Anita Reichart

Nach zwei Jahren Pause sollen die Trommeln und Fanfaren wieder erklingen. Ein Fanfarenzug gehört einfach zum Wolterdinger Fasnetverein Bregtal-Glonki dazu. Erst dann sei er komplett. Diese Feststellung machte die noch übrig gebliebene Handvoll ehemaliger Aktiver.

„Schon bei der Jahreshauptversammlung im vergangenen Jahr haben wir uns Gedanken gemacht und beschlossen, einen Neustart zu versuchen“, erzählt Anna Weniger, die für die musikalische Ausbildung zuständig ist.

Und die Suche hat Früchte getragen: Aktuell spielen 15 Mädchen und Jungen im Alter von 16 bis 25 Jahren unter der Regie von Tambourin Jana Hirt, die es seinerzeit schon sehr bedauert hatte, als der Fanfarenzug mangels Spielern aufgelöst wurde. Doch nun gibt es einen vielversprechenden Neustart. Und die jungen Aktiven haben sich zum Ziel gesetzt, miteinander einfach viel Spaß zu haben.

Ensemble mit viel Lebenslust

Für den wiederbelebten Fanfarenzug sind aber noch weitere Mitstreiter willkommen. Welche Voraussetzungen müssen sie mitbringen? Yannick Gail lächelt und erklärt: „Wir Übriggebliebene waren den Bregtal-Glonki treu geblieben und haben uns den Stoaklopfern und Müller-Paaren angeschlossen. Aber dies ist nichts für uns. Wir sind eine lustige Truppe, die Spaß am Leben hat. Und daran dürfen Jugendliche ab 16 Jahren, die Interesse am Vereinsleben haben, teilhaben“, erzählt der Trommler. Eine musikalische Vorbildung sei nicht nötig.

Bild aus alten Tagen: Vor zwei Jahren hat sich der Wolterdinger Fanfarenzug wegen Mitgliedermangels aufgelöst. Nun folgt ein Neustart.
Bild aus alten Tagen: Vor zwei Jahren hat sich der Wolterdinger Fanfarenzug wegen Mitgliedermangels aufgelöst. Nun folgt ein Neustart. | Bild: Archivbild: Anita Reichart

Aber was wohl viele nicht wissen, ist die Tatsache, dass das ganze Jahr über immer montags Musikproben stattfinden. Also nicht nur einige Wochen vor der Fasnetzeit. Und diese werden wegen der aktuellen Lage schon die ganze Zeit über im Freien abgehalten.

Natürlich gehört auch die Kameradschaftspflege dazu. „Da machen wir das, was Jugendliche und junge Erwachsene eben gerne tun: Ausflüge, Zeltlager, Schnitzeljagden, Zelten, Schlittenfahren und mehr. Aber natürlich läuft dies erst wieder richtig, wenn die Coronazeit vorbei ist“, erzählt Yannick Gail.

Freude über das Engagement

Ganz besonders stolz ist natürlich Bregtal-Glonki-Frontsprecherin Petra Weniger. „Es ist toll, dass die jungen Leute es selbst in die Hand genommen haben, wieder eine Gruppe von Interessierten zu finden“, freut sie sich.

Wie die Narrenzeit unter der Pandemie ablaufen kann, ist noch nicht entschieden. da geht es den Bregtal-Glonki also derzeit auch nicht anders als anderen Fasnetvereinen. In absehbarer Zeit werde sich die Vereinsführung treffen, um die Lage durchzusprechen, fügt Petra Weniger an.

1961 fiel der Startschuss

Berufliche und auch persönliche Gründe forderten vor zwei Jahren ihren Tribut, und so blieben im damaligen Fanfarenzug nur noch wenige Aktive übrig. Im Rahmen des Dorffestes 2004 blickte der Fanfarenzug, damals mit 18 Aktiven, auf sein 30-jähriges Bestehen zurück.

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Eigentlich eher unauffällig und geradezu beiläufig war der Start in die Vereinstradition. Im Frühjahr 1961 hatten sich zehn Männer der Bregtal-Glonki erstmals mit Marschtrommeln an der Fasnacht im Dorf beteiligt. Die Zahl sank, aber die drei Verbliebenen waren bis 1970 ein fester Bestandteil beim Wecken und beim Umzug.

Wer gerne tiefe oder hohe Trommel, Horn oder Fanfare spielen möchte, kann sich der lustigen Truppe gern anschließen. Vorkenntnisse sind ...
Wer gerne tiefe oder hohe Trommel, Horn oder Fanfare spielen möchte, kann sich der lustigen Truppe gern anschließen. Vorkenntnisse sind nicht nötig. | Bild: Anita Reichart

1973 gelang es dem ehemaligen Oberglonki Ludwig Quadt, wieder einen Trommlerzug auf die Beine zu stellen, der über die Hohen Tage immer sehr rege war. Mitte 1974 konnte er dann zahlreiche Jugendliche für die Fanfarenausbildung gewinnen.

Der Klangkörper war auf enorme 32 angewachsen. Anfangs fusionierte er mit Donaueschingen und bald darauf machte er sich selbstständig.