In Pfohren befehligte den Feuerwehreinsatz Abteilungskommandant Reinhold Schöndienst. Er hatte ihn selbst ausgelöst. Anlass war eine Warnung des Entenbach-Pegelmelders. „Er löst aus, wenn ein hoher Wasserpegel erreicht ist oder wenn der Pegel sehr schnell steigt“, erklärte Schöndienst. Am Montagabend machte der schnelle Anstieg Sorgen. Wenn der Entenbach über die Ufer tritt, sind es insbesondere die Anwohner der Untergasse, die von den Anwirkungen betroffen sind. Deshalb begannen die Feuerwehrleute sofort, die Anwohner aus den Häuser zu klingeln und sie aufzufordern, den Hochwasserschutz anzubringen.

Es seien schon enorme Wassermassen gewesen, die, auch aus dem Neubaugebiet kommend, den Entenbach haben ansteigen lassen. „Für den Moment wirklich sehr viel“, so der Kommandant. Abhilfe schuf die Feuerwehr oberhalb des Gefährdungsbereich. An der Feldwegbrücke in Richtung Unterhölzer baute die Wehr einen kleinen Staudamm. „Mit einfachen Mitteln“, beschreibt Schöndienst. So wurde ein Biertisch senkrecht vor den Durchlass gestellt. Damit konnte die Feuerwehr, am Montagabend mit rund 15 Mann im Einsatz, den Durchlass regulieren. Mittels Rückstau an der Brücke konnte verhindert werden, dass das Wasser in die Nähe der Anwesen gelangte. „Wir hatten keine Schäden“, kann Schöndienst bilanzieren. Nachdem im vorderen Bereich die Wassermassen abgeflossen waren, konnte im Bereich der Brücke der künstliche Damm wieder etwas geöffnet werden: ein Wechselspiel, das den Feuerwehreinsatz erst gegen 21.30 Uhr enden ließ.

Gute Dienste habe der Pegelmelder geleistet: eine Anschaffung nach dem weitaus heftigeren Hochwasser von 2003. „Damals standen die Leute nachts auf und standen plötzlich im Wasser“, erinnert sich Schöndienst. Den Entenbach hat die Feuerwehr bei Unwetterlagen stets im Blick. Zuletzt auch vergangene Woche. Auch damals ist der Entenbach angestiegen. „Die Lage war aber entspannter als gestern Abend“, sagte der Kommandant am Dienstagvormittag.

Einen aufreibenden Montagabend erlebten die Bewohner Sumpfohrens: Nach den Regenschauern stauten sich Wassermassen im Unterdorf. Der Dorfbach, welcher von Behla kommend durch Sumpfohren verläuft, trat über die Ufer und überflutete Wiesen, Brücken, Straßen sowie einige Keller. Die Wassermassen überfluteten innerhalb kürzester Zeit die Grundstücke rund um den Bach. Nach nicht einmal 20 Minuten waren die Brücke zum Hinterdorf sowie die Straße komplett überflutet.
Nachdem die Feuerwehr eintraf, wurde das Wasser an den wichtigsten Punkten abgepumpt und aus dem Ort geleitet. Dies entschärfte die Situation in Kombination mit dem nachlassenden Regen weitgehend. In den Häusern, in denen das Wasser sich seinen Weg in die Keller gebahnt hatte, pumpten die Feuerwehren aus Hüfingen, Sumpfohren und Fürstenberg zudem die Keller aus. Zum Einsatz kamen laut Feuerwehr-Gesamtkommandant Markus Ziganczuk Tauchpumpen und Wassersauger.
Vier bis fünf Gebäude in den Straßen Hinterdorf und Dorfstraße seien vom Hochwasser betroffen gewesen. Bei einem Haus sei es gelungen, mit zusätzlichen Sandsäcken eine Barriere zu verstärken, um schlimmere Schäden zu verhindern. Etwa 20 Feuerwehrleute aus Hüfingen, zwölf aus Sumpfohren und sechs aus Fürstenberg waren im Einsatz. In der Sumpfohrener Dorfmitte waren die letzten bis etwa 22.30 Uhr beschäftigt.
Nimmt man zwei ausgepumpte Keller in Hausen vor Wald am Montag vergangener Woche mit in die Zwischenbilanz, sind es doch ähnliche Einsatzszenarien, die die Feuerwehr gegenwärtig beschäftigen. Im Gegensatz zu einem Brandalarm müsse die die Wehr bei Überflutungen meist abwarten und danach die Schäden beseitigen, verdeutlichte Ziganczuk.
en Einsatzabend in Sumpfohren mit den Unwettereinsätzen in Raumschaft mit meterhoch überfluteten Straßen und zerstörerischem Hagel vergleicht, „war das noch glimpflich“. Auch wenn es, wie er von Anwohnern hörte, in Sumpfohren schon lange nicht mehr so zugegangen sei.
In Bräunlingen musste die Feuerwehr nicht ausrücken. „Es gab keine Einsätze“, sagte der Unterbränder Kommandant Michael Becker auf Anfrage.