Roger Müller

Abgespeckt aber dennoch laut der Verantwortlichen ein Erfolg war das diesjährige CHI Special, die Miniausgabe des ansonsten viertägigen Reitsportspektakels im fürstlichen Schlosspark. Dressursport pur war geboten jenseits des Ufers der Brigach, es war zudem eine erste Standortbestimmung für die 2021 stattfindende Europameisterschaft der U25-Reiter.

Turnierchef Kaspar Funke und Dressurstar Jessica von Bredow-Werndl mit ihrem Sohn.
Turnierchef Kaspar Funke und Dressurstar Jessica von Bredow-Werndl mit ihrem Sohn.

Und diese wirft ihre Schatten bereits voraus, denn auch für die internationale U25- Klasse waren an den drei Tagen Prüfungen ausgeschrieben. Alle waren voll des Lobes und Hygienevorschriften und Infrastruktur hätten ebenfalls gepasst. Spannend wird dennoch sein, ob und wie in welchem Umfang in 2021 Reitturniere aufgrund der Corona-Pandemie ausgetragen werden können. „Es wäre blauäugig, heute an ein Turnier der Ausmaße wie im letzten Jahr zu denken“, so Turnierchef Kaspar Funke. „Wir wissen nicht, wie uns das Virus bis dorthin begleitet. Fest steht nach heutigem Stand und Pandemie-Vorschriften nur, dass die U25-EM steht.“

Die Bränlingerin Anika Scherzinger freut sich bei ihrem Heimspiel im Dressurviereck.
Die Bränlingerin Anika Scherzinger freut sich bei ihrem Heimspiel im Dressurviereck.

Geplant wird aktuell dennoch mit einem Normalumlauf des Turniers mit Springen und Fahren, allerdings werden hierfür im März oder April nächsten Jahres die Weichen gestellt. Denn solch eine Veranstaltung wird nicht in vier Wochen aus dem Boden gestampft. Auf alle Fälle kann man im Falle einer neuerlichen abgespeckten Form auch in 2021 an der Dressur festhalten. „Es ist einfach planbar im Dressurstadion, die Zugangskontrollen sind gewährleistet, im ganzen Schlosspark bräuchten wir Sicherheitspersonal ohne Ende“, so Funke.

Hart im Nehmen sind auch die Frackreiter: So wird unter anderem die Österreicherin Ulrike Prunthaller während ihrer Aufgabe im ...
Hart im Nehmen sind auch die Frackreiter: So wird unter anderem die Österreicherin Ulrike Prunthaller während ihrer Aufgabe im Dressurviereck kräftig geduscht.

Doch trotz der ganzen Unsicherheiten durch die Pandemie hat Kaspar Funke schon heute Pläne für die Zukunft. Er sieht das CHI im Schlosspark nicht nur als „Quelle der Donau„, sondern auch als Quelle der Nachwuchsreiter für zukünftige Championate. „Nicht nur das sich der Nachwuchs wie heuer die U25 Reiter auf die bevorstehenden Aufgaben im großen Sport vorbereitet, auch den Spitzenreitern mit ihren Nachwuchspferden wollen wir in Donaueschingen eine Plattform bieten.“

Gedanken richten sich schon auf ein neues Championat

Mit der diesjährigen Veranstaltung wollten die Turniermacher zudem ein Ausrufezeichen setzen, um der Öffentlichkeit das nächstjährige Europafest der Dressur in Donaueschingen heute schon ins Bewusstsein zu rufen. „Unter der Schirmherrschaft von EU-Ratspräsidentin Ursula von der Leyen wollen wir nicht nur die U25 EM in 2021, sondern streben nach weiteren Championaten in Donaueschingen.“ Vorstellbar wäre auch eine Europameisterschaft der Reiter. Die wäre dann allerdings im großen Reitstadion, die Infrastruktur gegenüber der Brigach wäre hier zu klein.

Lob von den Reitern

Auch Unterstützerin Beatrice Bürchler-Keller, der jungen Reiterin Jessica von Bredow-Werndl, die am CHI Special alle wichtigen Prüfungen gewinnen konnte, war überzeugt vom CHI Special. „Was hier unter den aktuell erschwerten Bedingungen auf die Beine gestellt wurde, ist herausragend.“ Ebenfalls in Donaueschingen zu Gast der gebürtige Istraelit Eyal Zlatin, einer der gefragtesten Ausbilder weltweit, der ebenfalls völlig begeistert vom diesjährigen Dressurturnier war.