kids vom Fußballcamp und zahlreichen Schaulustigen im Allmendshofener Sportpark. Nach genau einer Minute standen 121 Crossover zu Buche. Weltrekord eingestellt! Überglücklich zeigte sich Bäurer nach seinem Weltrekord, der gleich beim ersten Mal klappte. „Einfach klasse, die tolle Kulisse, Politprominenz und die Anfeuerungsrufe unter anderem vom heimischen Fußballclub Bäurers, die SG Riedöschingen-Hondingen, wo der Freestyler einige Jahre in der Mannschaft spielte.

Glückwunsch mit dem Ellenbogen in Zeiten von Corona: Bundestagsabgeordneter Thorsten Frei (links), Patrick Bäurer und Donaueschingens ...
Glückwunsch mit dem Ellenbogen in Zeiten von Corona: Bundestagsabgeordneter Thorsten Frei (links), Patrick Bäurer und Donaueschingens Oberbürgermeister Erik Pauly. | Bild: Roger Müller

Es war keine Minute zu früh, denn schon im Anschluss öffnete der Himmel sein Schleusen und duschte die Schaulustigen erst einmal ab. Nun müssen noch Videos zur Auswertung an die offiziellen Stellen geschickt werden, die den Versuch noch bestätigen müssen. Erst dann erfolgt der Eintrag ins Guinessbuch der Rekorde. Nun geht Patrick Bäurer bei der DJK in den zweiten Tag des Freestyle-Camps, wo sicher viele den Crossover lernen wollen oder jene, die ihn schon beherrschen, ihn noch verfeinern werden.